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Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie

Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie

Titel: Psycho Logisch - Nuetzliche Erkenntnisse der Alltagspsychologie
Autoren: Volker Kitz Manuel Tusch
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sich weniger guter Gesundheit erfreuen als ich. Ein solcher Vergleich zeigt mir, wie gut es mir geht und wie toll ich bin – fördert also mein Selbstwertgefühl.
    Drittens kann ich mich »nach oben« vergleichen mit Menschen, die mir in dem betreffenden Punkt überlegen sind. Das kann mich einerseits zu Weiterentwicklungen anspornen. Andererseits macht es eben auch unglücklich, weil mir schmerzlich bewusst wird, was ich nicht bin oder habe.
    Was bedeutet das für Sie und Ihre Gehaltserhöhung? Überlegen Sie selbst: Wie viele Menschen auf der Welt kann es geben, die mehr verdienen als alle anderen? Richtig … einen einzigen. So lange Sie dieser eine Mensch nicht sind, werden Sie subjektiv nie genug haben. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Besser also, wir trauen einer Gehaltsveränderung nicht allzu fantastische Auswirkungen auf unser Lebensglück zu. Dann ist es auch halb so schlimm, wenn der Chef sich wie im Gehaltsverhandlungsratgeber verhält und »Nein« sagt …
    Und denken Sie doch öfter auch mal an die beiden anderen Formen des sozialen Vergleichs. So wie der Aufwärtsvergleich unglücklich macht, so können wir mit einem gezielten Abwärtsvergleich unsere Stimmung im Handumdrehen heben. Und nicht nur das: Erst der Abwärtsvergleich lässt uns oft die Schönheiten und Geschenke in unserem eigenen Leben erkennen – und dafür Dankbarkeit empfinden. Wenn Sie in Ihrem unmittelbaren Umfeld niemanden für einen Abwärtsvergleich sehen sollten, dann schalten Sie einfach mal ab und zu die Fernsehnachrichten ein.
    Festinger, L. (1954): A Theory of Social Comparison Processes. Human Relations, 7, 117–140
    Fliessbach, K., Weber, B., Trautner, P., Dohmen, T., Sunde, U., Elger, C. E. & Falk, A. (2007): Social Comparison Affects Reward-Related Brain Activity in the Human Ventral Striatum. Science, 318, 1305–1308

Wie aus Frauen Heulsusen werden und aus Männern emotionale Krüppel

    Gefühlsechtheit beschert Ihnen ein erfülltes Miteinander
    Hand aufs Herz: Wie gefühlsecht sind Sie?
    (Für die Männer unter uns: Das Herz hat seinen Sitz unter der linken Brustwarze – einer Region, die unter anderen Umständen ja durchaus nicht uninteressant für Sie ist.)
    Was glauben Sie: Wie stark sind Sie in Kontakt zu Ihrem Inneren, Ihren Stimmungen, Gefühlen, Befindlichkeiten? Und wofür ist das wichtig?
    Die »richtige« Antwort könnte nicht nur von Ihrem Geschlecht abhängen, sondern auch von Ihrem Alter: Wir entfremden uns mit zunehmendem Alter von uns selbst, werden ich-fern. Als kleines Kind kennen wir unsere Gefühle noch sehr gut, doch im Lauf der Zeit werden wir immer »gefühlloser«.
    Fragen Sie zum Beispiel einen Mann: »Wie fühlen Sie sich?«, so lautet die Antwort häufig: »Ja, meine Frau macht das und das …« (Paartherapeuten können das bezeugen).
    Dieses Beispiel bringt den Unterschied zwischen echten Gefühlen und sogenannten »Pseudogefühlen« sehr schön auf den Punkt: Im Alltag neigen wir als Erwachsene sehr häufig dazu, mit Pseudogefühlen zu argumentieren. Beliebte Beispiele sind: »Ich habe das Gefühl, du hörst mir nicht zu«, »Ich fühle mich missverstanden«, »Ich fühle mich unter Druck gesetzt«, »Ich habe das Gefühl, von dir nicht ernst genommen zu werden«.
    Worin besteht dabei das Problem?
    Wir verwenden zwar die Begriffe »fühlen« und »Gefühl«. Aber: Sie dienen nur der Tarnung, denn in Wirklichkeit äußern wir unsere Gedanken über andere, unsere Urteile gegenüber unseren Mitmenschen. Wenn ich zum Beispiel sage: »Ich fühle mich von dir ungeliebt«, dann denke ich (Kopf): »Du liebst mich nicht.« Das wiederum löst ganz tief in mir drin eine Regung aus, ein echtes Gefühl (Herz, Bauch). Und jetzt strengen Sie sich mal ein bisschen an: Was könnte ich dann im Herzen fühlen? Ganz genau so ist es: Ich bin dann traurig, fühle mich ohnmächtig, bin deprimiert.
    Das sind jetzt echte Gefühle. Halten wir also zunächst einmal fest: Ein Gefühl kann nur das sein, was in mir drin ist. Und nicht, was jemand anderes tut. Oder, grotesker noch, was ich jemandem unterstelle, das er tut.
    Wenn wir von echten Gefühlen sprechen, hat das mehrere Vorteile: Wenn das Gefühl in mir drin ist, dann kann ich auch die Verantwortung dafür übernehmen und auf meine Gefühlswelt Einfluss nehmen. Außerdem kann mir niemand mein Gefühl nehmen. Wenn ich meiner Kollegin sage: »Ich habe das Gefühl, du verstehst mich nicht«, dann kann sie kontern mit: »Ich verstehe dich sehr wohl!« Äußere
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