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PR TB 160 Die Absolute Macht

PR TB 160 Die Absolute Macht

Titel: PR TB 160 Die Absolute Macht
Autoren: Perry Rhodan
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damit eine irreparable Verschmelzung herbei. Die
Kleinen Wesenheiten verwandelten sich in eine einzige Wesenheit mit
einem einzigen Bewußtsein, in dem nur noch die individuell
gesammelten Erfahrungen als gemeinsame Erinnerung von dem ehemaligen
    getrennten Leben zeugten.
    Doch auch die Verschmelzung blieb nicht ohne Folgen. Durch sie
wurde die Konzentration siebendimensionaler Energie so stark erhöht,
daß der ohnehin unausweichliche Prozeß noch beschleunigt
wurde. Die Wesenheit fand keinen Halt mehr im normalen Kontinuum und
verschwand schlagartig daraus. Sie wurde Bestandteil der siebten
Dimension.
    Im gleichen Augenblick hörte im normalen Kontinuum Jota
Großer Berg auf zu existieren.
    Seitdem irrte die Wesenheit durch etwas, das im Sprachgebrauch des
normalen vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums als »das
Nichts« bezeichnet wird, ohne Sinn und ohne Halt, verloren bis
in alle Ewigkeit, es sei denn, sie fände eines Tages etwas, an
dem sie sich festklammern und verwirklichen könnte. Danach
sehnte sie sich.
    Deshalb reagierte die Wesenheit auf das plötzliche Auftauchen
des Etwas mit der gleichen Heftigkeit, mit der beispielsweise ein
verschmachtender Mensch in wasserloser Wüste auf das Auftauchen
eines niedrig fliegenden Gleiters reagieren würde. Sie
versuchte, sich bemerkbar zu machen.
    Aber das Etwas gehörte nicht in die siebte Dimension, wie die
Wesenheit sehr schnell erkannte. Es war Bestandteil jenes Kontinuums,
aus dem die Wesenheit stammte - und es befand sich nur auf der
Durchreise von einem Punkt jenes Kontinuums zu einem anderen, wobei
es die siebte Dimension benutzte, um seinen Weg, auf das normale
Kontinuum bezogen, abzukürzen.
    Die Wesenheit war jedoch nicht gewillt, die Gelegenheit, auf die
sie so lange vergeblich gewartet hatte, ungenutzt vorübergehen
zu lassen. Mit den ihr innewohnenden Kräften, die begrenzte
Manipulationen der Struktur der siebten Dimension zuließen,
griff es zu und schuf innerhalb des Nichts eine unsichtbare Falte, in
der sich der Durchreisende fing.
    Vor Erwartung heftig pulsierend, stellte die Wesenheit fest, daß
es ihr gelungen war, den Durchreisenden zu fangen. Er würde so
lange in der siebten Dimension bleiben müssen, wie sie es wollte
- und er würde ihr den Halt geben, den sie so lange gesucht
hatte.
    Behutsam machte sich die Wesenheit daran, den Durchreisenden
abzutasten und festzustellen, worum es sich handelte.
    Ich träumte, ich wäre auf dem Mars - auf einem Mars, der
noch nicht terranisiert war.
    Meine Füße wirbelten rötlichgelben Staub auf, als
ich durch die weite Ebene lief. Die Luft war herrlich kühl und
leicht. Ich konnte voll durchatmen, ohne daß mir ein
Sauerstoffrausch drohte, denn der Sauerstoffgehalt der Atmosphäre
war wohltuend gering. Am klaren
    Sternhimmel blinkte ein Punkt besonders hell: die Erde, jener
feuchtigkeitsübersättigte, dumpf heiße Planet, dessen
hoher Luftdruck und Sauerstoffgehalt der Atmosphäre mich immer
daran zweifeln ließ, daß meine Vorfahren einst von dort
zum Mars gekommen waren.
    Gewiß, ich hatte mich soweit an erdähnliche
Verhältnisse angepaßt, daß ich auch auf der Erde und
in den Raumschiffen der Erdmenschen leben konnte, aber nur auf dem
Mars konnte ich mich heimisch und frei fühlen; nur hier lebte
ich wirklich.
    Ich erreichte den Großen Graben, als es im Osten dämmerte.
Kurz darauf schob sich die kleine Sonnenscheibe über den
Horizont. Ihre milden Strahlen trafen den Boden und die zahlreichen
Fächerpflanzen, die sich während der Nacht zu faustgroßen
Kugeln zusammengeballt hatten. Ihre an dünnen biegsamen Stengeln
sitzenden Faserbüschel, die in der Nacht den Tau eingefangen
hatten, zogen sich zurück, während die Kugelhüllen
sich langsam öffneten. Kolbenförmige Blätter schoben
sich heraus; an einigen waren warzenförmige rötliche
Verdickungen zu erkennen. Diese Verdickungen würden im Laufe des
Tages aufplatzen und jeweils bis zu anderthalb Gramm Pollen bis zu
dreihundert Meter weit schießen.
    Doch nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Tiere bereiteten
sich auf den langen Marstag vor. Ich entdeckte einen Sandrochen, der
sich mit wellenförmigen Bewegungen durch den staubfeinen Sand
wühlte. Sein Körper blieb dabei ständig von Sand
bedeckt; nur die an kurzen Fühlern sitzenden Augen ragten ins
Freie und drehten sich ständig auf der Suche nach Beute. Als ein
Windhüpfer, ein heuschreckenähnliches Säugetier mit
stecknadeldünnen, dicht behaarten Beinen, in seine Nähe
geriet,
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