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Rendezvous im Hyde Park

Rendezvous im Hyde Park

Titel: Rendezvous im Hyde Park
Autoren: Julia Quinn
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es."
    Und so war es auch.

    Vier Jahre später
    Das Geheimnis einer erfolgreichen Ehe", salbaderte Sebastian Grey an seinem Schreibtisch, „besteht darin, eine wunderbare Frau zu heiraten."
    Da er diese Erkenntnis ohne erkennbaren Grund zum Besten gab, nach einer Stunde geselligen Schweigens, hätte Annabel Grey sie normalerweise mit Vorsicht genossen. Sebastian war sich nicht zu schade, ein Gespräch mit einem ex-travaganten Kompliment zu beginnen, wenn er ihre Zustimmung oder ihr Einverständnis zu Dingen erlangen wollte, die mit dem erwähnten Kompliment nicht das Geringste zu tun hatten.
    Diese Erklärung hatte jedoch zehn Dinge an sich, die ihr das Herz wärmten:
    Erstens hatte Sebastian besonders attraktiv ausgesehen, als er es gesagt hatte, mit warmem Blick und zerzaustem Haar, zweitens handelte es sich bei der fraglichen Frau um sie selbst, drittens hatte sie an diesem Morgen diverse wunderbare ehefrauliche Pflichten erfüllt, die, wenn man an vergleichbare Fälle dachte, in neun Monaten vermutlich direkt zu viertens führen würden, einem weiteren grauäugigen Kind, das sich zu den dreien gesellen würde, die jetzt schon im Kindertrakt herumtapsten.
    Von geringerer, aber doch glücklicher Bedeutung war fünftens, dass keines der drei Grey-Kinder bisher Lord Newbury ähnlich sah, der nach seinem Zusammenbruch in Annabels Schlafzimmer vor vier Jahren panische Angst bekommen haben musste, weil er seither strikte Diät hielt und eine Witwe mit bereits unter Beweis gestellter Fortpflanzungsfähigkeit geheiratet hatte, mit ihr aber sechstens noch kein Kind zustande gebracht hatte, weder Junge noch Mädchen.

    Was siebtens wiederum hieß, dass Sebastian immer noch der mutmaßliche Erbe des Earltums war, was allerdings keine große Rolle spielte, da er achtens jede Menge Bücher verkaufte, vor allem seit Erscheinen von Miss Spencer und der wilde Schotte, das neuntens vom König höchstpersönlich als
    „köstlich" bezeichnet worden war. Zusammen mit dem Umstand, dass Sarah Gorely inzwischen in Russland die bekann-teste Autorin geworden war, führte es dazu, dass Annabels Geschwister zehntens alle wohlversorgt waren, was elftens dazu geführt hatte, dass Annabel sich nie hatte grämen müssen, dass ihre Entscheidung, ihrem eigenen Glück zu folgen, sie das ihre gekostet hätte.
    Elf.
    Annabel lächelte. Manche Dinge waren so wunderbar, dass zehn einfach nicht ausreichte.
    „Was grinst du denn so?"
    Sie blickte zu Sebastian hinüber, der immer noch am Schreibtisch saß und so tat, als arbeitete er. „Ach, über viele Dinge", sagte sie vergnügt.
    „Wie faszinierend. Ich denke auch an viele Dinge."
    „Tatsächlich?"
    „An zehn, um genau zu sein."
    „Ich an elf."
    „Immer machst du mir Konkurrenz."
    „Die Grey, die am ehesten einem Truthahn davonläuft", erinnerte sie ihn. „ Ganz zu schweigen vom Steinehüpfen."
    Inzwischen schaffte sie sechs Mal. Es war ein herrlicher Augenblick gewesen. Vor allem, da keiner bisher wirklich gesehen hatte, wie Sebastian einen Stein sieben Mal aufklatschen ließ. Er hob eine Augenbraue, um möglichst herablassend zu wirken, und sagte: „Qualität vor Quantität, das sage ich immer. Ich habe an zehn Dinge gedacht, die ich an dir liebe."
    Sie hielt den Atem an.
    „Erstens", begann er, „dein Lächeln. Dem zweitens nur eines gleichkommt, dein Lachen. Was wiederum von Punkt drei genährt wird, deinem durch und durch wahrhaftigen und großzügigen Herzen."
    Annabel schluckte. Ihr stiegen die Tränen in die Augen, und sie wusste, dass sie ihr gleich die Wangen hinabrinnen würden.

    „Viertens" , fuhr er fort, „bist du ganz hervorragend darin, ein Geheimnis zu wahren, und fünftens hast du endlich gelernt, mir keine Vorschläge bezüglich meiner Schriftstellerei mehr zu machen."
    „Nein", protestierte sie, wenn auch unter Tränen. „Miss Forsby und der fabelhafte Lakai wäre einfach wunderbar geworden. "
    „Es hätte mir nichts als Verderben gebracht."
    „Aber..."
    „Dir wird aufgefallen sein, dass in dieser Liste nichts davon steht, dass du mich niemals unterbrichst." Er räusperte sich.
    „Sechstens hast du mir drei bemerkenswert brillante Kinder geschenkt, und siebtens bist du eine hervorragende Mutter. Ich hingegen bin absolut egozentrisch, weswegen es bei Punkt acht darum geht, dass du mich so hervorragend liebst."
    Er beugte sich vor und wackelte mit dem Zeigefinger. „Auf jede nur erdenkliche Weise."
    „Sebastian!"
    „ Ich glaube fast, dass das neuntens ist."
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