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Psychologische Venentherapie

Psychologische Venentherapie

Titel: Psychologische Venentherapie
Autoren: Berndt Rieger
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Bruker bemerkt zu dem Thema sehr gelassen: „Während der Schwangerschaft sind Verödungen in den letzten beiden Schwangerschaftsmonaten besonders sinnvoll, um Thrombosen im Wochenbett vorzubeugen.“
    Also ja. Hier habe ich allerdings feststellen müssen, dass nur wenige Frauen den Mut haben, diesem Rat auch zu folgen. Zu groß ist immer noch die Angst vor der wenig bekannten Methode und die Frage, ob das Baby dadurch Schaden nehmen kann. Die Antwort darauf bleibt trotzdem: Nein, das Baby kann dadurch nicht geschädigt werden, und Sie auch auch nicht. Und ganz im Gegenteil könnten womöglich viele Leben dadurch gerettet werden, dass man Embolien im Rahmen der Geburt verhindert.
     
    Trotzdem gehe ich kochsalzsparend vor, wenn ich Schwangere behandle. Ich nehme bei der Behandlung einen Spanngurt und achte besonders gut darauf, dass möglichst kein Kochsalz in den Kreislauf eingeschwemmt wird. Ich versuche zuerst immer, eine Reaktion mit 10%iger Kochsalzlösung auszulösen und lasse diese auch nur ganz langsam einströmen. Diese Vorsicht gegenüber dem Baby ist auch eine Vorsicht gegenüber einer Frau, die in der Schwangerschaft aufgrund der hormonellen Umstellung ohnehin sehr sensibel auf Reize reagiert und keine großen Mengen einer Arznei bedarf, um reagieren zu können. Zwei Wochen nach der Injektion wird die Patientin dann wieder einbestellt, um den Behandlungserfolg zu überprüfen.
     
    Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Zeitpunkt der Schwangerschaft. Im ersten Trimenon, in dem das Kind gerade erst entsteht, finde ich diese Therapie als nicht angebracht. Je weiter fortgeschritten die Schwangerschaft ist, desto eher ist sie auch angezeigt. In den letzten Wochen weiß man nie genau, wann das Baby kommt. Ich denke, man sollte die Geburt und die damit verbunden Umstellungsreaktionen nicht mit den Bestrebungen des Körpers vermischen, eine Krampfader aufzulösen.
     
    Daraus ergibt sich folgendes Zeitfenster für Kochsalztherapie: Zirka ab der 15. SSW bis zur 34 SSW.
     
    Hohes Lebensalter
     
    Die sanfte Krampfaderentfernung kann auch bei sehr betagten Menschen gefahrlos durchgeführt werden, sofern diese nicht schwer krank sind. Hier muss der behandelnde Arzt vorher überprüfen, ob beispielsweise eine wenn auch sehr geringe und vorübergehende Kochsalzbelastung des Körpers schädlich sein könnte.
    Die älteste Patientin, die ich bislang behandelt habe, war 86 Jahre alt, aber sehr rüstig. Bei der ersten Sitzung hatte ich 5 ml der 27%igen Kochsalzlösung verbraucht bei sehr ausgedehnten Krampfadern. Dabei war es zum teilweisen Verschluss der Rosenvene gekommen. Bei der zweiten Sitzung behandelte ich das gesamte Bein in einem Zeitraum von über einer Stunde mit insgesamt 15 ml Salzlösung mit mehrmaligem Umlagern und erzielte dabei ein eindrucksvolles Ergebnis. Durch den Umzug der Patientin in ein anderes Altersheim verlor ich dann den Kontakt und konnte nicht mehr zur Behandlung des zweiten Beins schreiten. Aber ich habe gehört, dass die Patientin heute noch lebt.
    Eine weitere Patientin Mitte Achtzig kam mit Schmerzen im rechten Hüftgelenk nach Einsetzen einer Prothese. Oberflächlich zeigten sich deutliche Krampfadern. Nach der Verödung konnte die Patientin wieder beschwerdefrei gehen. Hier wurde Kochsalz zu einem Heilmittel auch für das überreizte Gewebe der Hüfte, wodurch ja auch die Krampfadern entstanden waren. Kaum waren diese entfernt, hörte auch der Zustand der Stauung auf und die Schmerzen bildeten sich zurück.
     
     
     
    Entzündungen und hohes Fieber
     
    Menschen, die an einer Bindegewebskollagenose oder einer anderen entzündlichen Erkrankung im Umfeld oder in der Wand der Adern leiden, sollen nach Dr. Bruker nicht mit Kochsalz behandelt werden.
    Für diese Empfehlung ausschlaggebend war die Vermutung, dass eine Entzündung durch Kochsalzlösung insgesamt eher verschlechtert werden könnte. Die vielen Erfahrungen, die man aber in den letzten Jahren mit Einspritzungen von Kochsalz bei diesen rheumatischen Erkrankungen gemacht hat, kann ein Anreiz sein, diese Empfehlung im Einzelfall in Frage zu stellen.
     
     
    Eine schon bestehende Thrombose
     
    Es ist möglich, dass sich in Krampfadern gerade eine frische Thrombose gebildet hat. Diese haftet nicht fest und die Einspritzung kann sie eventuell lockern und eine Embolie hervorrufen. Deshalb ist es vernünftig gerade große Krampfadern vorher mit dem Ultraschall zu untersuchen, um eine schon vorliegende frische Thrombose
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