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PR TB 115 Antimaterie Alarm

PR TB 115 Antimaterie Alarm

Titel: PR TB 115 Antimaterie Alarm
Autoren: Perry Rhodan
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Teil des Reliefs zeigte siebzehn unterschiedliche
Lebewesen. Manche waren so fremdartig, daß ich jedesmal
erschauderte, wenn ich sie ansah.
    Ich stand den Abbildungen von Vertretern siebzehn
kosmischerZivilisationen gegenüber, von denen meines Wissens
derzeit keine mehr existierte.
    Sie waren im Staub der Vergangenheit versunken wie die uralte
Zivilisation der Marsianer. Doch vielleicht hatten sie auf ihren
Ursprungsplaneten ebenfalls die Zeugnisse ihrer Kulturen
hinterlassen. Irgendwann würden wir aufsie stoßen und
versuchen, aus ihnen zu lesen.
    Möglicherweise fanden wir dann die Gründe dafür,
warum ihre Zivilisationen untergegangen waren.
    Plötzlich spürte ich ein eigentümliches Kribbeln im
Nacken. Ich drehte mich nicht um, sondern schaltete meine Lampe aus
und lauschte.
    Mein Instinkt hatte mir soeben eine Warnung signalisiert.
    Gefahr!

    Aus derdiesseitigen Stollenmündung erscholl das Gemurmel
ferner Stimmen. Einmal schwoll es an, und ich glaubte, Bills Stimme
herauszuhören, war mir aber nicht sicher.
    Danach brach das Gemurmel ab.
    Kurz darauf vernahm ich das Tappen schwerfälliger Schritte
    aus dem Stollen, wenig später gesellte sich gelegentliches
Schnaufen hinzu.
    Jemand kam durch den einsturzgefährdeten Stollen.
    Ich drehte mich langsam um. Die Schritte brachen ab, dann folgte
eine Serie von unidentifizierbaren Geräuschen, begleitetvon
stärkerem Schnaufen.
    Und Stille.
    Dann rief eine Baßstimme, die mir nur allzugut vertraut war:
    "Beim weißen Schrein von Kapilavastu! Holen Sie mich
endlich hier heraus, Tatcher! Schließlich haben Sie mich in
diese Falle gelockt."
    Dalaimoc Rorvic!
    Ich schaltete meine Atomlampe wieder ein und kroch in den Stollen.
Der helle Lichtkegel fiel auf das gedunsene Gesicht des tibetischen
Allroundmutanten, den ich noch vor kurzem Lichtjahre entfernt gewähnt
hatte.
    Dalaimoc Rorvic war an der engsten Stelle des Stollens zwischen
den Felswänden eingeklemmt und konnte offenbarwedervor noch
zurück. Ein Wassertropfen fiel von der Decke herab und
zerplatzte aufdem kahlen Schädel des Scheusals.
    "Was suchen Sie denn hier, Sir?" fragte ich verwirrt.
    "Fragen Sie nicht so dumm, Tatcher", entgegnete
Rorvicwütend. "Natürlich habe ich Sie gesucht - und
trotz aller Fallen, die Sie unterwegs für mich legten, ist es
mir schließlich gelungen, Sie zu finden."
    Stirnrunzelnd musterte ich die unvollständige Kleidung des
Mutanten. Ertrug eine terranische Bordkombination, und ohne den
Waffengurt wirkte sein Bauch noch voluminöser als sonst.
Besonders kurios aberwirkte er ohne Stiefel. Ertrug schwere seidene
Socken an den Füßen, und aus der linken schaute der große
Zeh heraus.
    Gegen meinen Willen mußte ich lachen.
    Rorvic funkelte mich zornig an.
    "Lachen Sie nur, Sie heimtückischer Marszwerg!"
schimpfte er. "Es wird Ihnen bald genug vergehen. Los, befreien
Sie mich!"
    Ich wurde wieder ernst.
    "Sie mit Ihren zahlreichen Parafähigkeiten brauchen doch
keine Hilfe, um freizukommen", erwiderte ich.
    "Einfaltspinsel!" erklärte er schroff. Dann senkte
er die Stimme, so daß ich ihn kaum noch verstand. "Die
Stabilität dieses Felsgesteins wird nur durch ungeheuer
komplizierte psionische Strömungen aufrechtzuerhalten, Tatcher.
Sobald ich den Parasektor meines Gehirns aktiviere, werden diese
Strömungen empfindlich gestört. Dann könnten Tausende
von Tonnen Gestein herabbrechen und uns alle unter sich begraben."

    "Sie pflegen zu scherzen, Sir", sagte ich. Doch ich
wußte genau, daß der Tibeter nicht scherzte - nicht in
diesem Augenblick. Abermals erschauderte ich. Diese Stätte
schien mehr als nur ihre sichtbaren Geheimnisse bereitzuhalten.
    "Rammen Sie mich mit der Schulter, Tatcher!" befahl
Dalaimoc Rorvic.
    Ich nickte, befestigte meine Lampe in der Magnethalterung, senkte
den Kopf und rannte aufden fetten Tibeter los. Meine Schulter prallte
in Nabelhöhe gegen seinen Bauch. Ich hatte das Gefühl,
gegen eine Mauer gerannt zu sein, taumelte rückwärts und
setzte mich hin.
    Rorvic bewegte seinen massigen Körper. Seine Kombination
zerriß an den Schultern, dann kam derTibeterfrei und setzte
sich mirgegenüber.
    Er schnaufte laut, dann sagte er:
    "Schön, Sie zu sehen, Tatcher. Aber verraten Sie mir
bloß, wie Sie es bewerkstelligt haben, daß mir aufdem Weg
zu Ihnen mein Waffengurt, meine Mütze und meine Stiefel
gestohlen wurden, ohne daß ich etwas davon merkte."
    "Gestohlen?" echote ich verblüfft.
    Rorvics Gesicht lief rot an.
    "Meinen Sie etwa, ich liefe freiwillig
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