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PR 2697 – Der Anzug der Universen

PR 2697 – Der Anzug der Universen

Titel: PR 2697 – Der Anzug der Universen
Autoren: Arndt Ellmer
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einem Ring angeordnet waren. Das BOTNETZ erhielt den Durchgang in die Anomalie aufrecht.
    »Das nächste Manöver bringt uns auf Schussweite an die Weltengeißel heran«, informierte Blitzer. »Ich setze das Weltenschiff vor das Monstrum.«
    Rhodan suchte nach Argumenten, um den Angriff hinauszuzögern. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, dass der Plan schiefging und sie ihr Leben riskierten. Insgeheim hoffte er, der Pulk würde in den Hyperraum eintreten und dicht vor dem Durchgang erst zurückkehren. Er verwarf den Gedanken. So fahrlässig würden die Kommandeure QIN SHIS nicht handeln. Sie würden alles vermeiden, was das BOTNETZ in irgendeiner Weise beeinträchtigte.
    Der Pulk verschwand von der Holowand. Einen Lidschlag später tauchte er wieder auf, diesmal von der anderen Seite.
    »Schiff klar zum Gefecht!«
    Die Stimme gehörte weder Blitzer noch Saedelaere. Rhodan ordnete sie einem automatischen System zu, das aktiv geworden war.
    In der Holowand tauchte ein Gittermuster mit mehreren Dutzend Diagrammen auf. Sanft geschwungene Kurven verwandelten sich in scharf gezackte Gipfelformationen. Durch das Weltenschiff lief ein leises Zittern, dem ein Knall folgte.
    »Entschuldigt bitte«, sagte Eroin Blitzer. »Ein paar Energiefelder zur Potenzialsteuerung sind noch nicht genug abgeschirmt.«
    Den Diagrammen entnahm Rhodan, dass fünf verschiedene Systeme gleichzeitig aktiv waren. Sie produzierten jede Menge Emissionen, doch über den Rand der Kugel und das ATG-Feld hinaus schienen sie nicht zu reichen. Keines der Zapfen- oder Walzenschiffe reagierte. Die Kristallkugeln und die Weltengeißel zogen unbeirrt ihre Bahn. Niemand dort drüben ahnte das nahende Unheil.
    Ein gewaltiger Ausschlag des Diagramms dokumentierte das Hyperenergie-Potenzial. Eroin Blitzer setzte es in den Hyperraum, wo es unbemerkt und zunächst wirkungslos verharrte, um dann mit urplötzlicher Gewalt in den Normalraum und über die Weltengeißel hereinzubrechen.
    Das düsterrote, halb transparente Energiefeld färbte sich in einem Bereich von ungefähr tausend mal tausend Kilometern gelb. Von einem Zentrum floss die Farbe nach allen Seiten. Die gezackten Ränder verästelten sich immer weiter, bis sie ein filigranes Gespinst bildeten, dessen Zwischenräume sich ebenfalls mit Farbe füllten.
    Das halb transparente Feld um den Handelsstern blähte sich in diesem Bereich auf. Es erinnerte Rhodan an eine Eiterbeule. Tatsächlich schien sich ihr Inneres mit einer grünlich weißen Flüssigkeit zu füllen.
    Die Weltengeißel reagierte: Hellrote Energiespeere zuckten gegen die Beule. Wie Nadeln stachen sie in das Geschwür. Rhodan rechnete beinahe jeden Moment damit, dass Eiterflüssigkeit austreten würde. Es war der menschlichen Einbildungskraft geschuldet, denn die roten Speere waren keine Nadeln, sondern modulierte Bereiche des Energiefelds. Sie änderten die Konfiguration im Bereich der Beule und machten damit den Angriff unwirksam.
    Das Gelb verblasste so schnell, wie es sich ausgebreitet hatte. Zehn Sekunden nach dem Angriff zeigte sich auf dem roten Glühen der Weltengeißel keine Spur des Treffers mehr.
    Die Zapfen- und Walzenschiffe reagierten sofort auf den Angriff. Mehrere Dutzend verließen ihre Positionen und wechselten ihrerseits ins übergeordnete Kontinuum. Sie materialisierten in einem Abstand von mehreren Lichtsekunden um das Gebiet, in dem sie den Angreifer vermuteten.
    Eroin Blitzer scherte sich nicht darum. Er ließ das Weltenschiff auf seinem bisherigen Kurs, der es näher an den Handelsstern heranbrachte.
    Auch die Weltengeißel zog unbeirrt ihre Bahn.
    »Der Gegner ist von diesem Schuss aus dem Nichts wenig beeindruckt«, stellte Mondra fest. »Du hast hoffentlich mehr zu bieten.«
    Eroin Blitzer würdigte sie eines mitleidig lächelnden Blickes. »Das Schutzfeld um den Handelsstern ist nicht so leicht zu knacken. Das wussten wir schon vorher.«
    »Ich kenne da jemanden, dessen Möglichkeiten deutlich über euren liegen. Es war ein Fehler, ihn vor den Kopf zu stoßen.«
    »Was soll das, Mondra?«, antwortete Rhodan schroff. »Hätten wir auf ihn gehört, wären wir jetzt nicht hier, und die Weltengeißel würde ungehindert ihren Weg ins Solsystem fortsetzen. Ich muss nicht extra erwähnen, was das für die Menschheit bedeutet.«
    Er ging aus gutem Grund davon aus, dass QIN SHI die Menschheit wegen ihres Bewusstseinspotenzials aufsuchte. Wenn es ihm gelang, mithilfe der Weltengeißel alle Bewusstseine in sich aufzusaugen,
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