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Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen

Titel: Reiterhof Birkenhain 07 - Raetsel um das braune Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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forderten sie.
    Doch Jule blieb stur: »Keine Bedingungen, sonst dürft ihr nicht wetten.« Zähneknirschend zahlten die beiden. Die Gerlach-Zwillinge rückten auch etwas Geld heraus. Imke Zavelstein konnte nicht, sie war pleite. Ihr gesamtes Geld ging für ihr Pferd drauf. Sie zahlte Salben und Spritzen aus eigener Tasche. Schon zum zweiten Mal war ihr »Deichgraf« in der Klinik gewesen. Vater Zavelstein stöhnte über die Rechnungen. Imke fürchtete, dass er ihren Holsteiner verkaufte, wenn er noch lange lahmte. Aber Jule schwor ihr: »Das verhindern wir. Dafür setze ich Himmel und Hölle in Bewegung.« Eigentlich konnte man nicht behaupten, dass sie Imke liebte. Aber wenn es um Pferde ging, gab es keine Feinde. Glück für Imke, wie sich einige Zeit später zeigte.
    Die Kasse »Geld-für-den-Vaterschaftstest« füllte sich. Sämtliche Freunde des Reiterhofs Birkenhain wurden gefragt.
    Erik und Nadja Abel von Abels klasse Caravans steuerten einen stolzen Betrag bei. Sie verzichteten auf die Verlosung und wollten stattdessen bei der Taufe eine Werbetafel aufhängen: »Der Bluttest des Fohlens wurde gesponsert von Abels klasse Caravans. Windschnittige Wohnwagen zu windschnittigen Preisen.« Das ging in Ordnung.
    Steffi Keck, die Sally besonders liebte, bezahlte den ganzen Betrag für Mäuschens Blutuntersuchung, verzichtete aber auf Bandenwerbung.
    Viele andere erwachsene Reiter ließen sich ebenfalls nicht lumpen. Nicht einmal Doris Vogel musste man mit der Nase auf ihre Schulden stoßen. Die Frau zeigte sich überraschend großzügig. Außerdem löschte sie Minuspunkte auf der nach unten offenen Vogel-Skandal-Ska-la. Sie bot sich nämlich an für die Fohlentaufe Kränze zu binden. Keiner hätte es für möglich gehalten, dass Doris Vogel diese Kunst beherrschte.
    Aber am Samstagmittag schleppte sie tatsächlich vier meterlange Tannengirlanden in den Stall. Ihr Gesicht glühte vor Anstrengung. So krebsrot war sie sonst nur, wenn sie auf Lotta galoppierte. Doris Vogel ächzte unter dem Gewicht. Heftig atmend warf sie die Tannenteile vor King Louis' Box auf den Boden.
    Sofort steckte King Louis seinen Kopf durch die Stäbe und zerrte eine Hand voll Zweige aus dem Kunstwerk heraus. Die anderen Pferde versuchten gleichfalls an das grüne Knabberzeug zu gelangen.
    »Halt!«, schrie Frau Vogel.
    »Doch nicht vor die Boxen legen, Frau Vogel«, sagte Kai Jensen und lud sich die Girlanden auf die Schultern. »Gleich in die Halle damit. Mir nach.«
    Er brachte das Tannengrün zu Jule und Conny, die in der Hallenmitte damit beschäftigt waren, aus Strohballen ein großes Viereck zu bauen.
    »Nicht übel, wie die Vogel das gemacht hat.« Anerkennend nickte Conny, während sie die Girlanden dekorativ auf dem Stroh ausbreitete.
    Bastian hängte an den Wänden Bilder aus Dülmen auf. Wildpferde im Nebel, wilde Stuten beim Schmusen mit ihren Fohlen, wilde Junghengste beim Spielen. Außerdem Fotos von Münstermann und Westfalenboy, die gestern mit der Post gekommen waren. Von Herrn Plambeck.
    Erik Abel tackerte seine Bandenwerbung an. Steffi Keck und Luisas Oma brachten Tabletts mit Gläsern, Saft und Sekt.
    Allmählich füllte sich die Reithalle und bald wimmelte es von Schaulustigen. Eine Zeit lang warteten sie noch auf Dr. Teichmüller, aber dann rief Kai Jensen in das Stimmengewirr: »Nun aber los!«
    Jule stand mit Sally und dem Fohlen in der Mitte des geschmückten Ehrenplatzes. Bastian durfte King Louis dazuholen. Als Boss der Pferde hatte der King Anrecht darauf, bei jeder Stallfeier dabei zu sein.
    Im Kreis scharten sich die Zuschauer um die Hauptpersonen und nahmen sich Getränke. Sally und King Louis versuchten am Stroh und an der Tannendekoration zu knabbern. Das Fohlen versteckte sich zwischen Mäuschen und King Louis.
    »Wie soll Sallys Tochter denn nun heißen?«, fragte Herr Jensen und entkorkte eine Sektflasche.
    »Mäuschen 2 ... dachte ich«, sagte Jule zögernd. Lauthals protestierten die Killerbienen, die heute in großer Abordnung erschienen waren.
    »Bitter.« - »Bloß nicht.« - »Du spinnst doch.«
    Herr Jensen ließ sein Glas sinken.
    »Zu dumm, dass wir den Vater noch nicht kennen. Fohlennamen beginnen mit dem Anfangsbuchstaben der Mutter oder des Vaters. Also S wie Sally, W wie Westfalenboy oder M wie Münstermann.«
    »M passt immer«, widersprach Jule. »Schließlich heißt Sally auch Mäuschen.«
    Gegen »M« hatte Herr Jensen nichts einzuwenden. Tuschelnd steckten die Killerbienen ihre Köpfe

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