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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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uneigennützig.
    Mit den Gedanken an ARKON schlief ich ein.
    ... und erwachte ohne jeden Gedanken. Leergebrannt, erschöpft,
aus der Trance aufgetaucht und in einer Umgebung, die nichts mit
Ägypten und noch weniger mit meiner
    Tiefseekuppel zu tun hatte. Ich schleppte mich aus dem Sessel
heraus, ging ins Bad und sagte mit wächserner Zunge und pelzigen
Lippen:
    »Ein Bad!«
    Die robotischen Maschinen meines Bungalows begannen zu arbeiten.
Aus den vielfältigen gläsernen Einrichtungen wurde ein
Stück lebendiger Technik, und ich erkannte jetzt, je mehr sich
mein Verstand klärte, daß ich in Terrania City war, am
Ufer des Goshunsees.
    Die Erinnerung an die unvergleidilidie Nefer-meryt... war es die
Strapaze wert? erkundigte sich leise mein Extrahirn.
    »Ja!« sagte ich laut.
    Bei dem Klang meiner Stimme hob das Mädchen den Kopf. Sie saß
neben einem überquellenden Aschenbecher, blinzelte, und sagte
dann:
    »Danke, Lordadmiral.«
    Elfeinhalb Jahrtausende trennten Claudine und Neter-meryt. Ich
atmete tief aus.
    »Jetzt kennen Sie das Geheimnis dieser zerbrochenen Platte«,
sagte ich.
    *
    Lordadmiral Atlan schaltete das Bandgerät aus und holte aus
einem Fach eine dicke Lesespule, auf deren Rücken eine
Hieroglyphe angebracht war. Das breite Band rutschte aus einer
Seitenklappe des Schreibtisches. Atlan schob beides über die
Tischplatte und sagte leise:
    »Sind Sie zufrieden, Claudine?«
    Sie nickte zögernd. Sie schien etwas sagen zu wollen, zündete
statt dessen aber eine ihrer überlangen Zigaretten an. Als sie
Atlan eine anbot, verneinte er es zu ihrer Überraschung nicht.
Sie stieß den Rauch aus und sagte leise, es klang wie eine
Entschuldigung :
    »Ich sehe es Ihrem Gesicht an, Lordadmiral ... Sie sind
erschöpft. Wenn ich geahnt hätte, daß Sie die
Erinnerung und das Erzählen so mitnehmen, hätte ich noch
mehr Skrupel gehabt, Sie hier aufzusuchen.«
    Sie stand da, jung und schlank, eine emanzipierte Frau,
selbstbewußt und im Augenblick etwas betroffen. Ihre
Vorstellungskraft reichte mühelos aus, einen Teil der
Belastungen nachzuempfinden, denen Atlan während der rund zehn
Jahrtausende ausgesetzt war. Er hatte hier im Nilland die
Voraussetzungen für die Kulturen vieler Länder geschaffen,
die diese Verwandtschaft erst dann wieder erkennen konnten, als die
Forscher den Sand von den Steinbildern entfernt hatten.
    »Diese beiden Säulen ...«
    Er nickte.
    »... die Säulen der Ewigkeit, wie sie Menes nannte,
sind niemals gefunden worden. Vielleicht findet man sie noch; aber
über die ersten Jahre der thinitischen Epoche dürfte
endlich Klarheit herrschen, nicht wahr?«
    Sein Handrücken klopfte auf die Lesespule und die
Bandkassette.
    »Ja, sicher«, antwortete Claudine Delaterre. »Was
das Band enthält, weiß ich inzwischen sehr genau. Was aber
ist auf der Lesespule zu sehen?«
    Obwohl die Körperhaltung des Lordadmirals nichts von dem
hohen Maß der Erschöpfung erkennen ließ, standen die
Strapazen dieser langen Erzählung in seinem Gesicht. Mehr noch;
um seine Augen sah Claudine, daß ihn die Erinnerung an die mehr
als sechs Jahre ägyptischer Zeit noch im Bann hielt —
At-lan war Gefangener seiner
    eigenen Gedanken.
    »Darauf finden Sie eine Menge von Bildern, die ich machen
konnte. Sie zeigen ausnahmslos Szenen aus den damaligen Tagen. Hin
und wieder ist die Aufnahmequalität nicht besonders gut, aber es
ist nicht einfach, mit einer als Gürtelschnalle getarnten Kamera
bei verschiedenen Lichtverhältnissen zu photogra-phieren.«
    »Wie?«
    Claudine lehnte sich schwer gegen die Tischkante und starrte Atlan
an. Sie konnte nicht glauben, was sie soeben gehört hatte.
    Atlan lachte leise.
    »Sie haben mich richtig verstanden. Ich nahm bei meinem
zweiten Besuch eine winzige Kamera mit. Irgendwann einmal, während
der langen Periode des Aufwachens und des Trainings, um meinen Körper
wieder fit zu bekommen, habe ich den Film entwickeln lassen und die
Bilder kopiert. Es sind einige nette Dinge darauf zu sehen, unter
anderem Hetephere. Sie war wirklich sehr nett.«
    Claudine Delaterre schüttelte wortlos den Kopf und stieß
sich vom Tisch ab. Sie zog das Band und die Kassette zu sich heran,
streckte Atlan die Hand entgegen und sagte leise, voller Verständnis
:
    »Ich lasse Sie jetzt allein, Lordadmiral. Sie sind
erschöpft, und ich habe Ihre Großzügigkeit schon zu
sehr in Anspruch genommen.«
    Atlan schüttelte ihre Hand und erwiderte:
    »Es war mir ein Vergnügen. Da Sie es, im Gegensatz zu
Ihren
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