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PR TB 114 Sternenlotus

PR TB 114 Sternenlotus

Titel: PR TB 114 Sternenlotus
Autoren: Perry Rhodan
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brannte.
    Klackton, dessen Tarnname „Weißer Rabe“
teilweise auf seine indianische Abstammung anspielte, verspürte
nicht nur wegen Atlans baldigem Eintreffen eine steigende Nervosität.
Der Hauptgrund für seine Erregung war eine andere Ankündigung,
die der Funkspruch beinhaltete.
    ... Kompagnon Annemy und voraussichtlich zehn Angestellte werden
Chef begleiten...
    Die „Angestellten“ waren selbstverständlich
USO-Spezialisten, und bei dem „Kompagnon Annemy“ handelte
es sich um niemand anderen als um Annemy Traphunter, mit der er schon
etliche Einsätze erfolgreich abgeschlossen hatte.
    Klackton sah in ihr mehr als nur eine Teamgefährtin - sie war
die Frau seiner Träume schlechthin, seine Göttin! Doch zu
seinem Leidwesen schien sie nicht zu merken, daß er sie
anbetete, und wenn doch, dann verstand sie es meisterlich, ihr Wissen
zu verbergen. Jedenfalls tat sie alles, um sich Klackton vom Leibe zu
halten. Sie war ihm gegenüber kratzbürstig, ablehnend,
frostig, verspottete ihn wegen seiner Tolpatschigkeit und ließ
ihn durch alle möglichen Schikanen merken, daß sie als
USO-Leutnant seine Vorgesetzte war.
    Doch das alles konnte Klacktons Liebe zu ihr nicht erschüttern;
es genügte ihm schon, wenn sie gelegentlich ein nettes Wort für
ihn erübrigte, wenn sie in einer schwachen Minute eine
freundliche Geste zeigte . .. Eine flüchtige, sanfte Berührung
ließ sein Herz schon höher schlagen.
    Und nun sollte er nach fast zwei Jahren Einsamkeit , „seine“
Annemy wiedersehen.
    Er mußte ihr, vor allem ihr und erst in zweiter Linie Atlan,
einen würdigen Empfang bieten! Die Frage war nur, wie er ihn
gestalten sollte. Würde sie sich über ein Froschkonzert
freuen? Wohl kaum. Außerdem reichte die Zeit nicht mehr, um die
Riesenfrösche entsprechend abzurichten. Oder wäre es nicht
eine gute Idee, die Gauchoroboter zu Ehren Annemys ein Rodeo
veranstalten zu lassen?
    Klackton verwarf auch diese Idee als unpassend. Eine Frau konnte
man nicht mit Reitkunststücken beeindrucken.
    Aber vielleicht mit Blumen? Das war es, auf Blumen sprach jede
Frau an!
    Mit einem Blick auf seine Uhr stellte Klackton erschrocken fest,
daß der 9. Januar das heutige Datum war und daß das
USO-Kommando in etwa sechs Stunden eintreffen würde.
    Er holte sich aus dem Visiphonregister die Nummer des größten
Blumenhändlers von Aiching und bestellte eine ganze
Schweberladung der „schönsten, bezauberndsten,
exotischsten und kostbarsten Blüten“.
    Nach einigem Hin und Her und nachdem der Blumenhändler einen
unverschämten Aufpreis ausgehandelt hatte, wurde Klackton die
Lieferung innerhalb der nächsten drei Stunden zugesichert.
    „In der Zwischenzeit werde ich die Farm auf Hochglanz
bringen“, sagte er laut, klatschte in die Hände,
verhedderte sich mit seinen langen Beinen, als er das Haus verlassen
wollte, und stürzte der Länge nach hin. Klackton nahm
diesen Zwischenfall kaum zur Kenntnis, denn Mißgeschicke wie
dieses passierten ihm täglich Dutzende Male. Er hatte sich in
den 53 Jahren seines Lebens an seine verhängnisvolle
Veranlagung, bei jeder möglichen und unmöglichen
Gelegenheit Schaden anzurichten, gewöhnt. Nicht so die Leute,
die mit ihm zu tun hatten.
    Seine Freunde, die ihn spöttisch und liebevoll zugleich
Klack-Klack nannten, fürchteten ihn mehr als seine Feinde. Denn
er war ein Pechvogel par excellence. In seiner USO-Personalakte
stand, daß er ein GV - ein Generalversager - war. Was er auch
anpackte, es ging schief.
    Der Ruf „Klack-Klack kommt!“ hatte für
Eingeweihte die gleiche Bedeutung wie dereinst die Warnung „Die
Hunnen kommen!“ Wenn Klackton nur jemandem freundlich auf die
Schulter klopfte, dann blieben davon unweigerlich Knochenbrüche
oder zumindest blaue Flecken zurück. Die Hand schüttelte
man ihm ebenso ungern wie einem Aussätzigen, denn diese Art von
Begrüßung konnte leicht zu blauen Augen, blutenden Nasen
und ausgeschlagenen Zähnen führen.
    Wenn er in Quinto-Center auftauchte, dann wurde Vollalarm gegeben,
und die kilometerlangen Korridore wirkten schlagartig wie
ausgestorben. Selbst Ertruser mit zwanzig Zentnern Lebendgewicht
trauten sich ihm nicht ohne Kampfanzug über den Weg. Aber selbst
ein Skaphander war noch kein hundertprozentiger Schutz gegen den
Unglücksraben Klackton, denn er konnte es ohne weiteres
fertigbringen, einem die Sauerstoff zufuhr abzudrehen ...
unbeabsichtigt, versteht sich! Klackton konnte nicht einmal einer
Fliege etwas zuleide tun, aber er konnte,
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