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PR 2677 – Rhodans Entscheidung

PR 2677 – Rhodans Entscheidung

Titel: PR 2677 – Rhodans Entscheidung
Autoren: Christian Montillon
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Kaowen.«
     
    *
     
    Perry Rhodan wusste nicht, ob er einfach nur traurig sein oder dem aufsteigenden Zorn Raum geben sollte. Ramoz verheimlichte etwas vor ihm. Das vermutete er nicht nur, das spürte er in jeder Geste, in jedem Wort seines Gegenübers.
    »Seit wir zum Sammelpunkt zurückgekehrt sind, versuche ich mit dir zu reden«, sagte der Terraner. Vor ihm in seinem Quartier in MIKRU-JON schwebte ein Holo, das seinen Gesprächspartner zeigte.
    Der Zasa schien völlig erschöpft zu sein, verzog hin und wieder das Gesicht, als würde er Schmerzen leiden. »Ich habe keine Zeit dafür«, sagte er so nuschelnd, dass Rhodan die Worte kaum verstand: Ichabekeinzeitfür. »Also lass mich in Ruhe!«
    »Du bringst Teile der alten Oraccameo-Raumer von hier weg«, stellte der Terraner fest. Die heftige Reaktion des anderen überraschte ihn.
    »Es sind meine Schiffe! Ich bin die Seele der Flotte! Diese knöchernen Alten mögen die Sternraumer vor 300.000 Jahren gebaut und im Kalten Raum versteckt haben, aber das ist lange her. Ich bin der rechtmäßige Erbe, sie gehören mir!«
    Da habe ich wohl in ein Wespennest gestochen, dachte der Aktivatorträger. Ramoz' Hass auf seine ehemaligen Unterdrücker schien noch stärker als sonst; wahrscheinlich weil Rhodan ihm von Högborn Trumeris hinterlistigen Vorbereitungen im Chalkada-Schrein berichtet hatte.
    Gucky hatte die Pläne des Oracca ausspioniert. Trumeri hielt ein Machtmittel in Händen, um Ramoz ultimativ unter Druck zu setzen – er konnte in dem Zasa erneut die genetische Reduktionsschaltung auslösen, die ihn in das luchsartige Tier zurückverwandelte, als das er geboren worden war.
    Die Seele der Flotte hatte das schon einmal durchleiden müssen und offenbar ein Trauma davongetragen, das sich nicht zuletzt in beißendem Hass auf die Oraccameo und ihre Oracca-Nachfahren ausdrückte – gebündelt vor allem in der Person des Högborn Trumeri.
    »Natürlich hast du recht, Ramoz«, sagte Rhodan. »Also noch einmal: Du bringst einen Teil deiner Schiffe weg von unserem Sammelpunkt?«
    »In Sicherheit«, antwortete der Zasa. »Du weißt so gut wie ich, dass ein Xylthenraumer das Basislager entdeckt hat. Keiner von uns weiß, ob der Kommandant einen Funkspruch hat absetzen können, ehe deine MIKRU-JON den Raumer zerstört hat. Wäre ich Kaowen und hätte davon gehört, würde ich alle meine Mittel für einen Vernichtungsschlag in Bewegung setzen.«
    Darüber hatte natürlich auch Perry Rhodan schon nachgedacht; ein Dutzend Mal und öfter. Er hatte dieses Thema mit Regius, dem Anführer des Verzweifelten Widerstands, mehr als einmal besprochen. Bei all dem gab es aber ein gewaltiges Problem. »Was ist mit den zahlreichen Sternraumern, auf die du nicht zugreifen kannst? Oder noch nicht? Es müssen doch immer noch Zehntausende sein. Willst du sie zurücklassen? Das kann ...«
    »Das lass nur meine Sorge sein«, unterbrach Ramoz barsch. »Nichts in deinem Vortrag kann mich auf neue Gedanken bringen.«
    Die Worte zeigten Perry Rhodan überdeutlich, dass sein Gegenüber darüber weder diskutieren wollte noch konnte. »Lass uns über etwas anderes reden.«
    »Ich wüsste nicht, was wir derzeit miteinander besprechen müssten.«
    »Was hältst du von dem Thema Högborn Trumeri?«, schlug der Terraner vor. Seit sie den Sammelpunkt nach der vergeblichen Jagd auf die Weltengeißel wieder erreicht hatten, blieb der geheimnisvolle Oracca verschwunden.
    »Ich kenne kein einziges Wort über ihn, das nicht reine Zeitverschwendung wäre.«
    »Ich schon«, widersprach Rhodan. »Wir können etwa über die Hightech-Kugel reden, mit der er dich erpressen will. Oder darüber, wie wir uns ihm gegenüber verhalten sollen, wenn er zurückkehrt.«
    Ramoz starrte ihm aus dem Holo entgegen. Sein Gesicht verzog sich spöttisch. Oder wütend? Verzweifelt? »Trumeri ist nicht dein Problem, Perry, also mach ihn auch nicht dazu.«
    Das wollte der Aktivatorträger so nicht akzeptieren. »Wir stehen auf einer Seite!«, appellierte er an sein Gegenüber. »Ob es uns nun gefällt oder nicht, wir müssen zusammenarbeiten!«
    »Müssen wir das?« Mit diesen Worten wandte sich Ramoz ab. Das Holo flimmerte und erlosch, noch ehe der Terraner etwas antworten konnte.
     
    *
     
    Im Augenwinkel glaubte Ramoz noch Rhodans flimmerndes Abbild zu sehen. Wenn der Terraner wüsste, was inzwischen geschehen war, würde er wohl keine so großen Reden schwingen und solch hehre Vorschläge vorbringen. Über Trumeri
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