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PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums

Titel: PR TB 038 Die Grenze Des Imperiums
Autoren: Perry Rhodan
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Sie
entwickeln dann keinen eigenen Bewegungsimpuls mehr, klar?«

    »Einverstanden. Und dann?«
    »In der rechten Lehne Ihres bequemen Sessels finden Sie drei
Reihen zuje sechs viereckigen weißen Tasten. Mit dem Hebel
schalten Sie die Energieerzeugung aus, mit den Knöpfen, die Sie
bitte alle drücken sollten, die achtzehn Projektionsfelddüsen.
Langes Wort. Begriffen?«
    »Ja. Ich habe Abitur.«
    Der Funker grinste diabolisch. »Sie sind ein Mann mit Humor,
Sir. Darf ich nach der Landung ein Autogramm haben?«
    Endlich lachte Kelly wieder. »Gern«, sagte er. »Und
ein Glas Kirschwasser.«
    »Echtes?«
    »Ganz echtes.«
    Das Gesicht des Funkers wurde ernst. »Ich höre unsere
Navigatoren. Sie ziehen in genau zehn Sekunden den gelben Hebel!«
    Er zählte mit, rückwärts.
    »Acht. . . sieben ... vier . . . zwei. .. eins!«
    Kelly zog den Hebel und tippte achtzehnmal auf die Knöpfe in
der Lehne. »Undjetzt?« fragte er das Gesicht vor ihm.
    »Wir ziehen Sie bereits ins Schiff. In zwei Minuten können
Sie die Schleuse öffnen. Inzwischen werden wir einen roten
Teppich für Sie auslegen. Ich danke Ihnen für Ihre
Aufmerksamkeit.«
    »Nichts zu danken«, sagte Kelly und schaltete den
Schirm aus. Er ging zur Leiter des Antigravlifts und stieg dann
langsam hinunter.
    Er blieb neben Miriams Körper stehen, bückte sich kurz
und strich mit der Kuppe des Zeigefingers über das kalte
Gesicht. Langsam lockerten sich die Muskeln, die den Unterkiefer
festhielten, und die Lippen öffneten sich. Kalte, blutleere
Lippen.
    Eine halbe Stunde später landete die ANHETES auf dem
Nothafen.
    Kelly, der noch an Bord des Schiffes einemjungen Mann, der auf
seiner Brust ein dreieckiges, wappenförmiges Schild mit den
Buchstaben G. A.T. trug, sämtliche Fragen wahrheitsgemäß
beantwortet hatte, stieg aus. Neben ihm stand der Kommandant des
Schiffes, ein hochgewachsener Mann, der Serafian erstaunlich ähnlich
sah und offensichtlich ein Mensch mit einem vorwiegend cholerischen
Einschlag war. Ein Gleiter fegte heran und hielt, scharf bremsend,
an. Jeangeerd saß darinnen.
    Die Landestützen waren nicht voll ausgefahren worden, so daß
die ANHETES mit der Unterseite der Bodenschleuse auf dem staubigen
Boden aufsaß. Der Kommandant ging schnell auf den Gleiter zu,
in dem er das Mädchen erkannte und sagte laut:
    »Nett, daß Sie sich immerhin nicht versteckt haben.«
    »Vor Ihnen?« fragte Jeangeerd und stieg aus. Sie tat
dies mit aufreizender Langsamkeit. »Kommen Sie einmal mit mir.«
    Sie entfernten sich etwa zwanzig Meter vom Ausstieg, und Kelly
konnte nicht sehen, was Jeangeerd tat. Er hörte auch nicht ein
Wort. Nach einigen Sekunden kamen beide schweigend zurück, und
der Kommandant ging ins Schiff zurück. Die beiden Gleiter der
Pionierpolizei landeten und entluden sich. Die Männer schoben
sich zwischen Kelly und Jeangeerd vorbei und ins Schiff.
    Kelly blieb stehen und nahm das schmale, braune Gesicht Jeangeerds
in beide Hände.
    »Komm«, sagte sie nach einem langen Kuß.
    Sie stiegen ein, und Jeangeerd steuerte den Gleiter über die
staubige, zernarbte Fläche des Nothafens mit seiner verbrannten,
aufgerissenen Erde und durch das Materiallager hinauf auf einen
Hügelkamm und dann nach Hill.
    Die Arbeit begann wieder — in zwölf Stunden. Ashikaga,
der gegen die schrägen Kissen gelehnt eingeschlafen war, wachte
von dem schneidenden Klang der Fanfaren Lullys auf, lächelte
unmotiviert und schlief wieder ein.
    *
    Nachdem man den gesamten unterirdischen Komplex Millimeter um
Millimeter abgesucht hatte, wußte man genau, was hier geschehen
war. Die Gänge und der nicht mehr funktionierende Reaktor waren
ein sehr teures und sehr oft benutztes Stück Ruhe und Einsamkeit
eines fremden Raumfahrers aus längst vergangenen Tagen. Man
legte nach einer sorgfältigen Analyse des Bodens sogar den
Landeplatz des Schiffes frei.
    Wer immer hier gelebt hatte, er war sehr reich gewesen.

    Und sehr einsamkeitsbedürftig.
    Man fand zahllose Gegenstände, die aber nur für
insgesamt zwei Wesen gedacht waren. Man rekonstruierte aus den Möbeln
und aus den Anforderungen, die von den Werkzeugen an den Benutzer
gestellt wurden, das Bild eines etwa zwei Meter großen
Humanoiden, der sehr wärmebedürftig gewesen sein mußte.
Und er war, ganz ohne Zweifel, ein Wesen, das einen privaten Götzen
verehrte. Man restaurierte den gesamten Wohnbezirk und stattete ihn
mit einer neuen elektrischen Anlage aus. Kelly und Ashikaga
entschieden sich dafür, den Bau des
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