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Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele

Titel: Rette meine Seele - Vincent, R: Rette meine Seele
Autoren: Rachel Vincent
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deutete aufRegan, die erschrocken aufstöhnte. „Wenn ihr eure Seelen zurückhaben wollt, müsst ihr mir ein faires Angebot machen. So steht es im Vertrag.“
    Addy drückte ihrer Schwester tröstend die Hand. „Bitte“, flehte sie und stellte sich schützend vor Regan.
    Im selben Moment wusste ich, dass dieses eine Wort ein großer Fehler gewesen war: Sie hatte dem Hellion unseren Schwachpunkt verraten, und das würde er schamlos ausnutzen!
    Ein Lächeln breitete sich auf Avaris Gesicht aus, und mit ihm nahm die Kälte im Raum weiter zu. Mir lief die Nase, und ich begann, am ganzen Körper zu zittern, was die Schmerzen nur noch verschlimmerte.
    „Du willst deine Schwester also retten?“ Avaris Stimme schien sich wie ein riesiger Eiszapfen in mich zu bohren.
    Addison zögerte mit der Antwort, und Nash versuchte erfolglos, ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Ja“, antwortete sie schließlich, das hübsche Gesicht vor Angst und Verzweiflung verzerrt.
    Das Lächeln des Hellions wurde noch breiter und ließ auf dem Schreibtisch eine bläuliche Eisschicht entstehen, die mit ihren zarten Kristallen langsam die gesamte Glasplatte überzog. Wie ein Geflecht aus gefangenen Schneeflocken. Ein schöner und zugleich furchteinflößender Anblick.
    „Ich tausche eine der Seelen gegen die Energie, die in diesem Reaper steckt“, grollte Avari. „Und jetzt zeig mir Banas Seele!“
    „Erst du!“, presste ich hervor und drückte mir die Hand auf den Bauch. Das Gift wütete in meinen Eingeweiden und würde bald die Eiseskälte in meiner Brust erreicht haben. Doch ich hatte keinerlei Hoffnung, dass die beiden sich gegenseitig neutralisieren würden. „Erst gibst du uns die Seele zurück“, wiederholte ich und ignorierte die erschrockenen Gesichter der anderen.„Sonst kannst du den Handel vergessen.“
    Der Hellion stieß ein drohendes Grollen aus. Der Boden unter unseren Füßen erzitterte, und in dem eiskalten Luftstrom brandete die Eisschicht über den Schreibtisch hinaus bis auf den Boden. Avari riss sich die Sonnenbrille vom Gesicht, die unter seiner Berührung sofort gefror, und zerbrach sie zwischen den Fäusten. Die Einzelteile klimperten wie Glasscherben zu Boden.
    Zum ersten Mal sah ich direkt in Avaris Augen. Sie waren pechschwarz, genau wie Addison gesagt hatte. Doch dieses Schwarz war nicht nur eine Farbe, es war die allumfassende Finsternis. In Avaris Augen zu blicken war so, als stürze man in die Tiefen des Vergessens! Ins konzentrierte Nichts.
    In seinen Augen gab es kein Licht, keine Güte, und ihr Anblick rief meine tiefsten Ängste wach: dass ich in mein Herz und meine Seele blicken und dort nichts finden würde. Dass ich genauso leer sein könnte wie er. Leer und hohl.
    Aber das würde ich nicht zulassen. Wenn ich schon sterben musste, dann wollte ich für einen Freund sterben.
    „Du wagst es, Forderungen an mich zu richten?“, brüllte der Hellion. Ein Eiszapfen brach von der Decke und zerschellte krachend auf dem Boden. Die Page-Schwestern sprangen mit einem Aufschrei zur Seite.
    Avaris Reaktion entlockte mir nur ein müdes Lächeln. Ich war von den Schmerzen wie betäubt, und in meinem Kopf drehte sich aus Angst vor dem bevorstehenden Tod alles. „Und wie ich das wage. Ich habe keine Angst vor dir!“
    Bei meinen Worten wurde Nash ganz grün im Gesicht und schnitt eine Grimasse nach der anderen, damit ich endlich die Klappe hielt. Doch ich ging nicht darauf ein. Was hatte ich schon zu verlieren? „Ich sterbe sowieso“, rief ich. „Und wenn du dieseeine Seele nicht freigibst, haut Todd mit Banas und meiner Seele ab. Dann bekommst du nichts mehr!“
    Wie gefällt dir das, du gieriger Dämon?
    Wieder drang ein grollendes Donnern aus Avaris Kehle, und ein weiterer Eiszapfen zerbarst vor unseren Füßen. Doch dann erstarb das Donnern, und der Boden hörte auf zu zittern, was eine Gnade für meinen schmerzenden Fuß war. Und kaum war der Lärm verklungen, verzog der Hellion den Mund zu einem Furcht einflößenden Lächeln.
    „Na gut. Ihr sollt eure Seele haben. Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!“ Ohne vorher einzuatmen, stieß er die Luft aus. Was ich zuerst für eine Atemwolke hielt, die in der kalten Luft kondensierte, entpuppte sich als Seele. Als menschliche Seele.
    Wir hatten es geschafft!
    Ich war so erleichtert, dass ich für einen Augenblick sogar den eisigen Schmerz im Brustkorb vergaß.
    „Kaylee!“, flüsterte Nash eindringlich und deutete auf die Seele, die langsam Richtung
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