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PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit

Titel: PR TB 004 Sturz in Die Ewigkeit
Autoren: Perry Rhodan
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verhüllt. (Richtig, dachte
Ellert, es ist Neumond.) Zweimal noch wird sein Diener (Ellert
erkannte, daß die Walzen die Sonne meinten) über den
Himmel wandern, dann ist Eure Stunde gekommen. Ihr werdet in die
Tiefe sinken, dem Ursprung allen Lebens entgegen. Dort wird sich Euer
Schicksal erfüllen. Wir beneiden Euch darum, denn unsere Zeit
ist noch fern - und bis dahin müssen wir leben. Ihr aber seid
die Auserwählten..."
    Und so ging es weiter, viele Stunden lang. Die Walzen tanzten und
sangen, während Argon und die anderen "Auserwählten"
ruhig auf der Lava lagen und warteten. Die Sonne sank dem westlichen
Horizont entgegen, und es wurde schnell dunkel.
    Der Gesang brach jäh ab. Ohne jeden Übergang begannen
die Walzen, den fernen Ufern entgegenzuschwimmen. Es war, als hätten
sie das Fest schon wieder vergessen. Auch Argon setzte sich in
Bewegung, ohne seine Freunde noch eines Blickes zu würdigen.
    Ellert wagte einen Vorstoß.
    "Ist das Fest vorüber, Argon?"
    "Ja, es war der Abschied. Nun werde ich zwei Tage nicht essen
dürfen, sonst nimmt die Tiefe mich nicht auf. Außerdem
bleiben mir diese zwei Tage, einen Götterstein zu finden. Ohne
ihn ..."
    Argon dachte den Gedanken nicht zu Ende, aber Ellert begriff, daß
Argon diesen Stein finden mußte. Und zwar auf dem
Schollenkontinent. Dort lagen sie manch
    mal. Oft nahe der Oberfläche, oft am Grunde eines Kraters in
der weichen Magmaschicht.
    "Göttersteine?" fragte Ellert.
    "Ja, wir glauben, daß der Runde Gott sie uns
herabwirft, damit wir leichter in die Tiefe sinken können."
    Noch am anderen Tage begriff Ellert, was Argon damit meinte.
    Es war ein Stück an der Küste entlanggeschwommen, bis
sich eine weite Bucht mit einem flachen Strand zeigte. Ellert
erkannte einige Walzen, die mühsam aufs "Land"
krochen. Da sie keine Gliedmaßen besaßen, bewegten sie
sich durch Zusammenziehen und Strecken des elastischen Körpers.
Es wurde also offensichtlich, warum sie nur an besonders flachen
Stellen das Meer verlassen konnten.
    Argon steuerte auf den Strand zu.
    "Die Göttersteine sind nur dort zu finden", gab er
bekannt. "Sie sind sehr schwer und versinken sofort, wenn sie
nicht auf harten Boden fallen."
    Argon kümmerte sich nicht um die anderen Walzen, sondern
kroch den Strand hinauf. Er beeilte sich, denn er fürchtete die
Kälte. Im übrigen fror Ellert bereits auch. Er wohnte
schließlich im Körper Argons und hatte dessen Metabolismus
auch übernommen. Er war Argon, so betrachtet.
    Die anstrengende Steigung war nur kurz, dann wurde das Gelände
wieder eben und weniger mühsam. Andere Walzen krochen in der
gleichen Richtung.
    "Hier fiel vor langer Zeit ein großer Stein",
sagte Argon nachdenklich. "Alle wissen das."
    "Ein Meteor", gab Ellert zurück. "Was willst
du damit?"
    Argon dachte ein Lachen.
    "Nur ein Stück davon."
    Argon blieb plötzlich liegen. Er schien zu lauschen. Dann
wechselte er die Richtung und kroch weiter.
    "Die anderen haben den Krater gefunden. Es ist genug dort für
uns alle."
    Er mußte Splitter meinen. Ellert begriff nicht ganz, wie ein
Meteor beim Aufschlag auseinanderplatzen konnte, denn im Vergleich
zur später völlig erkalteten Erdkruste war der Boden noch
weich und elastisch. Oder sollten doch schon harte Stellen
existieren?
    Argon beeilte sich jetzt, denn die Kälte drang immer weiter
in den hitzegewohnten Leib vor. Und dann, urplötzlich, tat sich
vor Ellerts "Augen" ein Abgrund auf. Es war ein riesiger
Trichter mit mehr als zweihundert Meter Durchmesser. In einem Winkel
von fast fünfundvierzig Grad fiel der Rand ab. Unten, in
vielleicht dreißig Meter Tiefe, lagen die Trümmer des
Meteors.
    Mehrere Walzen waren einfach auf den Grund des Kraters
hinabgerutscht, ohne sich anscheinend Gedanken darüber zu
machen, wie sie wieder heraufkommen sollten. Auch Argon näherte
sich hastig dem Rand.
    "Wie willst du wieder heraufklettern ?" fragte ihn
Ellert besorgt.
    Argon blieb liegen.
    "Ich weiß es nicht, aber ich werde es schaffen. Ich muß
es schaffen, denn alle anderen vor mir schafften es auch."
    Er schob sich vor, bis er das Übergewicht verlor und in das
Loch rutschte.
    Mit einem ziemlich harten Ruck war die Reise beendet.
    Ellert kam nicht auf die Idee, die anderen Walzen weiter zu
beobachten; es blieb ihm auch keine Zeit dazu. Er widmete sich ganz
Argon, der nach einer kurzen Ruhepause weiterkroch, bis er die Mitte
des Kraters erreichte. Die Sonne schien nicht in das Loch, denn sie
stand bereits zu weit westlich. Es war
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