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PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta

Titel: PR 2684 – Ein Pfand für die Spenta
Autoren: Marc A. Herren
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mit höheren Wesenheiten wie Superintelligenzen konfrontiert. Sarmotte erklärte das, weil die sayporanische Heimatgalaxis Ayr angeblich in den »Versiegelten Regionen« liege. Was es damit auf sich hatte, weshalb dem so war und wer für die Versiegelung zuständig gewesen war, hatten Sarmotte und Toufec nicht herausgefunden.
    Bull warf Delorian einen Seitenblick zu. Rhodans uralter Sohn verfolgte die Berichte der beiden mit konzentriertem, aber ansonsten völlig undeutbarem Gesichtsausdruck.
    Toufec erzählte von der Faszination, die die Sayporaner angesichts des Zusammentreffens mit QIN SHI empfunden hatten. Waren sie zuvor doch nur auf tote Superintelligenzen gestoßen. Die Sayporaner befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits an einem Scheidepunkt. Uralt waren sie geworden, und durch die chirurgischen Eingriffe hatte sich das Volk so stark differenziert, dass jedes Individuum zu einer eigenen genetischen Insel, zu einer eigenen Art geworden war.
    In dieser Situation waren die Sayporaner bereit gewesen, zu QIN SHIS Helfern zu werden. Dabei hatten sie sich laut Toufec in ihrer Hybris darauf verlassen, dass sie – weil sie die Aufenthaltsorte von Superintelligenz-Korpora kannten – zu geradezu unverzichtbaren Helfern QIN SHIS werden würden. So wichtig, dass Knecht zu Herr und umgekehrt werden würde, wie der ehemalige Wüstenräuber genüsslich erklärte.
    »So viel zu dem Plan«, sagte Bull.
    Dann erzählte die Funkenmutantin von ihrem Bergungseinsatz. Bull vernahm fasziniert, wie Sarmotte und Toufec auf dem Planeten Zyorin Zopai den Korpus der Superintelligenz in Milliarden von »Panfaktoren« fragmentiert vorgefunden und geborgen hatten.
    Die Einspeisung der Leiche in die Ephemere Pforte – ein von QIN SHI erzeugtes Schwarzes Loch, das mit einem Sonnenzwilling ein gleichschenkliges Dreieck bildete – führte aber nicht zur gewünschten Stabilisierung der Anomalie.
    Im Gegenteil: Das »Taumeln« der Anomalie erhöhte sich noch und dadurch die Gefahr, dass die Anomalie zwischen den Universen zerrieben wurde.
    Reginald Bull ließ die beiden erzählen und stellte Rückfragen, wenn ihm Begriffe unbekannt oder Erklärungen zu dürftig waren. Besonders interessierte ihn das Gills-Ghaulinc-System mit den Zwillingssonnen.
    »Wer Gills-Ghaulinc kontrolliert, hält das Schicksal der Anomalie in seinen Händen«, fasste Bull zusammen.
    Sarmotte nickte. »Ob man die Anomalie zu stabilisieren oder zu zerstören versucht – um das System der Sonnenzwillinge und der Ephemeren Pforte wird man nicht herumkommen.«
    Bull blickte auf die Uhr. »In zehn Minuten trifft Henrike Ybarri ein. Wir werden uns auf das weitere Vorgehen einigen. Ich bitte euch, im Anschluss an diese Konferenz alle gewonnenen Informationen zentral abzuspeichern, damit ich mich später in Ruhe damit befassen kann.«
    Delorian räusperte sich. »Die folgende Konferenz wird wegweisenden Charakter haben«, sagte er, während sein Blick auf Bull ruhte. »Wäre es nicht angebracht, den Umbrischen Rat zu beteiligen?«
    »Das kommt nicht infrage«, lehnte Bull kategorisch ab. »Gerade weil wir wichtige strategische Dinge klären müssen. Wir laden die Kinder vom Umbrischen Rat zu gemeinsamen Sitzungen ein, falls wir uns einmal auf eine gemeinsame Hymne oder Fahne einigen wollen.«
    Henrike Ybarri traf drei Minuten vor der verabredeten Zeit ein. Sie grüßte kurz in die Runde und setzte sich auf den letzten freien Platz.
    Dunkle Ringe zeichneten sich unter ihren Augen ab. Sie hatte in den vergangenen Tagen nicht viel Schlaf gefunden. Trotz der Müdigkeit wirkte die Erste Terranerin hoch konzentriert und entschlossen.
    Schweigend lauschte sie Reginald Bull, der Sarmottes und Toufecs Erkenntnisse kurz wiedergab, die neuralgischen Punkte innerhalb der Anomalie bezeichnete und Henrike Ybarri in ihrer Funktion als Oberbefehlshaberin der Flotte und des Solsystems bestätigte.
    »Dies ist eine Phase der Ruhe«, sagte Bull. »Wir sollten sie nutzen, um Schlüsselpositionen zu besetzen und die Sache in Gang zu bringen.«
    Ybarri nickte. »Wer macht was?«
    »Ich schlage vor, dass ich mit einer Expedition ins Lichtwirt-System vorstoße. Zusammen mit Chourtaird wird es mir gelingen die Spenta dazu zu bewegen, Sols Fimbulkruste aufzubrechen.«
    Die Erste Terranerin blickte auf ihr Multifunktionsarmband. »Im stationären Orbit über Terrania wartet die LAERTES in erhöhtem Bereitschaftsgrad«, erklärte sie. »Reicht dir ein Achthunderter für deinen Besuch bei den
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