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Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Privatdetektive (16 Romane in einem Band)

Titel: Privatdetektive (16 Romane in einem Band)
Autoren: Alfred Bekker
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Schicksal vor Augen, wie eine gewöhnliche Blechdose, die ausgedient hatte.
    Das war keine Aussicht, die mir gefiel.
    Meine Pläne für die Zukunft sahen anders aus. Leider hatte der Mann hinter mir eine Tommy Gun, die so etwas wie die moderne Ausgabe eines Zepters sein muss.
    „Nun mach schon“, maulte Meath.
    Gleichzeitig hörte ich, wie Hank Reagan und Brian Sutter noch einmal versuchten, den Wagen zu starten und aus dem Matschloch herauszuholen. Reagan wies seinen Komplizen lauthals an, doch kräftiger zu schieben.
    So etwas wie: „Hast du nur Luft in den Schläuchen oder was ist los?“, konnte man als heiseren Schrei durch das Motorengeräusch hindurch hören.
    Ich räumte etwas Müll zur Seite. Aber von dem großen Müllgebirge vor mir rutschte dauernd etwas nach.
    „Mach schneller!“, fauchte Meath.
    „Warum? Damit ich schneller abgeschossen werde?“
    „Mund halten.“
    Meath schien mir zunehmend nervös zu werden. Die Aussicht, in Kürze zusammen mit einer Leiche hier festzusitzen, weil der Wagen feststeckte, schien ihm nicht zu schmecken.
    Ich vermied es, heftig zu atmen. Irgendwie widerstrebte es mir mit einem derart übel riechenden Aroma als letzten Eindruck von dieser Welt vor den Schöpfer zu treten. Die Welt mochte ein Jammertal sein, aber so schlecht war sie dann auch wieder nicht, dass es gerechtfertigt gewesen wäre, sie eine Ewigkeit lang in schlechter Erinnerung zu behalten.
    Ich setzte meine Grabarbeiten fort, schnitt mir die Hand an einer Blechdose und fand dann eine Dose, deren Deckel einfach zur Seite fiel. Der Inhalt bestand aus einer undefinierbaren, glasigen Flüssigkeit, die an sehr dünnflüssigen Honig erinnerte. Der Geruch war intensiv.
    Vermutlich irgendein Lackrest.
    Ich packte die Dose, schleuderte sie kurz entschlossen herum, so dass der Inhalt Meath entgegen spritzte.
    Ein Teil der Ladung ging ihm ins Gesicht. Er riss die Arme hoch. Ein paar Schüsse lösten sich dabei aus seiner Tommy Gun, aber die gingen ins Nichts. Er konnte nicht mehr zielen. Das Zeug saß ihm in den Augen und brannte offenbar höllisch. Er schrie auf. Ich schnellte einen Schritt nach vorn, bog den Lauf der Tommy Gun zur Seite und streckte ihn mit einer rechten Graden nieder.
    Wie ein gefällter Baum kam Meath zu Boden und blieb in dem Unrat regungslos liegen. Ich nahm ihm die Tommy Gun ab, stieß ihn noch mal an. Aber wie es schien hatte ich Meath erstmal schlafen gelegt. Er würde voraussichtlich für die nächsten zwei Stunden keinen Ton mehr sagen. Ich durchsuchte ihn kurz und nahm ihm meine eigene Waffe ab, die er sich in den Hosenbund gesteckt hatte, außerdem fand ich noch einen 22er bei ihm, den ich ebenfalls an mich nahm. Schließlich bin ich kein Narkosearzt, der die Bewusstlosigkeit eines Menschen genau vorher zu bestimmen vermag. Und vor unliebsamen Überraschungen wollte ich mich schützen, auch wenn ich bezweifelte, dass Meath in seinem fast blinden Zustand noch mit irgendeiner Waffe etwas hätte anfangen können.
    Die beiden anderen Gangster waren immer noch mit dem Wagen beschäftigt, den sie jetzt endlich freibekommen hatten. Als ich hinter den Müllbergen auftauchte, bemerkten die beiden mich erst gar nicht, dann stutzten sie und waren ziemlich überrascht. Die Schüsse, die gefallen waren, hatten sie bislang nur so interpretieren können, dass Meath gerade meinen Körper voll Blei gepumpt hatte.
    Ein Fehlschluss, der sich rächen sollte.
    Ich hielt die Tommy Gun im Anschlag.
    Die beiden Kerle wussten genau, dass sie mit ihren Revolvern dagegen nicht ankommen konnten. Wenn ich einfach losballerte, waren die beiden weg vom Fenster, ehe einer von ihnen sein Eisen in der Hand hatte.
    „Schön die Hände hoch!“, sagte ich. „Und aussteigen!“ Letzteres galt für Reagan, der hinter dem Steuer des Fords saß, während Sutter geschoben hatte. Der Motor lief noch und ich befahl, ihn laufen zu lassen.
    Reagan stieg vorsichtig aus.
    Er wusste genau, dass das dünne Sperrholz, aus dem der Großteil der Karosserie bestand, kein Schutz gegen ein Bleigewitter darstellte. Die Kugeln der Tommy Gun wären einfach durchgegangen. Ich ging auf die beiden Kerle zu. „Ich werde mir nicht die Mühe machen, euch zu fesseln oder dergleichen“, sagte ich. „Die Polizei wird euch kriegen, darauf könnt ihr wetten. Euer Komplize liegt übrigens halbblind hinter dem Berg da vorne und schläft. Vielleicht kümmert ihr euch mal ein bisschen um ihn.“ Ich lud die Tommy Gun durch. „Vielleicht habt ihr aber
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