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Rette mich

Rette mich

Titel: Rette mich
Autoren: Becca Fitzpatrick
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ist an der Zeit, ihnen reinen Wein einzuschenken.«
    Ich freute mich zwar nicht auf das Gespräch, aber ich hatte lange genug gewartet. Die ganze Zeit über hatte ich mir eingeredet, dass ich Vee und meine Mutter beschützte, aber ich log, um die Wahrheit von ihnen fernzuhalten. Ich zwang sie in die Dunkelheit, weil ich das Licht nicht ertragen konnte. Sogar ich merkte, dass an dieser Logik etwas nicht stimmte.
    Ich schloss die Eingangstür auf und warf meine Schlüssel in die Schüssel. Ich war noch keine drei Schritte gegangen, als Patch mich am Ellbogen zurückhielt. Ein Blick in sein Gesicht, und ich wusste, etwas stimmte nicht.
    Bevor Patch mich mit seinem Körper schützen konnte, trat Scott aus der Küche. Er winkte, und zwei andere Nephilim traten neben ihm in den Flur. Beide schienen ungefähr Scotts Alter zu haben. Groß und muskulös, mit entschlossenen Gesichtszügen. Sie sahen mich mit offener Neugier an.
    »Scott«, sagte ich, drängte mich an Patch vorbei und rannte auf ihn zu. Ich warf meine Arme um ihn und umarmte ihn heftig. »Was ist passiert? Wie bist du entkommen?«
    »Unter den gegebenen Umständen ist entschieden worden, dass ich in der ersten Reihe nützlicher bin als eingesperrt. Nora, das sind Dante Materazzi und Tono Grantham«, sagte er. »Sie sind beide First Lieutenants in der Armee der Schwarzen Hand.«
    Patch trat zu uns. »Du hast diese Männer in Noras Haus gebracht?«, fragte er und sah Scott dabei an, als wollte er ihm den Hals brechen.
    »Easy, Mann, die sind cool. Du kannst ihnen trauen«, sagte Scott.
    Patchs Lachen war leise und raubtierhaft. »Beruhigende Neuigkeiten von einem stadtbekannten Lügner.«
    Ein Muskel in Scotts Hals spannte sich an. »Bist du sicher, dass du dieses Spiel spielen willst? Du hast genauso viele Leichen im Keller.«
    Oh Mann.
    »Hank ist tot«, sagte ich zu Scott; ich sah keinen Grund, es ihm schonend beizubringen oder Patch und Scott mehr Zeit dafür zu geben, testosterongesteuerte Beleidigungen auszutauschen.
    Scott nickte. »Das wissen wir. Zeig ihr das Zeichen, Dante.«
    Dante trat vor. Er war über zwei Meter groß und dunkelhäutig, und sein Latinoaussehen passte zu seinem Namen. Er streckte die Hand aus. Ein Ring, der genauso aussah wie der, den Scott ins Meer geworfen hatte, stak fest an seinem Zeigefinger. Er glühte blau und wild, und das Licht schien sogar noch hinter meinen Augen herumzujagen, nachdem ich sie geschlossen hatte. »Die Schwarze Hand hat mir gesagt, dass dies geschehen würde, wenn er stürbe«, erklärte Dante. »Scott hat Recht. Es ist ein Zeichen.«
    Scott sagte: »Deshalb bin ich freigelassen worden. Die Armee ist in wildem Durcheinander. Niemand weiß, was zu tun ist. Es ist beinahe Cheschwan, und die Schwarze Hand hatte Pläne für einen Krieg, aber seine Männer sind unruhig. Sie haben ihren Anführer verloren. Sie geraten in Panik.«
    Ich watete durch diese Informationen. Mir kam ein Gedanke. »Sie haben dich laufen lassen, weil du wusstest, wo du mich finden konntest – Hanks Nachfolger?«, riet ich und betrachtete Dante und Tono argwöhnisch. Scott vertraute ihnen vielleicht, aber ich musste das noch für mich selbst herausfinden.
    »Wie schon gesagt, die Burschen sind sauber. Sie haben dir bereits Treue geschworen. Wir müssen so viele Nephilim wie möglich hinter dich bringen, bevor alles auseinanderbricht. Das Letzte, was wir derzeit brauchen können, ist ein Putsch.«
    Ich fühlte mich schwindelig. Eigentlich hörte sich ein Putsch gar nicht schlecht an. Jemand anders wollte den Job? Bitte sehr, nur zu.
    Dante sprach wieder. »Vor seinem Tod hat mich die Schwarze Hand benachrichtigt, dass du eingewilligt hattest, nach seinem Tode die Rolle des Anführers zu übernehmen.«
    Ich schluckte, weil ich nicht erwartet hatte, dass dies so schnell eintreffen würde. Ich wusste, was zu tun war, aber ich hatte mir mehr Zeit erhofft. Zu sagen, dass ich diesen Augenblick gefürchtet hatte, war eine Untertreibung.
    Ich sah sie alle der Reihe nach an. »Ja, ich habe geschworen, Hanks Armee zu führen. Und ich sage euch, was geschehen wird. Es wird keinen Krieg geben. Geht zu den Männern zurück und befehlt ihnen, sich aufzulösen. Alle Nephilim, die einen Treueeid geschworen haben, sind von einem Gesetz gebunden, das keine Armee, gleichgültig wie stark, brechen kann. Jetzt in den Krieg zu ziehen wäre reiner Selbstmord. Die gefallenen Engel planen bereits ihre Vergeltung, und unsere einzige Hoffnung besteht darin
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