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PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

Titel: PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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knöchernen Schultern.
    „Ich habe keine bestimmte Vorstellung. Vielleicht verhilft
uns Emerigul zu Homophoren, die uns zu einem anderen Asteroiden
bringen können. Oder er gewährt uns während des
Gezeitenwechsels in seiner Klause Obdach und verhilft uns zu Tief
schlaf. Oder... ich weiß es nicht. Aber schlimmer kann die Lage
für uns nicht mehr werden."
    Im Licht von Annemys Scheinwerfer arbeiteten sie sich durch die
bizarren Trümmer einer längst vergangenen Zivilisation.
Annemy hatte manchmal das Gefühl, von unsichtbaren Augen
beobachtet zu werden. Dann wieder glaubte sie, aus den Augenwinkeln
eine Bewegung wahrzunehmen. Aber immer wenn sie hinblickte, war dort
nichts als verwittertes Gestein, Metall und Kunststoff. Keine Spur
von Leben.
    Plötzlich gewahrte sie vor sich wieder eine Bewegung. An
Gnuvox' Reaktion erkannte sie jedoch, daß sie sich diesmal
nicht geirrt hatte. Denn der Knöcherne hielt an und hob wie in
innerer Abwehr die Arme.
    Vor ihnen tauchte eine schlanke Gestalt auf, die in einen
prächtigen Homophoren gekleidet war. Aus dem lichtersprühenden
Umhang ragte nur ein schmaler Schädel mit einem durchaus
menschlichen Gesicht heraus. Die Haare waren von einem gebleichten
Strohblond, die Haut besaß eine unnatürliche Blässe,
die Lippen waren blutleer. Als der Mann die Lider öffnete, waren
statt der Augen nur vernarbte Wucherungen zu sehen.
    „Kombiniere", sagte Billy the Kid respektlos, „daß
du Emerigul, der Irre Weise bist."
    „So werde ich genannt", sagte die Erscheinung mit
fester, volltönender Stimme, aus der leiser Spott mitklang. Die
Stimme paßte irgendwie nicht zu der ätherischen Aura, die
diesen Mann umgab. Um eine Spur belustigter fuhr er fort:
    „Ich bin blind, aber ich sehe genug von euch, um zu wissen,
daß ihr den Weg zu mir nicht gewagt hättet, würdet
ihr euch nicht in arger Bedrängnis befinden. Es ist immer das
gleiche, man kommt nur zu mir, wenn man nicht mehr weiter weiß."
    „Das hat völlig uneigennützige Gründe, weiser
Emerigul", sagte Gnuvox. „Wer würde es sehen wagen,
wegen irgendeiner Kleinigkeit zu dir zu kommen und deine kostbare
Zeit zu stehlen."
    „Daß meine Zeit kostbar sein soll, ist eines der
vielen Ammenmärchen, die über unsereinen in Umlauf gesetzt
werden", sagte Emerigul. „In Wirklichkeit ist es so, daß
man uns, die Perihel mit wachem Geist erlebt haben, fürchtet,
weil man glaubt, daß wir während der Gezeitenwechsel zu
Monstren wurden und immer mehr mutieren. Vielleicht hat man diese
Gerüchte auch absichtlich in Umlauf gebracht, weil man sich vor
der Wahrheit fürchtet. Dabei wäre es nur gut, wenn alle
Asteroidenbewohner erführen, was wirklich während des
Gezeitenwechsels passiert. Wißt ihr denn, daß der
Asteroidenschwarm während dieser Periode in den Untergang
treiben wird, wenn nicht etwas dagegen unternommen wird? Nein! Ihr
habt keine Ahnung, daß die Nullipara und ihre Karyatiden allein
die Macht haben, uns alle vor der Vernichtung zu bewahren? Ihr wißt
es nicht! Aber anstatt euch über die Hintergründe zu
informieren und herauszufinden, worin die uralte Tradition der
Asteroidenbewohner wurzelt, statt die Zusammenhänge verstehen zu
lernen, wollt ihr euren Willen mit Gewalt durchsetzen."
    „Das ist nicht wahr", verteidigte sich Annemy. „Wir
wollen nichts mit Gewalt erzwingen. Wir haben auch nicht vor,
verändernd in das Leben der Asteroidenbewohner einzugreifen. Ich
bin bloß auf der Suche nach einem Mann, den
    es hierher verschlagen hat. Und er ist hier, weil er den
sirenenhaften Verlockungen eines Mädchens aus den
Felix-Asteroiden verfallen ist und..."
    „Ich kenne diese Geschichte", unterbrach der Irre Weise
sie, der, wie selbst Billy the Kid zugeben mußte, recht
vernünftig sprach. „Aber willst du bestreiten, daß
ausgerechnet dieser Mann unseren Lebensrhythmus zu verändern
versucht ? Er hat den Geist der Nullipara verwirrt und Gefühle
für sich in ihr geweckt, so daß sie ihre Aufgabe nicht
mehr erfüllen kann. Das aber wiederum bedeutet, daß wir
alle dem Untergang geweiht sind. Wenn die Nullipara mit ihren
Karyatiden versagt, werden die Felix-Asteroiden bei diesem Perihel
der Sonne so nahe kommen, daß sie in diese stürzen. Und
selbst die Kraftfelder aus dem fremden Kontinuum werden dies nicht
verhindern können, wenn die Nullipara sich nicht rechtzeitig
ihrer Verantwortung erinnert."
    „Hm", machte Annemy und dachte fieberhaft nach. Wenn
sie den Irren Weisen richtig verstand, dann hing alles nur von
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