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PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind

Titel: PR Tefroder 02 - Segler im Sternenwind
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Diskontinuierlichen Kongress! Wenn man hier nicht Bescheid weiß, wo denn dann?«
    Rhodan zählte langsam bis zehn, bevor er erneut versuchte, aus Imals Tausendfalt ein vernünftiges Wort herauszubringen. »Wie gesagt: Ich bin auf der Suche nach dem Pantopischen Kompass.«
    »Selbstverständlich. Weil du nach Airmid willst, um deinen Freunden zu helfen. Weil du einen Weg zurück in die Milchstraße suchst und dich deshalb an die Peiken wenden möchtest.«
    »Ganz genau.« Der Terraner atmete erleichtert durch und ließ sich auf den Sitzpolster fallen. Die Shisha verbreitete angenehmen, nach Rosen duftenden Dampf.
    Imals Tausendfalt legte ein Handgelenk an sein einbandagiertes Ohr und tat so, als müsste er überprüfen, ob eine nicht vorhandene Armbanduhr noch tickte. »Ah! Wie ich soeben feststelle, haben wir doch noch ein wenig Zeit, bevor.«
    »Bevor was?«
    »Bevor ich dich dem Anfang vom Beginn deines langen Restlebens überlasse. Aber lass uns nicht philosophisch werden, guter Mann. Nutzen wir die Zeit, bevor.« Er schnippte mit den Fingern, dreimal. Wie von Zauberhand erschien ein rotes Band in seiner Hand, und daran baumelte ein quadratisches Plättchen, vielleicht zwei mal zwei Zentimeter groß und hauchdünn. »Tataa! Der Septadimnavigator! Im Volksmund auch Pantopi-scher Kompass genannt. Er gehört dir.«
    Rhodan setzte sich auf und griff vorsichtig nach dem Plättchen.
    Imals Tausendfalt zog seine Hand weg und lachte, als hätte er einen besonders guten Scherz gemacht. »Hältst du mich wirklich für so dumm? Glaubst du, ich gebe ihn dir, einfach so?«
    Der Terraner war versucht, seine Waffe zu ziehen und diesem seltsamen Vogel die Bandagen vom Leib zu brennen. Doch er ahnte, dass er es nicht konnte und noch weniger durfte. So rätselhaft und verrückt sich der Bandagierte auch gab: Er hatte etwas in der Hand, das ihm womöglich entscheidend weiterhalf. Auf der Suche nach den Kameraden, auf der Suche nach dem Weg zurück in die Milchstraße.
    »Ich wäre bereit, dir den Kompass zu überlassen, wenn wir uns ein wenig besser kennenlernen, Perry Rhodan. Erzähl mir doch einen Schwank aus deinem Leben. Einen kleinen, nichts Aufregendes. Etwas, damit ich dich und deine charakterlichen Eignungen besser einschätzen kann.«
    »Freunde warten auf mich«, warf der Aktivatorträger zögernd ein. »Sie schweben in Gefahr.«
    »Aber was!« Die Gestalt vollführte eine abwertende Handbewegung. »Wir haben genug Zeit. Massenhaft. Und wenn sie uns ausgeht, dann kauf ich uns neue.«
    »Aber eben sagtest du doch ...?«
    »Was interessiert mich mein Geschwätz von vorhin? Du hast nun einen anderen, einen neugierigen Imals Tausendfalt vor dir.«
    Er beugte sich weit zu ihm vor. So weit, dass Rhodan glaubte, einen ganz bestimmten Geruch wahrzunehmen, der aus seinem Inneren stammte und der niemals zuvor in dieser Galaxis gerochen worden war.
    Er versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Es gelang ihm nur mangelhaft. Von der Disco-Kugel zogen sich kristalline Fäden herab, an deren Enden sechsbeinige Spinnen saßen. Sie lösten sich im Nichts auf, bevor sie den Boden berührten. Kristalline Masse ging in hyperkristalline über. Bilder alter Meister der terranischen Geschichte schwebten an ihm vorüber. Porträtierte Frauen und Männer begannen zu reden und untereinander zu streiten, bevor sie einander die schlimmsten Schmähungen zuriefen, die Rhodan jemals gehört hatte.
    Ich verliere den Zusammenhalt meiner Gedanken!, dachte er verzweifelt. Da sind so viele verschiedene Einzeleindrücke, und es gibt keinen Zusammenhang. Ich löse mich auf, werde allmählich filetiert und von Imals Tausendfalt verschlungen.
    »Erzähle!«, forderte der Bandagierte ein weiteres Mal. Er hielt den Pantopischen Kompass vor sich, ließ ihn frei baumeln, so dass er gegen Rhodans Stirn schlug - und sich dort für einen Augenblick festsog.
    Falscher Mann!, schrie etwas auf und in ihm. Da gehöre ich nicht hin! Der Kompass teilte sich ihm mit, befand ihn für minderwertig und wollte sich wieder von ihm lösen.
    »Ah, wie enttäuschend!«, meinte Imals Tausendfalt und zog das Plättchen von Rhodans Stirn. »Und ich dachte ... Einerlei. Erzähl mir einen Schwank aus deinem Leben. Zwischenzeitlich werde ich alles andere für dich regeln.«
    Rhodans Bauch schmerzte, sein Kopf drohte zu explodieren. Er meinte, erbrechen und den Nahrungsinhalt des letzten Tages von sich geben zu müssen. Perry Rhodan öffnete den Mund - und bevor er überlegte, was er da tat,
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