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PR Action 34 Kind Des Asteroiden

PR Action 34 Kind Des Asteroiden

Titel: PR Action 34 Kind Des Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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bin nicht dumm!«, stieß er heftig aus. »Hast du das verstanden?«
    Der wunde Punkt des Ferronen. Er hatte Mühe damit, dass er in der Beziehung mit Galinta den kleineren intellektuellen Beitrag in die Waagschale legen konnte.
    Bei den Schürfern war das traditionelle patriarchalische Rollenverhalten besonders stark ausgeprägt. Obwohl Fe-nathol aus einem eher konservativen Umfeld stammte, hätte er mit einer Partnerschaftsform leben können, in der Gleichberechtigung angestrebt wurde.
    In der letzten Zeit hatten sich aus seiner Sicht die Kräfteverhältnisse in ihrer Beziehung zu seinen Ungunsten verschoben. Galinta traf die meisten Entschei-dirngen allein oder nach kurzen Rücksprachen mit ihm, die aber mehr oder weniger klar auf die einzig mögliche Lösung hindeuteten. Dann entschied er so, wie sie wollte, und ihre kleine Welt blieb heil - für den Augenblick zumindest.
    Auseinandersetzungen hatten sie dennoch häufig genug. Meistens ging es dabei um ihren Sohn Saquola, der auf den Tag genau pünktlich 35 Wochen nach ihrem ersten Aufeinandertreffen in der Schürf er kneipe entbunden worden war.
    Fenathol war es recht, wenn sich seine Frau um den ganzen bürokratischen Mist kümmerte, den das Leben auf dem Asteroiden mit sich brachte: Rechnungen bezahlen, Lebensmittel bestellen, der ganze mühsame Aufwand mit Vermögensausweisen, Steuerrückvergütungen, ärztlichen Attesten und was es sonst noch gab, das er nicht verstand - oder nicht verstehen wollte.
    Neben Fenathols intellektueller Unterlegenheit gegenüber seiner Frau war Saquola das zweite kritische Thema.
    Bei der Erziehung seines Sohnes wollte er mitreden. Schließlich hatten sie nur den einen und würden das auch nicht ändern. Galinta wollte kein weiteres Kind - und basta! Also war es nur fair, wenn er mitbestimmen durfte, wie der Junge auf das Leben vorbereitet wurde.
    Galinta war eine starke Befürworterin der positronikunterstützten Ausbildung, während Fenathol den Fünfjährigen am liebsten mit in den Stollen genommen und ihm so gezeigt hätte, wie das Leben funktionierte. Schaden würde es ihm auf jeden Fall nicht.
    Galinta seufzte. »Du hörst wieder einmal genau das heraus, was du willst. Du bist nicht dumm, ich ...«
    »Ah! Ick verstehe also wieder alles falsch! Hat man euch an der Universität beigebracht, wie man es machen muss, damit immer der andere Schuld hat?«
    »Ich bin das Thema leid, Fen.« Galinta schloss die Augen, strich sich die langen ockerfarbenen Locken aus dem Gesicht und verzwirbelte sie im Nacken zu einem behelfsmäßigen Zopf. »Ebenso deine immerwährenden Sprüche, dass du die Arschkarte gezogen hättest.«
    »Jetzt komm mir nicht damit!«, sagte Fenathol heftig. »Damit meine ich nicht uns, sondern...«
    »Deine harte Arbeit in der Mine«, unterbrach ihn Galinta ruhig und blickte ihren Mann mit seltsam ausdruckslosen Augen an. »Ich weiß. Dennoch weigerst du dich, von meinen Eltern etwas finanzielle Hilfe zu akzeptieren oder deinen Schürfervertrag aufzulösen. Mein Gehalt reicht für uns drei, wenn wir uns ein wenig einschränken.«
    »Das fehlt mir gerade noch! Bei deinen Eltern den Buckelkrümmer zu spielen. Oder wie ein Halbinvalider zu Hause herumzusitzen und das Taschengeld zu zählen, das ich von meiner Frau erhalte. Ich will diesen Guruuscheiß nicht mehr hören, hast du verstanden?«
    Galinta breitete mit einer verzweifelten Geste die Arme aus. »Wenn ich es mir genau überlege, wäre mir schon gedient, wenn du dich entscheiden könntest, mein Geliebter, ob du lieber den harten Zebu geben oder weiterhin auf deinem Selbst-mitleid-Trip bleiben willst. Irgendwie beißen sich die beiden Zustände nämlich ein wenig.«
    »Ach ja?«
    »Ja!«
    Zehn Sekunden vergingen, in denen sich die beiden nur stumm ansahen. Dann seufzte Galinta erneut und streckte Fenathol ihre rechte Hand entgegen.
    »Komm ins Bett, Fenathol. Wir sollten uns nicht immer streiten. Es schadet nicht nur uns, sondern auch Saquola, wenn er uns hört.«
    Der Schürfer schloss die Augen.
    Immer weißt du alles besser, dachte er, während er mühsam versuchte, den Zorn niederzudrücken, der nach ihm griff. Du argumentierst mich zu Ibde, du beendest unsere Auseinandersetzungen, du weißt, was für uns alle das Beste ist.
    Fenathol ignorierte ihre ausgestreckte Hand und sagte: »Ich werde nach unserem Sohn sehen. Dann komme ich schlafen.«
    Galinta lächelte wehmütig. Sie griff wieder nach dem Träger ihres Nachthemds und schob ihn über die Schulter.
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