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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wollte.
    Ich hatte mich in aller Deutlichkeit verraten.
    Es gab Arkoniden - auch in dieser Zeit -, die es an skurriler
Spleenigkeit mit den Söhnen Albions wahrlich aufnehmen konnten,
noch absonderlicher im Betragen, noch snobistischer, noch
weltfremder.
    Aber selbst der überspannteste Arkonide neuer Zeit wäre
niemals so hirnverbrannt gewesen, in eine Arena voller Bestien
hinabzuspringen, um einer Barbarin das Leben zu retten.
    Zu derartigen Dummheiten waren nur Terraner fähig - und ein
gewisser Arkonide, bei dem sich in zehn Jahrtausenden Exildasein
allerlei festgesetzt hatte von der irdischen Art.
    Mein unbekannter Gegner hatte den Kampf mit Sicherheit gesehen,
und wenn nicht, dann würde er bald davon hören. Dieser
Nachmittag in der Arena von Hylan würde in den nächsten
Monaten Hauptgesprächsgegenstand auf Aponti II sein.
    Ich brauchte nur noch zu warten, bis sich der Gegner bei mir
meldete.

9.
    Der Robotregent von Arkon hatte keine Eile.
    Das war der wichtigste Grund für die seltsame
Waffenbrüderschaft zwischen Terranern und dem Regenten. Die
Terraner wußten, was Zeit war, sie lebten damit. Der Regent war
zeitlos, für ihn war Zeit nichts weiter als eine Dimension, die
den drei räumlichen Dimensionen hinzugefügt wurde, mehr
nicht.
    Der Robotregent konnte nicht sterben, er verband mit dem Begriff
Zeit kein Gefühl. Er war nicht gewöhnt, gegen verrinnende
Zeit anzukämpfen, mit dem Schicksal um Sekunden zu feilschen.
    Ein Mensch, vom Tode bedroht, hätte vielleicht im Ernstfall
um einen Tag, eine Stunde Aufschub gebeten - der Regent hätte
dieses Verhalten nicht verstanden. Wäre einer aufgetreten mit
der Macht, dem Positronengehirn die für seine Existenz
notwendige Energie zu entziehen - der Regent hätte niemals
gefleht oder gebettelt. Eine kurze Frist Aufschub hätte ihm
nicht helfen können, wozu dann bitten?
    Das war der Grund, warum sich der Robotregent von Arkon, Gebieter
über eine Flotte, deren wahre Größenordnung nicht
einmal die sonst so findigen Terraner ahnten, auf die Hilfe der
Erdbewohner angewiesen war. Er brauchte die Terraner, um eine
Bedrohung von diesem Teil des Universums abzuwenden, die in ihrer
Beschaffenheit für den Regenten unvorstellbar war.
    In der Nähe des Kugelsternhaufens M13 überlappten sich
zwei Universen, das der Arkoniden und Terraner - und das Universum
der Druuf. In diesem Druuf-Universum verstrich die Zeit 78.000mal
langsamer als im Normaluniversum der Milchstraßenbewohner.
Gegen diesen Feind anzutreten hatte sich der Regent allein
    zu schwach gefühlt, er hatte sich mit den Erdmenschen
verbünden müssen, um dieser Gefahr Herr werden zu können.
    Denn die Flotte von Arkon, einstmals machtvolles Instrument
galaktischer Politik, wurde nicht nur von einem Roboter befehligt -
sie war ein Roboter.
    Es gab nur noch wenige organische Wesen, die an Bord von
Arkon-Raumschiffen Dienst taten - und wenn, dann nur in
untergeordneten Stellungen. Die Befehle kamen vom Regenten und gingen
an die positronischen Gehirne der robotischen Bordkommandanten. Und
die gaben die Befehle weiter, an die ihnen unterstellten
Abteilungsleiter - gleichfalls Positronengehirne.
    Die Konsequenzen aus dieser Vorgehensweise waren verheerend.
    Es fehlte jegliche Eigeninitiative. Wurde eine Angabe durch
irgendeinen Grund verstümmelt, sogar völlig absurd und
sinnlos gemacht - sie wurde dennoch befolgt. In krassen Fällen
wurden durch solche Fehler Sicherungen in Tätigkeit gesetzt, die
verhindern sollten, daß sich die stumpfsinnigen Roboter in der
Buchstabengetreuen Erfüllung falsch übermittelter Befehle
gegenseitig dezimierten oder in das All sprengten. Diese Sicherungen
wiederum konnten nur durch entsprechende Gegenbefehle des Regenten
dazu gebracht werden, ihre Tätigkeit einzustellen.
    Dieses Spiel wurde in einigen Fällen soweit getrieben, daß
ganze Flottenabteilungen tagelang bewegungslos festlagen, weil
irgendein Relais defekt geworden war. Früher oder später
wurden - darin war der Regent perfekt - die Fehler natürlich
gefunden und behoben, aber inzwischen verging viel Zeit.
    Auch beim Anflug der großen Flotte auf das Apon-System gab
es Pannen. Immer wieder mußten die Robotkommandanten neue
Instruktionen beim Regenten einholen, immer wieder fielen die Schiffe
in den Normalraum zurück und warteten dort Stunde um Stunde.
    Ein irdischer Kommandant hätte seinen Maschinen in diesem
Fall das Äußerste abverlangt, selbst auf die Gefahr hin,
daß der Antrieb irgendwann explodierte.

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