Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 160 Die Absolute Macht

PR TB 160 Die Absolute Macht

Titel: PR TB 160 Die Absolute Macht
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
daß sich außer
uns noch jemand oder etwas in der KOM-Zentrale befand. Irgendwo vor
mir war Bewegung. Mehr vermochte ich allerdings nicht zu erkennen.
    »Ich möchte fort!« flüsterte die
Nexialistin.
    »Warten Sie noch!« flüsterte ich zurück. »Da
ist etwas.«
    Als hätte meine letzte Bemerkung Signalwirkung gehabt,
verstärkte sich der Eindruck von Bewegung. Plötzlich
vernahm ich auch Geräusche: Leises Tappen von Füßen,
hastige Atemzüge und geflüsterte Worte.
    Im nächsten Augenblick wuchsen schemenhafte dunkle Formen vor
mir auf, etwas berührte mich, stieß mich zur Seite, eilte
an mir vorbei. Dann öffnete sich das Panzerschott.
    Und in dem Licht, das von draußen durch die Öffnung
fiel, sah ich eine Menge menschenähnlicher nackter Gestalten,
die in panikartiger Flucht aus der KOM-Zentrale stürmten und
sich dabei gegenseitig behinderten.
    »Halt! Stehenbleiben!« rief Hommy Uglish.
    Ich fuhr zu ihr herum und schlug ihr die Strahlwaffe aus der Hand.
    »Nicht schießen, Hommy!« sagte ich. »Diese
Wesen stellen keine Bedrohung dar.«
    Die Nexialistin massierte sich das Handgelenk, auf das meine
Handkante herabgesaust war.
    »Aber woher sind sie gekommen - und was sind sie überhaupt?«
fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich, obwohl ich
ahnte, wie die Antwort lautete. »Kommen Sie; wir wollen ihnen
nachgehen!«
    Wir standen auf und liefen zum offenen Panzerschott. Als wir nur
noch wenige Meter von der Öffnung entfernt waren, schloß
es sich -und es ließ sich auch nicht wieder öffnen. Für
den Bruchteil einer Sekunde trat wieder totale Finsternis ein, dann
leuchtete eine Lichtquelle auf und verbreitete eine düsterrote
Dämmerung.
    Ich schaute mich suchend nach der Lichtquelle um und bemerkte, daß
es sich um eine rote Metallplatte handelte, in der sich ein breiter
Schlitz befand: die Eingabeöffnung des Rechenverbunds für
originale Prüfobjekte.
    »Was nun?« fragte die Nexialistin.
    Ich griff in die rechte Brusttasche meiner Bordkombination und
holte Rorvics Amulett heraus.
    »Dalaimoc hat mir zu verstehen gegeben, daß er sein
Bhavacca Kr'ah zurückverlangt«, erklärte ich
lächelnd.
    Ich ging auf die Eingabeöffnung zu und schob das Amulett
mitsamt der Halskette hinein.
    Eine Weile lang geschah nichts, dann dröhnte es aus den
Lautsprechern, als ob tausend Orgeln eine uralte Melodie anstimmten.
Aber im nächsten Moment schwiegen die Lautsprecher wieder. Dafür
flammten die Kontrollen des Rechenverbunds auf.
    Hommy Uglish umklammerte meinen linken Oberarm, als wir sahen, daß
aus der Eingabeöffnung ein dünner Nebelstreif kroch, in der
Luft verharrte und sich dann zu Boden senkte, wo er sich
schlangenartig zusammenrollte. Danach verschwand er hinter einem
grellen Flimmern.
    Und als das Flimmern erlosch, stand Dalaimoc Rorvic in voller
Lebensgröße vor uns. Das Bhavacca Kr'ah hing ihm an der
Kette vor der Brust.
    Der Tibeter schwankte, als wäre er betrunken. Sein volles
Gesicht wirkte eingefallen und hatte eine graue Färbung
angenommen. Nur die rötlichen Augen strahlten in irrlichterndem
Glanz.
    »Mein Trick hat durchschlagend gewirkt, nicht wahr?«
sagte Rorvic selbstzufrieden.
    »Es war mein Trick, Sir!« widersprach ich.
    Rorvics Gestalt straffte sich. Er drohte mir mit der Faust.
    »Ich werde Ihnen helfen, sich mit fremden Federn zu
schmücken, Sie marsianische Zaubernuß! Kommen Sie her! Sie
müssen mich stützen, damit ich nicht umfalle - und wir
müssen die Jotaner finden.«
    Er trat schwankend einige Schritte in meine Richtung. Aber ich
hatte hinter mir das leise Zischen gehört, mit dem sich das
Panzerschott geöffnet hatte. Ich drehte mich um und rannte
davon, wie von Furien gehetzt. Hinter mir hörte ich die
schnellen Schritte von Hommy Uglish, die sich anscheinend davor
fürchtete, mit dem Monstrum allein zu bleiben. Ob Dalaimoc mir
folgte, wußte ich nicht - und ich wollte es auch nicht wissen.
    ***
    Kaum hatte ich den Sektor verlassen, in dem der Rechenverbund
installiert war, materialisierte Gucky vor mir.
    »Ich soll dich zu Perry bringen, Tatcher!« sagte er.
Seine Stimme verriet, daß er noch unter den Auswirkungen dessen
stand, was der Rechenverbund - beziehungsweise Jota Großer Berg
- ihm zugefügt hatte.
    »Was will Perry von mir?« fragte ich. »Das sagt
er dir selbst«, erklärte der Mausbiber. »Und Hommy
kommt ebenfalls mit.«
    Er ergriff meine Hand und packte auch eine Hand Hommys, die eben
neben mir aufgetaucht war. Von Rorvic war keine Spur zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher