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PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt

Titel: PR Rotes Imperium 01 - Die fossile Stadt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Steiner, der vom Magistrat eingesetzte Marktwächter. Freunde nennen mich kurz und bündig Blas.« Er lachte dröhnend, als hätte er einen besonders guten Witz gemacht, setzte ein riesiges Bierglas an seinen Mund und schüttete mindestens die Hälfte des Getränks in sich hinein. »Aaah! Es geht nichts über ein frisch gezapftes Weizen aus der Freistaatlichen Brauerei! Besucht den Bierstand in der Schrannenhalle und lasst euch ein Maß kredenzen, erhältlich in den Abfüllungen Siga, Terra, Epsal, Ertrus und Haluter. Matten-Willys werden in der Regel nicht bedient.« Neuerlich lachte er völlig unmotiviert, wieder trank er aus dem schätzungsweise 25 Liter fassenden Krug. »Genießt die Münchner Gemütlichkeit, macht euch einen schönen Tag im Freihandelsstaat. Hier ist alles ein wenig anders, meine Freunde! Gesetze und Vorschriften, die Terrania für den Rest der Erde ausformuliert, besitzen hier nur bedingte Gültigkeit. Wir Bayern lassen uns nicht gern etwas vorschreiben, müsst ihr wissen.«
    Amüsiert beobachtete Perry Rhodan, wie der Epsaler namens Blasius hinter seinem Tresen ein weiteres volles Glas hervorzauberte und erneut zum Trinken begann. Der Metabolismus dieser Umweltangepassten verbrannte den Alkohol weitaus rascher, als dies einem Terraner jemals gelingen würde. Wahrscheinlich vertrug er 15 bis 20 Epsal-Maß pro Tag, ohne auch nur einen Hauch von Trunkenheit zu spüren.
    »… der Viktualienmarkt wurde im Jahr zweivierzig Neuer Galaktischer Zeitrechnung nach historischem Vorbild wieder aufgebaut«, erzählte Blasius soeben. »Das Magistrat verließ sich bei der Neugestaltung auf altterranische Aufzeichnungen und Gedächtnisprotokolle, die der Arkonide Atlan zur Verfügung stellte.«
    Die mehr als fünfzig Touristen, die sich mittlerweile rings um den Aufgang eingefunden hatten, zeigten Zeichen von Ungeduld, die selbst dem Epsaler nicht unbemerkt blieben.
    »Noch ein paar Verhaltensregeln zum Abschluss«, sagte Blasius hastig. »Die Grenzen des Marktgebietes sind strikt abgesteckt. Lasst euch nicht von Schleichhändlern abwerben, die mit Sonderangeboten locken und euch in äußere Bereiche der Stadt verfrachten wollen. Auch gibt es seit einigen Wochen Probleme mit Posdiebs. Es handelt sich dabei um handtellergroße Schweberoboter mit schwachen formenergetischen Fühlern, die sich als Taschendiebe betätigen. Zusätzlich zur Prägung, die ich nach Bezahlung der Eintrittsgelder verabreiche, erhält jedermann einen Kontra-Chip, der den Posdiebs Einhalt gebietet. Tragt ihn jederzeit am Körper und gebt ihn erst wieder ab, wenn ihr zu euren Fahrzeugen zurückkehrt. Die Marktverwaltung muss sonst die Haftung für verloren gegangene und gestohlene Güter ablehnen.« Blasius öffnete die energetische Schranke, die sich quer über den Gehweg hinter ihm spannte. »Ich wünsche euch viel Spaß und eine schöne Zeit am Viktualienmarkt, Freunde! Und g’suffa!« Ein weiterer Schluck, ein zweiter geleerter Krug.
    Erleichtert atmeten die Touristen rings um Perry Rhodan auf. Blasius hatte während der letzten Minuten die Lautstärke seiner Stimme bis nahe an die Schmerzgrenze gesteigert.
    Einer nach dem anderen zeigten die Besucher ihre Chipkarten, Zahlausweise oder Armbandkonten her. Routiniert buchte der Epsaler mithilfe eines Allzweck-Lesegeräts den Eintrittspreis ab, markierte die Besucher mit einem Hautlaser und überreichte ihnen kreisrunde Miniatur-Positroniken, die an der Haut haften blieben.
    »Oho! Der Resident höchstpersönlich!«, schnaufte Blasius, als Rhodan an die Reihe kam. »Wie steht’s denn so in Terrania? Musst du dir eine Auszeit nehmen, nachdem du ein paar neue Vorschriften verabschiedet hast, die uns Bürgern die letzten Galax aus dem Säckel pressen sollen?«
    »So ist es«, antwortete der Unsterbliche gelassen. »Ich spare gerade auf einen neuen Ferienplaneten, den ich mir von euren Steuereinkünften kaufen will. Die alte Welt wurde schon etwas langweilig.«
    Der Epsaler grinste übers ganze Gesicht. Bierschaum an seinem breiten Schnauzer tropfte patzig zu Boden. Blasius streckte sich zu Perry Rhodan hoch und flüsterte ihm ins Ohr: »Unter uns gesagt: Die Körpermaske des Residenten ist in München zurzeit nicht besonders gut gelitten. Du kannst sie in einer der Sanitäranlagen rechts vorne ablegen. Deine ist ohnedies nicht besonders gelungen. Rhodan sieht in Wirklichkeit viel jünger als du aus. Er hat nicht so viele Falten im Gesicht. Ehrenwort. Ich habe ihn vor ein paar Jahren
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