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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff
Autoren: Perry Rhodan
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schließlich
war es soweit: Trommeln wurden gebracht, Gabelbart zupfte wilde,
bizarre Rhythmen, und das Mädchen glitt in den Kreis, den die
angeleuchteten Gesichter der Gäste bildeten. Ihr Tanz begann.
    Und plötzlich merkte ich, wie sich in mir etwas veränderte.
    Ein Damm schien gebrochen zu sein.
    DAS SCHIFF.
    Ich fühlte, wie mir langsam die Kontrolle über meinen
Willen entglitt. Es war nicht dieses bunte, bewegte Bild, in dessen
Mittelpunkt das schöne maurische Mädchen rotierte, sondern
die Lage, in der ich mich befand. Ich mußte weg - sofort. Ich
konnte mich zum erstenmal in meinem Leben nicht gegen meine Emotionen
wehren. Aber mein arkonidischer Verstand weigerte sich, unsinnige
Dinge zu tun. Ich ließ also meinen Becher neu füllen und
bewegte mich, ein riesiges Stück Hammelkeule in der Hand,
langsam aus dem Lichtkreis hinaus, stolperte über den Fuß
eines Wikingers, der ein dunkelhäutiges Mädchen in den
Armen hielt, und ging weiter. Das Windspiel folgte mir lautlos, aber
ich merkte es nicht einmal. Jetzt stand ich zwischen den Gästen
und dem Zelt. Ich trank den Becher leer, stellte ihn ab und ging
vier, fünf Schritte. Ganz in meiner Nähe waren die dunklen
Büsche.
    Sekunden vergingen.
    Niemand beachtete mich, niemand bemerkte, daß ich fehlte.
Mit wehenden
    Schleiern drehte sich Taquyah im Kreis, und das Händeklatschen
der Menschen feuerte sie an. Ihr Körper bewegte sich wie unter
wilden, unkontrollierten Zuckungen, und als ich zwischen den Büschen
verschwand, ließ ich das Stück Hammelkeule fallen. Ich
duckte mich, sah mich genau um und begann wie unter Zwang zu laufen.
Nach weiteren zehn Schritten stieß ich gegen einen Menschen,
und augenblicklich warf ich mich herum und blieb stehen.
    »Du fliehst, Atlan.«
    Eine dunkle, ärgerliche Stimme. Tore Skallagrimsson. Er hielt
mich an beiden Oberarmen fest und duckte sich, dann redete er auf
mich ein.
    »Zur Seite!« sagte ich heiser. »Ich fliehe
nicht!«
    Er schüttelte mich vorsichtig, als ob er mich zur Besinnung
bringen wollte.
    »Ich beobachte dich schon seit Stunden. Du hast etwas vor.
willst du in die Hütten der Fremden? Ich helfe dir!«
    Ich preßte meine Fäuste vor meinem Unterleib zusammen,
dann riß ich beide Arme mit einem wilden Ruck nach oben und
schlug die Fäuste des Mannes vor mir zur Seite. Er griff wieder
nach mir und sagte eindringlich:
    »Ich helfe dir. wohin rennst du?«
    DAS SCHIFF.!
    »Zur Seite, Tore!« stieß ich hervor.
    »Ich lasse dich nicht gehen. Wir brauchen dich, Atlan!«
sagte er und griff nach mir.
    Ich holte aus und ballte meine Faust. Ich traf ihn zweimal; einmal
in der Magengrube und einmal in der Herzgegend. Er schüttelte
sich, senkte den Kopf und sprang nach vorn. Ich wich aus, rammte ihm
mein Knie gegen die Schulter und verschwand seitlich zwischen den
Baumstämmen. Dann rannte ich weiter, während er hinter mir
wie ein Bär durch die Büsche brach. Als ich einige Meter
weiter hügelaufwärts zwischen einem Tiergehege und einem
Rundbau wieder in das fahle Licht kam, hörte ich durch das
Rasseln der Trommel, das Wimmern der Flöten und das Klappern der
Metallscheiben die Stimme des Mädchens.
    »Atlan!«
    DAS SCHIFF.
    Ich hastete weiter. Ich begann zu keuchen, und nach einigen Metern
merkte ich, daß neben mir das Windspiel lief. Vielleicht
brauchte ich die Hilfe des Robottieres. Weiter. Aufwärts. Stufe
nach Stufe. Ich kam schließlich an den Rand des Beckens und
bewegte mich entlang des Wassers, dann drehte ich mich um. Weit
unten, wie kleine Puppen, bewegten sich die Menschen. Drei Fackeln
waren aufgetaucht, und in ihrem Licht sah ich drei Männer auf
Pferden, die einen abgehetzten Eindruck machten. Also waren Andoa
Yel, Ulabo Xas und Farne Loc endlich da. Ich mußte schneller
sein als sie. Ein Wirrwarr entstand, und dann sah ich, wie einer der
Männer einem Wikinger eine Waffe entriß und das Pferd
zwang, zwischen den Hütten in Richtung der Treppe zu
galoppieren. Ich rannte weiter.
    Irgendwo dort oben war meine unwiderruflich letzte Chance, diesen
    Planeten zu verlassen.
    Ich hetzte Stufe um Stufe aufwärts, rutschte auf dem Pfad aus
und warf mich förmlich in den dunklen Wald hinein. Zu meinen
Füßen sah ich undeutlich die Windungen des Pfades. Ich
winkelte die Arme an und rannte weiter, wie eine seelenlose Maschine.
Ich mußte schneller sein als der Reiter. Vermutlich wußten
die drei Raumfahrer, welchen Gegner sie hier vor sich hatten. Sie
ahnten, daß ihr Schiff in Gefahr war, denn was
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