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PR TB 137 Am Rand Des Universums

PR TB 137 Am Rand Des Universums

Titel: PR TB 137 Am Rand Des Universums
Autoren: Perry Rhodan
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hinweg zum nächsten Stern zu bringen.
    Und so bewegte er sich zur grünen Sonne und senkte sich dem
einzigen Planeten entgegen, der sie umkreiste. Er war unsichtbar, ein
energetisches Etwas, dem niemand etwas anhaben konnte - außer
eine andere Form von Energie. Doch schon die ersten Beobachtungen
sagten ihm, daß er diese Art von Gefahr hier nicht zu
befürchten hatte.
    Mehr als hundert Planeten hatte er besucht, ohne eine Lebensform
zu entdecken, die für seine Zwecke geeignet war. Hier aber gab
es Leben, wenn auch in primitivster Form. Aber dieses Leben besaß
Füße und es besaß Hände. Das war der
entscheidende Faktor. Ernst Ellert entschloß sich, den Versuch
zu wagen.
    Lange Zeit überwachte er den wandernden Nomadenstamm der
Dreibeiner, bis ihm der Jäger Urabali besonders auffiel. Das
seltsam aussehende Geschöpf schien besser geeignet zu sein als
die anderen Angehörigen seiner Sippe. Ellert folgte ihm, wenn er
auf die Jagd ging. Er sah zu, mit welchem Geschick der Jäger
seine Beute beschlich und schließlich erlegte. Wer mit solchem
Geschick ans Werk ging, der konnte auch ganz andere Dinge
vollbringen, wenn er die nötige Intelligenz besaß. Und die
Intelligenz - das war er, Ernst Ellert.
    Als Urabali die vier Crols tötete und zu seinem Stamm
zurückkehrte, war Ellerts Entschluß gefaßt. Er
folgte ihm, und als es dunkel wurde, übernahm er sein
Bewußtsein.
    Urabali nahm die Krallen der vier erlegten Crols aus seiner Tasche
und warf sie dem Häuptling vor die Füße.
    „Du willst nicht glauben, daß ich vier von ihnen
getötet habe? Da hast du den Beweis!"
    Der Häuptling, ein besonders kräftiger Dreibeiner, trat
verächtlich mit dem mittleren Fuß auf die Trophäen.

    „Für mich ist das kein Beweis, Urabali. Jeder Feigling
kann sie aus den Füßen toter Crols ziehen und behaupten,
er hätte sie vorher getötet. Du kannst deine Märchen
den alten Frauen erzählen, aber nicht mir, dem Häuptling."
    Diese Art von Reden war Urabali gewohnt, und früher hätte
er sich nicht weiter darüber aufgeregt. Aber diesmal war es
anders. Der Zorn stieg in ihm hoch, und als der Häuptling sich
einfach umdrehte und gehen wollte, tat er etwas, was er nie zuvor
getan hatte.
    „Warte!" rief er ihm nach. „Ich habe nicht
gelogen, Häuptling. Ich habe vier Crols getötet, wenn du
willst, werde ich noch mehr von ihnen töten. Ich weißjetzt,
wie wir Steine bekommen, ohne sie mühsam suchen zu müssen."
    Der Häuptling war stehengeblieben.
    „Steine?"
    „Ja, Steine!" erwiderte Urabali. „Die ganze Welt
ist voll davon. Wir stehen auf ihnen, und wir wohnen zwischen ihnen.
Sieh dort den Felsen, Häuptling! Wenn wir einen großen
Stein nehmen, den wir nicht zur Jagd benutzen können, und gegen
den Felsen schlagen, werden kleinere Steine herausbrechen. Mit ihnen
können wir unsere Beutel füllen und auf die Jagd gehen. Wir
werden mehr Steine haben als wirjemals brauchen."
    Der Häuptling starrte Urabali wütend an.
    „Wenn wir deinen Rat befolgen, wird der ganze Berg auf uns
herabstürzen und uns unter sich begraben. Du bist nicht nur ein
Feigling, du bist auch dumm."
    „Und du bist es nicht wert, unser Häuptling zu sein",
entfuhr es Urabali voller Zorn.
    Der Häuptling blieb stehen und drehte sich um. Seine Hand
fuhr zur Jagdtasche, in der er seine Wurfsteine aufbewahrte. Aber
Urabali kam ihm zuvor. Er wußte selbst nicht, warum er zum
ersten Mal in seinem Leben auf die Idee kam, die Hand zur Faust zu
ballen und als Waffe zu benutzen. Zuerst fuhr die rechte Faust vor,
der die mittlere sofort folgte. Beide trafen das Kinn des Häuptlings.
Als dieser nur schwankte, kam auch die dritte Faust nach vorn und gab
ihm den Rest. Er brach wie vom Blitz gefällt zusammen und blieb
bewegungslos liegen.
    Die Frauen, die in der Nähe gestanden und den Vorfall
beobachtet hatten, kreischten entsetzt auf. Dann liefen sie in die
Höhlen zurück. Anders die Männer. Sie saßen um
das lodernde Feuer und hatten sich nicht um den Streit gekümmert.
Nun aber, als ihr Häuptling zu Boden stürzte, sprangen sie
auf und kamen herbeigelaufen. Urabali sah ihnen mit einem kalten
Glitzern in den Augen entgegen. Er erwartete ihre Anklage.
    „Du hast den Häuptling getötet, dafür mußt
du sterben", rief ihmjemand zu, ohne weiter näher zu
kommen.
    „Er ist nicht tot", entgegnete Urabali. „Er wird
nur eine Zeitlang schlafen, dann wird er wieder wach. Ich habe ihn
nicht mit einem Stein erschlagen. Es war nur meine Faust."
    „Eine Faust ist
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