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PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels

Titel: PR TB 008 Am Rand Des Blauen Nebels
Autoren: Perry Rhodan
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ein dünner Draht verband den Schalter mit einem
Abschnitt der Haut. Wenn die Zelle nach der speziellen Nahrung
verlangte, mußte sie ihr gewährt werden.
    Wieder füllten sich die beiden Wannen mit einer Flüssigkeit
von besonderer Zusammensetzung.
    Die gesamten Wechselwirkungen pendelten sich ein. Die Nervenbahnen
installierten sich, das komplette Nervensystem begann sich mit der
Energie aufzuladen und die Fasern in das Muskelgewebe vorzustrecken.
Die Sehnen und das Knochenmark erhielten ihr endgültiges
Aussehen und ihre letzte Funktion. Die Sinne, sämtlich neu
angelegt, bildeten sich aus, die Vermittlerbahnen richteten sich ein
und endeten im Hirn. Jetzt streckten sich auch die Zehen und die
Finger, und die Nägel erschienen. Alles in diesen zwei Körpern
strebte jetzt dem Ende zu. Nur das Bewußtsein war noch nicht da
- es würde durch einen genau modulierten Stromstoß
angeregt werden.
    Immer noch warten ...
    Die Techniker waren in den Räumen, die den Ausgang der
Umformerstation mit der Schleuse und dem Beiboot verbanden. Die acht
Männer überprüften ein letztes Mal die
Druckverhältnisse, die Antigravanlage und die Nahrungsmittel.
Sie schalteten die Stickstoffversorgung der Raumanzüge ein und
die dreifache Schwerkraft im Innern dieser Hüllen. Sie legten
den normalen Raumanzug des Piloten, es war wieder Gord Kedes, zurecht
und luden die Energiespeicher des Gleiters auf.
    *
    „In drei Minuten werden die Beschleuniger abgeschaltet",
sagte Acad. Er stand zusammen mit Stuart und Eerner vor der
Schaltstelle und den Schirmen. „Ich weiß", sagte
Stuart. „Erinnere mich nicht daran." Auf der Platte der
Schaltbank lag der Impulsstrahler. Er war entsichert. Noch lagen die
beiden Gestalten wie die Steinfiguren eines naturalistischen
Sarkophags in den Vertiefungen der Wannen. Die Hautversorgung war
abgeschaltet, die Nährflüssigkeit abgepumpt worden. Der
letzte Eingriff war notwendig. Die Schirme auf denen die Anweisungen
für Jared und Cende erscheinen würden, leuchteten auf. Die
Schrift, die sie wechselnd zeigen würde, war für die
normalen Menschen nur verschwommen sichtbar; die Lichtstrahlen
arbeiteten mit einem anderen Wellenbereich. Auf akustische Kommandos
hatte man verzichtet.
    „Wie wird das Resultat aussehen?" fragte sich Eerner
halblaut. Auch er konnte seine Gereiztheit nicht länger
verbergen. Stuart drehte sich zu ihm herum.
    „Darauf ist wohl niemand mehr gespannt als ich. Bis jetzt
sieht alles wunderbar aus - aber noch haben die beiden ihr bewußtes
Ich nicht wiedererlangt."
    „Noch zwei Minuten", sagte Acad ruhig. Er hatte seine
Hand auf dem großen Kontaktschalter ruhen und blickte
angestrengt auf das Chronometer, das über dem Pult zu leuchten
begonnen hatte.
    Sekunden tropften langsam herunter, wie Wachs von einer Kerze. Die
nervliche Anspannung kletterte ins Unerträgliche.
    Dreißig Sekunden...
    Zwanzig... zehn...
    „Jetzt!"
    Acad drehte mit einem einzigen Ruck den Schalter herum. Mit einem
kaum hörbaren Geräusch wimmerte ein Kollektor auf, ein
Widerstand begann zu glühen. Knisternde Geräusche kamen aus
dem Raum jenseits der Scheiben aus silberverspiegeltem
Kathedrahlglas. Dann warf die Mechanik einen Anker herum und beendete
den Aktivationsstoß. Acad sprang von der Schaltanlage zurück
und blieb stehen, als er die Fläche der drei Schirme übersehen
konnte. Das magnetische Fesselfeld löste sich auf, wurde
abgebaut. Jetzt konnten sich die Statuen bewegen. Taten sie es?
    „Dieses verdammte Warten", schrie Stuart unbeherrscht
auf. „Das ist Irrsinn!"
    Wenn jetzt alles richtig verlaufen war, mußte das Hirn des
Mathematikers drei Sekunden früher als das der Historikerin
erwachen. Es mußte sofort und ohne jeden Ausfall
hundertprozentig funktionieren. Die beiden Körper würden
sich langsam aufrichten und ...
    „Die Schirme!" keuchte heiser der Zellforscher.
    Für das, was sich hier abspielte, gab es keinerlei Parallele.
Die ultraroten Lampen waren erloschen, genau während der
Aktivierung. Gleichzeitig zeigten die Röntgenschirme nichts
mehr. Nur der große Monitor brannte unverändert weiter.
Ein Summer zerschnitt die Stille. Helle Tiefstrahler beleuchteten das
Bild.
    Jared Coln öffnete die Augen, zwinkerte einen Augenblick und
ließ sie dann offen. Er schien sich schnell zurechtzufinden.
Stuart fühlte nicht, wie sich Eerners Hand schmerzhaft durch den
Stoff des weißen Kittels in seine Schulter krallte.
    Jared zog die Beine an, stützte sich auf einen Arm und ließ
sich
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