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PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel

Titel: PR TB 029 Die Fremden Aus Dem Mikronebel
Autoren: Perry Rhodan
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sträubte sich dagegen und
versuchte, sich einzureden, sie sei es nicht wert. Aber der traurige
Blick ihrer großen Augen machte ihn weichherzig.
    "Haben Sie eine Tablette genommen?" fragte er.
    "Nein, noch nicht. Ich wollte warten, ob Sie die Erlaubnis
geben."
    Julian dachte einen Augenblick lang nach.
    "In Ordnung", entschied er. "Sie haben eine Stunde
lang Zeit. Meech wird für Sie eine Feldbrücke bauen."

    "Danke", antwortete Doreen einfach. Nichts von der
Koketterie, mit der sie sich noch vor einem Tag zu geben pflegte, war
mehr übrig.
    Julian sah, wie sie die Ampulle aus der Tasche zog, den Verschluß
öffnete und eine Pille in die hohle Hand schüttete. Sie
schluckte mit deutlich erkennbarem Widerwillen. Er rief nach Meech,
und der Robot erschien aus der Dunkelheit hinter dem Haus.
    "Was tust du da?" erkundigte Julian sich überrascht.
    "Ich stelle Beobachtungen an, Sir", antwortete der
Robot.
    "Was für Beobachtungen?"
    "Die Mikrokugeln, Sir, müssen einen gewissen Betrag
energetischer Streustrahlung von sich geben. Ich versuche, diese
Streustrahlung zu orten."
    Julian fand die Initiative des Roboters bewunderswert.
    "Erfolg gehabt?" wollte er wissen.
    "Negativ, Sir; aber es lassen sich Ansätze erkennen."
    "Gut. Ich möchte, daß du für Doreen eine
Brücke erstellst. Bei dieser Gelegenheit werde ich ebenfalls den
Schirm verlassen. Danach kannst du dich wieder deinen Experimenten
widmen. Klar?"

    "Klar, Sir."
    Julian nahm eine der Tabletten. Er glaubte zu spüren, wie sie
sich im Magen auflöste und wohlige anheimelnde Wärme
verbreitete. Er merkte, daß er plötzlich nicht mehr so
klar denken konnte wie zuvor. Die Gedanken gerieten durcheinander,
wenn er sich nicht mit aller Aufmerksamkeit auf sie konzentrierte. Er
ging zwei Schritte und hatte Schwierigkeiten, die Bewegungen der
Beine zu koordinieren. Dabei empfand er ein Gefühl der
Leichtigkeit und Unbeschwertheit, als hätte er drei Gläser
Sekt zu rasch hintereinander getrunken.
    "Okay, Blechmensch", rief er Meech zu und wunderte sich
selbst über seine Ausdrucksweise, "ich bin soweit!"
    Einer der kompliziertesten Mechanismen im Innern des Robots begann
zu arbeiten und erzeugte ein Feld, das sich wie eine Art Schleuse vor
die schützende Hülle des Feldschirms setzte. Einmal im
Innern des Zusatzfeldes, stand der Weg nach draußen offen, ohne
daß in der Feldschirmglocke auch nur die geringste Lücke
entstanden wäre.
    Als er den Schirm hinter sich gelassen hatte, blieb Julian stehen.
Der Gedanke, daß in einem der nächsten Augenblicke ein
mikroskopischer Fremdkörper, der in Wirklichkeit ein
intelligentes Wesen war, in sein Gehirn eindringen würde,
erfüllte ihn mit Furcht. Er wollte aber den Augenblick nicht
verpassen. Er wollte genau spüren, wie es vor sich ging.
    Doreen hatte keinerlei solche Bedenken. Sie wandte sich nach links
und ging auf Pete zu. Pete kam ihr ein Stück entgegen. Er

    breitete die Arme aus und zog Doreen an sich.
    Im selben Augenblick spürte Julian, wie sich etwas in seinem
Gehirn zu schaffen machte. Er empfand einen zuckenden, stechenden
Schmerz und im gleichen Augenblick maßlose Verwunderung. Er
wandte sich zur Seite und sah Joe Kalep und Darrel Sifter in der Nähe
der Haustür stehen. Sie starrten ihn an, und er wunderte sich,
warum er so weit von ihnen entfernt war. Er mußte den
Schutzschirm verlassen haben...
    Der Gedanke verwirrte sich. Was war ein Schutzschirm? Wo befand er
sich? Was tue ich hier? Und schließlich: Wer bin ich?
    So rasch, wie er gekommen war, wich der Druck von ihm. Er
erinnerte sich plötzlich wieder, warum er das Schirmfeld
verlassen hatte. Er wußte, wohin er unterwegs war und welchen
Plan er verfolgte. Sein Verstand funktionierte wieder einwandfrei.
    Verblüfft sah er sich um, als könnte er noch einen Blick
von dem winzig kleinen Gebilde erhäschen, das sich rasch von ihm
entfernte, nachdem es sein Gehirn für unbewohnbar befunden
hatte. Dann winkte er Sifter und Kalep freundlich zu und machte sich
auf den Weg.
    Die Mikrokugeln ließen ihn in Ruhe, wie er erwartet hatte.
Unangefochten erreichte er das Observatorium und fand das Teleskop
immer noch eingeschaltet. Er betrat den kleinen Seitenraum, in dem
das Teleskopbild auf eine Bildfläche projiziert wurde. Eine
Minute lang suchte er das Bild ab, Zentimeter für Zentimeter.
    Dann wußte er, daß seine Ahnung ihn nicht getrogen
hatte.

    Der Nebel war nicht mehr zu sehen. Meech hatte in der
vorvergangenen Nacht das Teleskop so eingerichtet, daß
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