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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet
Autoren: Perry Rhodan
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Angst vor etwas, das Woodlark hieß.
Ty blieb unauffällig stehen, schlug die Zeitschrift auf und
lauschte.
    „Wir haben drei Stunden gebraucht, um das Schiffslazarett zu
leeren. Die armen Kerle sahen so schlimm aus, daß es den
Transportbegleitern schlecht wurde. Wir verteilten sie auf sämtliche
Krankenhäuser Terranias. Einige von ihnen werden sterben.“
    Hoffnungslose Resignation klang aus den Worten. Der andere
erwiderte:
    „Sagen die Ärzte. Langsam beginne ich den Mordplaneten
zu fürchten. Und gleichzeitig sehen wir, daß andere Männer
und Frauen schon seit einem Jahr dort leben, ohne daß sie krank
werden.“
    Die Stimme des ersten Offiziers war ungewöhnlich hart, als er
sagte:
    „Gib es auf - selbst die Wissenschaftler können nicht
erklären, woran das liegt. Sarli jedenfalls ist todkrank und
lehnte es ab, sich von Woodlark wegbringen zu lassen. Er
verbarrikadiert sich in seinen Räumen und muß mitansehen,
wie seine Lebensarbeit in Frage gestellt wird.“
    „Woodlark!“ flüsterte sein Begleiter. „Dieser
verdammte Mordplanet!“
    Ty vertiefte sich in die Zeitschrift und klappte sie schließlich
zu, weil das Schweigen neben ihm zu auffällig wurde.
    Er schaute hoch und starrte direkt in das dunkelbraune Gesicht des
Offiziers. Es war drohend in seiner Reglosigkeit. Schwarze Augen
betrachteten ihn kalt.
    „Sie sind ein wenig zu neugierig, junger Mann“, sagte
der Offizier. Ty blickte an der peinlich sauberen Uniform herunter
und zuckte die Schultern.
    „Diskutieren Sie Ihre Affären im Freien“, empfahl
er. „Ich habe die Dame niemals gesehen.“
    Der Offizier legte ihm eine Hand auf die Schulter, deren Finger
aus Stahl zu sein schienen. Er drückte fest zu.
    „Was immer Sie gehört haben“, empfahl er
eindringlich, „vergessen Sie es! Vergessen Sie es schnell und
gründlich. Und bringen Sie sich nicht in die Gefahr, uns ein
zweites Mal zu treffen. Das wäre kein Zufall, und wir würden
uns wehren müssen. Verstanden?“
    Ty blickte in die versteinerten Gesichter und erkannte, daß
beide Männer mit unverhüllter Drohung zurückstarrten.
    „Was es auch ist, wovor Sie sich fürchten“, sagte
er heiser, „hoffentlich bringt es Sie nicht um. Lassen Sie mich
in Ruhe!“
    Er wandte sich um und ging schnell auf den Rand der riesigen Halle
zu. Er überlegte, in welchem Zusammenhang er schon etwas von
WOODLARK, dem Mordplaneten, gehört hatte. Es fiel ihm nicht ein,
denn sein Problem hieß nicht WOODLARK.
    Noch nicht.
    „Warum bin ich nicht in meinem Iglu geblieben und habe mich
weiterhin von Tiefkühlfisch ernährt!“ sagte Amadeo
vorwurfsvoll. „Dann säße ich nicht hier und hätte
Angst vor den Prüfungen!“
    Ty fiel in den freigehaltenen Sessel und grinste breit.
    „In genau sieben Tagen“, erklärte Amadeo ihnen,
obwohl sie vier Jahre lang Zeit gehabt hatten, sich auf diese Tage
vorzubereiten, „beginnen die Prüfungen. Wir ahnen dunkel
die Gebiete, aber niemand hat eine festumrissene Vorstellung von
einzelnen Themen!“
    Ty tippte seine Bestellung auf der unauffälligen Tastatur in
der Sessellehne. Die Schutzklappe glitt wieder über die Knöpfe.
    „Irrtum!“ sagte Ty scharf. „Guten Abend,
Freunde!“
    Zehn Augen starrten ihn an. Jeder, der in diesen Tagen ein Thema
vorschlug, wurde mit einer Mischung aus Mißtrauen und
Bewunderung betrachtet. Ein Themenkreis, der gut vorbereitet war und
dann tatsächlich gestellt wurde, bedeutete praktisch eine hohe
Wertungsziffer in einem Prüfungsfach. Ty sagte halblaut:
    „Ich zerhacke meine Kameras und werde Packer, wenn sich
nicht mindestens zwei Themen mit der Außenpolitik des Imperiums
befassen. Ich jedenfalls habe heute den Kommentar zur Geschichte der
Menschheit durchstudiert.“
    Glynns blickte zuerst auf Tina Cadetton, dann musterte er Ty
Caumont. , „Welches Kapitel?“ bohrte er.
    „Terra als kultureller Mittelpunkt der letzten vier
Jahrhunderte.“
    Noni Baratay drehte eine Strähne ihres blonden Haares
zwischen den Fingern und erwiderte anerkennend:
    „Ich glaube, wir können sicher sein. Dieses Thema wird
gestellt!“
    Sie saßen auf der geschwungenen Terrasse zwanzig Meter über
dem Hallenboden. Die Outer Space Hall neben dem Verkehrsraumhafen
Terranias durchmaß einen halben Kilometer und war halbkugelig
geformt. Ein Ausschnitt im Scheitelpunkt der Krümmung ließ
tagsüber die Sonnenstrahlen durch; nachts konnte man die
stechenden Gestirne über der Gobi erkennen. Wie Inseln wuchsen
kleinere Bauten aus dem Niveau des
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