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Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8

Titel: Pretty Little Liars - Vogelfrei: Band 8
Autoren: Sara Shepard
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beim Rosewood-Day-Wohltätigkeitsflohmarkt zu ihrer neuen Clique auserkoren hatte. Aus den langweiligen, schüchternen Nobodys waren dadurch wichtige, strahlende Persönlichkeiten geworden. Ali nahm sie übers Wochenende in ihr Ferienhaus in den Poconos mit, verwöhnte sie mit Fango-Gesichtsbehandlungen und verschaffte ihnen immer den besten Tisch in der Cafeteria. Aber sie zwang die Mädchen auch dazu, Dinge zu tun, die sie nicht wollten – wie die Jenna-Sache, ein entsetzliches Geheimnis, das sie geschworen hatten, bis an ihr Lebensende für sich zu behalten. Manchmal kamen sie sich vor wie leblose Marionetten, bei denen Ali die Fäden zog. Seit einiger Zeit ignorierte Ali oft ihre Anrufe, hing fast nur noch mit ihren älteren Freundinnen aus der Feldhockeymannschaft herum und schien sich ausschließlich für die Geheimnisse und Macken ihrer Freundinnen zu interessieren. Sie hänselte Aria, weil ihr Dad eine Affäre mit einer Studentin hatte. Sie machte sich über Hannas wachsende Gier nach Cheetos lustig – und über ihren wachsenden Taillenumfang. Sie verhöhnte Emily, weil diese sie geradezu anbetete, und drohte Spencer ständig zu verraten, dass diese den Freund ihrer Schwester geküsst hatte.

    Die Mädchen fürchteten, dass ihnen die Freundschaft zu Ali wie Sand durch die Finger rann. Und sie fragten sich insgeheim, ob sie nach dem heutigen Abend überhaupt noch Freundinnen sein würden.
    Klick.
    Surr .
    Ali eilte umher, zündete die Vanilleduftkerzen mit einem Zippo-Feuerzeug an und zog die Jalousien herunter – nur zur Sicherheit. Sie befahl den Mädchen, sich im Schneidersitz auf den runden Teppich zu setzen. Sie taten es mit ängstlichen, unsicheren Mienen. Was würde passieren, wenn Ali es wirklich gelang, sie zu hypnotisieren? Sie alle hüteten Geheimnisse, die nur Ali kannte, sie wollten auf keinen Fall, dass die anderen Mädchen – und der Rest der Welt – davon erfuhren.
    Klick.
    Surr.
    Ali begann langsam, von hundert an rückwärtszuzählen. Ihre Stimme klang sanft und beruhigend. Die Mädchen bewegten sich nicht. Ali ging auf Zehenspitzen durch den Raum, an dem riesigen Eichenholzschreibtisch, den überfüllten Regalen und der winzigen Küche vorbei. Alle saßen folgsam still wie Statuen. Nicht ein einziges Mal schauten sie zum Fenster und sie hörten weder das mechanische Klicken der klobigen alten Polaroidkamera, die unscharfe Bilder von ihnen aufnahm, noch das Surren, mit dem die Kamera die Fotos auf den Boden spuckte.
    Zwischen den Lamellen der Jalousien war genug Platz, um sie alle aufs Bild zu bekommen.

    Klick.
    Surr.
    Als Ali beinahe zu Ende gezählt hatte, sprang Spencer plötzlich auf und rannte zum Fenster. »Es ist zu dunkel hier drin«, verkündete sie, riss die Vorhänge auf, zog die Jalousien nach oben und ließ die Nacht in den Raum. »Ich will es heller und den anderen geht es vielleicht ebenso.«
    Alison schaute die drei anderen an, die immer noch die Augen geschlossen hatten. »Mach sie zu«, befahl sie.
    Spencer verdrehte die Augen. »Mann, nimm eine Valium.«
    Ali schaute aus dem Fenster. Angst huschte über ihr Gesicht. Konnte sie etwas sehen? Wusste sie, wer dort draußen stand? Ahnte sie, was sie erwartete?
    Aber dann drehte sie sich wieder zu Spencer um, die Hände zu Fäusten geballt. »Du meinst, ich sollte eine Valium nehmen?«
    Klick. Surr . Ein weiteres Foto fiel aus der Kamera. Das Bild materialisierte sich langsam aus dem Nichts.
    Spencer und Ali starrten sich lange wütend an. Die anderen Mädchen blieben auf dem Teppich sitzen. Hanna und Emily schwankten leicht, als seien sie in einem Traum gefangen, aber Arias Augen waren halb geöffnet. Sie betrachtete Spencer und Ali, war aber nicht fähig, zu deren Streit etwas zu sagen.
    »Verschwinde«, forderte Spencer und zeigte auf die Tür.
    »Gern!« Ali marschierte auf die Veranda und knallte die Tür hinter sich zu.
    Dort blieb sie kurz stehen und atmete tief durch. Die Blätter der Bäume raschelten leise. Die gelbe Laterne über
der Eingangstür erhellte die linke Seite von Alis Körper. Ihr Gesicht war zu einer wütenden, entschlossenen Grimasse verzogen. Sie schaute nicht ängstlich um die Hausecke. Sie spürte nicht, was ganz in der Nähe lauerte. Vielleicht war sie abgelenkt, weil sie ebenfalls ein gefährliches Geheimnis hütete. Ali musste jetzt jemanden treffen. Und einer anderen Person aus dem Weg gehen.
    Einen Moment später lief sie los, den Pfad hinunter. Beinahe in derselben Sekunde knallte die
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