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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder 'n Bewegung.
    Guy starrte enttäuscht hinab. Fuhren sie in die Stadt zurück,
ohne die Fässer mitzunehmen?
    Nein, die Gataser eilten jetzt in das Gebäude hinein. Faß
um Faß rollte heraus, wurde in die Gleiter verladen, und eine
halbe Stunde später heulten die Antischwerkraftgeneratoren auf,
die Fahrzeuge wendeten und glitten in Richtung Kallri-ilüy
davon.
    Zufrieden zündete Guy Nelson sich eine Pfeife an. Die blauen
Rauchkringel stiegen in der heißen Luft empor und verloren sich
im hitzflimmernden Glast des Latostages.
    Er stand auf.
    »Komm, George! Unsere Freunde werden bereits ungeduldig
sein. Lassen wir sie nicht vor Neugier platzen!«
    »Neugier ist ein Gefühl, nicht wahr, Sir?« fragte
der Roboter. Und als Guy nickte, fügte er hinzu: »Ein sehr
gefährliches Gefühl, will mir scheinen.«

    Als Guy Nelson mit George zusammen den halbverfallenen Tempel der
weißen Kreatur betrat, scholl ihm vielfältiges
Stimmengewirr entgegen. Eine Wolke aus Tabakrauch und Bierdunst quoll
ihm entgegen und verschlug ihm für den Augenblick den Atem.
    »Was ist denn hier los?« schrie Nelson erzürnt.
    Das Stimmengewirr verebbte. Nur zwei Greise zankten sich noch
darum, wer von ihnen im letzten Jahr den größten Flußfisch
geangelt hätte.
    »Und ich sage dir, Geoffrey, mein Stör wog
dreiundneun-zig Kilo! Wenn du willst, zeige ich dir die Wiegekarte.«
    »Ha! Daß ich nicht lache!« schallte es ebenso
laut zurück. »Wahrscheinlich hast dich dazugesetzt oder
...«
    Der andere bemerkte Guy, zuckte zusammen und gab seinem
Gesprächspartner verzweifelt Zeichen mit den Händen.
    »Hör endlich auf mit diesem Hin- und Hergewedle!«
fauchte sein Gegenüber.
    »Willst du mich nervös . .. oh ...!« Endlich
hatte er den Raumkapitän entdeckt. Die anderen Veteranen brachen
in brüllendes Gelächter aus.
    »Ruhe!« schrie Nelson. »Wollt ihr unbedingt die
Gataser anlocken!«
    Das Lachen verstummte. Ein zahnloser Alter meinte nuschelnd:
    »Dann würden wir uns den Weg sparen, hihi!« Als
niemand darauf reagierte, spie er in den Staub und setzte seine
Bierflasche an.
    »Wer hat euch hierhergeschickt?« fragte Guy streng.
Mabel schob sich plötzlich zwischen den Männern hindurch.
    »Ich habe sie mitgenommen, Guy. Es war absolut nichts zu
machen. Der Rest hockt in der Bergstation. Diese Urgroßväter
fieberten derartig vor Kampfeslust, daß ich fürchten
mußte, sie könnten einen Zusammenstoß mit den Blues
auf Aladin inszenieren.«
    Nelson holte tief Luft, stemmte die Fäuste in die Seiten

    und wollte zu einem Donnerwetter ansetzen. Doch statt dessen
winkte er nur resignierend ab.
    »Wahrscheinlich ginge es mir in ihrer Lage genauso. Da
hocken sie nun jahraus, jahrein auf ihren Gütern, jagen ein
bißchen, essen und trinken gut, unterhalten sich ab und zu per
Telekom mit ihren Nachbarn — und nun, da endlich einmal etwas
los ist, sind sie natürlich außer Rand und Band. Ich kann
das verstehen.« »Bravo!« rief ein klapperdürrer
Greis. »Endlich einer, der uns versteht.«
    »Okay!« sagte Guy. »Ihr sollt euren Willen
haben. Aber ich verlange hier auf Latos unbedingten Gehorsam.
Vielleicht ist euch noch gar nicht klar, daß wir gegen die
Gesetze des Solaren Imperiums verstoßen, wenn wir uns in einen
Bruderkrieg der Blues einmischen. Aber es ist so. Wir alle kommen
vors Kriegsgericht, wenn die Gataser unsere Beteiligung aufdecken und
sich in Terrania beschweren. Nur der Erfolg kann die Verantwortlichen
auf Terra milde stimmen.«
    Eine uralte Frau mit spärlichem, schneeweißem Haar
humpelte mühselig nach vorn und schwang dabei einen
Schock-blaster.
    »Du brauchst uns nicht zu belehren, Kleiner! Ich war bis vor
dreißig Jahren Vorsitzende im juristischen Komitee der Solaren
Raumaufsicht. Vielleicht erinnerst du dich noch an den Namen Belinda
Worozewa, eh? - Aber wahrscheinlich hast du zu meiner Zeit noch die
Windeln naß gemacht. Damals hätte ich jeden jagen lassen,
der es gewagt hätte, so wie wir zu handeln. Auch du wärst
mir nicht entkommen. Söhnchen. Doch heute denke ich ein wenig
anders darüber. Das Alter hat mich toleranter gemacht.«
    »Und viel schöner!« kreischte ein Greis.
    »Halt den Mund, Irviz!« fauchte die Worozewa ihn an.
»Mein Sohn aus fünfter Ehe«, erklärte sie mit
einem vielsagenden Achselzucken.
    Guy Nelson hätte die streitbare Greisin gern nach ihrem Alter
gefragt. Aber da sie wahrscheinlich mit einem ganzen Prosastück
geantwortet hätte, ließ er es bleiben.

    »Vorläufig müssen Sie

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