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Prinzessin auf den zweiten Blick

Prinzessin auf den zweiten Blick

Titel: Prinzessin auf den zweiten Blick
Autoren: SHARON KENDRICK
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macht uns das ebenbürtig? Zumindest nicht in deinen Augen! Und dabei rede ich nicht von deinem königlichen Status, sondern von dir als Mensch. Und das bin ich auch … ein Mensch aus Fleisch und Blut. Und als solcher nehme ich mir die Freiheit heraus, dir ganz offen zu sagen, was ich denke! Egal ob es dir gefällt oder nicht!“
    „Und was hast du mir zu sagen?“, fragte er kalt.
    In seinen Augen lag ein Ausdruck, der Eleni klarmachte, dass sie es bereuen könnte, wenn sie sich jetzt nicht zurücknahm. Doch dafür war es längst zu spät.
    „Hat es dir Spaß gemacht, mich heute Abend als deine Beute vorzuführen, Kaliq?“, fragte sie mit brüchiger Stimme. „Oder ging es dir nur um das Risiko, damit einen Eklat zu landen? Brauchtest du vielleicht einen ultimativen Kick? Warum sonst hättest du deinem Bruder erzählen müssen, dass ich deine Geliebte bin? Er sieht mich nach dem heutigen Abend nie wieder, deshalb bestand dazu absolut keine Notwendigkeit.“
    „Das reicht!“, knirschte Kaliq zwischen zusammengepressten Lippen hervor.
    Doch Eleni konnte nicht mehr zurückhalten, was ihr wie Essig auf der Zunge brannte. „Es ist fast so, als müsstest du mit aller Gewalt Zwietracht und Unfrieden säen, wo keiner ist“, flüsterte sie wie erloschen. „Als wenn du krampfhaft die Erinnerung an Zafirs Verschwinden festhalten willst, wofür du dir die Schuld gibst.“
    „Ich sagte, es reicht!“, stieß er wutentbrannt hervor, umklammerte Elenis Oberarme und zog sie so dicht an sich heran, dass sie seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht spürte. „Hast du verstanden?“
    Ruhig und furchtlos schaute sie zu ihm auf.
    Eleni empfand nicht die Spur von Angst. Ihr Leben lang hatte sie die Launen und Demütigungen eines Mannes ertragen müssen, der viel schlimmer und unberechenbarer war als Kaliq. Doch ihn liebte sie dummerweise, und deshalb musste sie ihrem Prinzen ein paar Wahrheiten mit auf den Weg geben, die kein anderer sich zu sagen traute, ehe sie ihn für immer verließ.
    „Tut mir leid, aber es reicht nicht “, gab sie gelassen zurück und befreite ihr Handgelenk sanft, aber bestimmt aus seinem Klammergriff.
    Als sie die grenzenlose Verblüffung auf seinem Gesicht sah, weil sie es wagte, ihm immer noch zu widersprechen, wurde ihr Herz ganz weich. Wie konnte sie jemandem ernsthaft böse sein, der von Kindesbeinen an dazu erzogen und ermutigt worden war, sich für den Nabel der Welt zu halten und so autokratisch und fordernd zu sein, wie es Kaliq ihr immer wieder demonstrierte?
    Ihre Wut und Bitterkeit lösten sich in Luft auf. Als sie weitersprach, lag in ihrer Stimme viel Mitgefühl und noch mehr Sympathie.
    „Wann kannst du endlich akzeptieren, dass Zafirs Verschwinden nicht dein Fehler ist, mein Liebling?“, fragte sie weich und war sich überhaupt nicht bewusst, dass sie mit dem Kosenamen wahrscheinlich schon wieder eine imaginäre Grenze überschritt. „Manchmal geschehen Dinge im Leben, die niemand verhindern kann. Und wenn du das nicht akzeptierst und ständig dein Glück herausforderst, um den Schmerz zu betäuben, wirst du irgendwann den Bogen überspannen und dich selbst vernichten. Ist es wirklich das, was du willst, Kaliq?“
    Eine kleine Ewigkeit starrte er sie einfach nur an. Er konnte es kaum fassen, mit welchem Mut und welcher Klarheit sie ihm einen Spiegel vorhielt, in dem er sich lieber nicht wiedererkennen wollte. Doch dann erinnerte er sich daran, dass sie absolut kein Recht hatte, ihm so nahe zu kommen.
    „Du vergisst dich“, sagte er hart. „Das sind keine Dinge, die ich mit einem Dienstmädchen bespreche. Und es ist weder deine Meinung über mich noch dein Rat, der mich interessiert. Was ich von dir will, Eleni Lakis, das wissen wir beide doch ganz genau …“
    Mit einem erstickten Laut beugte er sich vor, riss sie auf seine Arme und trug sie zum Bett hinüber.
    Eleni fühlte sich derart überrumpelt, dass sie gar nicht daran dachte, sich zu wehren. Aber Kaliq konnte doch nicht allen Ernstes glauben, dass sie nach dem, was heute Abend geschehen war, jetzt mit ihm schlafen wollte? Oder überhaupt jemals wieder!
    Nach all der Courage, die sie hatte aufbringen müssen, um ihm die Wahrheit zu sagen, hatte er nichts Besseres zu tun, als …
    „Kaliq …“
    „Nicht jetzt!“
    Verzweifelt versuchte sie, nicht auf den Hunger in seinen dunklen Augen zu reagieren, als er sich zu ihr herabbeugte, und doch zitterte sie am ganzen Köper vor Sehnsucht und Verlangen.
    „Ein letztes Mal noch
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