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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
Autoren: Leo Lukas
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würfelförmige, vollkommen haarlose Schädel erinnerten Zim an Statuen aus dem prähistorischen Mexiko. Ob sie wohl auf ihrem Heimatplaneten Epsal, dessen Besiedler ihre Konstitution innerhalb weniger Jahrzehnte gezielt an die harten Umweltbedingungeninsbesondere die hohe Schwerkraftangepasst hatten, als Schönheit galt? Bruno Thomkin zumindest wurde nicht müde, ihre »grazile Erscheinung« zu preisen. Angeblich liefen bereits heimlich Wetten darüber, ob und wann sie ihn erhören würdeund für wie lange Bruno danach in die Krankenstation musste…
    Wir sind schon ein bunter Haufen, dachte Zim, während er seine Speisereste in den Abfallkonverter kippte. Vorua und Bruno, Tess mit ihrem Mini-Elefanten… Ihr Lebensgefährte Benjameen da Jacinta, der Arkonide, der anderen Lebewesen in deren Träumen erscheinen konnte… Nicht zu vergessen Bi Natham Sariocc, der immer leicht weggetreten dreinschaute und doch die einzige Schwachstelle der brennenden Schiffe entdeckt hatte… Und all die anderen, die Rhodan in dieses Abenteuer gefolgt waren. Insgesamt 79 waren sie noch oder 80, wenn man den seltsamen Maahk mitzählte, der sich ihnen angeschlossen hatte. Fünf Besatzungsmitglieder hingegen waren bei der Bruchlandung auf Cyrdan ums Leben gekommen.
    her Achachi. Asy Nort. Strar Olacca. Jaczo Skilater. Adaser Usat…
    Zim presste die Lippen aufeinander.
    Cyrdan. Rayes Heimatwelt, von der sie im letzten Moment fliehen hatte können. Unmittelbar danach hatten die brennenden Schiffe die gesamte Planetenoberfläche verwüstet. Alles Leben war ausgelöscht worden, gnadenlos und beiläufig, wie man beim Überqueren einer Straße einen Wurm zertrat.
    Alarm.
    Alarm?
    Zims Beine rannten ganz von selbst los. In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Was war geschehen?
    Wie viel Leid, wie viel Elend, wie viel Grauen hielt diese Galaxis noch für sie bereit?

 
    Ich weiß es nicht«, sagte Grek-665 1/2. »Eine exakte Aussage zu treffen ist mir unmöglich, da die verfügbare Daten-Menge nicht ausreicht. Doch mutmaße ich eine Wahrscheinlichkeit von abgerundet 61 Prozent dafür, dass es sich um die TALLEYRAND handelt.«
    Perry Rhodan schmunzelte wegen der gelegentlich etwas gestelzt wirkenden Sprechweise des Maahks. »Das Schiff sendet jedenfalls das aktuelle Notsignal der terranischen Flotte«, sagte er, »und zwar korrekt verschlüsselt. Seit wann genau empfangen wir es, Cita?«
    »Schwer zu beurteilen«, antwortete die Ortungschefin.
    »Möglicherweise schon eine ganze Weile. Ausgefiltert und identifiziert habe ich es vor knapp zwei Minuten. Woraufhin wir selbstverständlich Alarm gegeben haben.«
    »Selbstverständlich.« Perry Rhodan blickte sich um. Die vierzehn Meter durchmessende Zentrale wirkte überfüllt, da die Anordnung der Gefechtsbereitschaft just mit der turnusmäßigen Wachablösung zusammen gefallen war. Soeben traf Tess Qumisha ein, und mit ihr Norman. Dass dieser, den Rüssel freudig erhoben, quer durch den kreisförmigen Raum auf Benja meen da Jacinta zustürmte, verringerte das Chaos auch nicht gerade. Noch dazu kreuzte sich Normans Weg jetzt mit dem Zim Novembers, und prompt…
    Rhodan schloss die Augen. Er nahm sich vor, demnächst ein ernstes Wörtchen mit Tess zu wechseln. Gewiss, er war ein Anhänger extre m flacher Hierarchiepyramiden und bevorzugte einen lockeren Umgangston; doch dieser Zwischenfall hatte endgültig gezeigt, dass Norman, bei aller Liebe, in der Zentrale nichts verloren hatte, ja sogar eine Gefährdung der Sicherheit darstellen konnte.
    Und wenn er schon dabei war, würde er sich auch Zim vorknöpfen. Der Junge war ja völlig von der Rolle. Außer rosaroten Herzchen sah er momentan praktisch nichts mehr. Rhodan hatte vollstes Verständnis, klar doch, aber was zuviel war, war zuvielzumal ihrer aller Leben von der Reaktionsschnelligkeit des hoch talentierten, erst 19 Jahre alten Emotionauten abhängen konnte.
    Er wartete, bis sich die kurzzeitige Verwirrung gelegt hatte und Zim mit hochrotem Kopf zum Pilotenstand gehumpelt war, dann sagte er knapp: »Ein Notruf, terranisch kodiert. Standort wird gerade angepeilt. Unser Freund Grek teilt meine Annahme, dass es sich um den aus dem Kraltmock-System geflüchteten Zweihundert-Meter-Kugelraumer handeln könnte.«
    »Dessen geachtet, dass sowohl den Tefrodern als auch uns«, ergänzte der Maahk, »nur drei sich in Andromeda befunden habende terranische Schiffe bekannt waren, von welchen zwei definitiv zerstört worden sind.«
    Vorua Zaruk
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