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PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

PR 2666 – Die Pyramide der Badakk

Titel: PR 2666 – Die Pyramide der Badakk
Autoren: Arndt Ellmer
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nachdenken.«
    »Es hätte keinen Sinn. Bist du mit deinen Fragen am Ende?«
    »Es ist eigentlich keine Frage. Aber du sagtest, dass du annähmest, die Angehörigen deines Volkes seien an Bord des Spenta-Raumers. Dann dürfte dich interessieren, dass sich der Unsterbliche Ronald Tekener seit geraumer Zeit mit dem Schiff in Verbindung zu setzen versucht. Da es nicht antwortet, wird er es wohl oder übel vernichten, um jede Bedrohung des Theatrum-Systems auszuschließen.«
    »Der Spenta-Raumer ist nicht unser Schiff. Wir haben es lediglich gebaut und stellen die reguläre Besatzung.«
    »Ihr habt es gebaut?«
    Chourweydes lächelte sein Augurenlächeln. »Ich erwähnte doch, dass wir Verbündete sind. Lasst das Raumschiff in Frieden. Die Spenta bedrohen euch nicht. Warum wollt ihr sie vernichten?«
    »Wir werden es nicht vernichten, wenn sie mit uns kommunizieren.«
    »Ich könnte Kontakt aufnehmen. Mir würden sie antworten. Aber was würde sich für uns dadurch bessern?«
    »Willst du mit mir handeln? Na schön, ich sag dir was: Wir haben einige eurer Schiffe verfolgt und festgestellt, dass sie Super-Tryortanschlünde als Passagemittel nutzen, beinahe wie Einstein-Rosen-Brücken.«
    Chourweydes sah ihn ratlos an. »Einstein-Rosen-Brücken?«
    Joschannan winkte ab. »Unwichtig. Für dich ist nur eines wichtig: Wir stationieren ab sofort an allen stabilen Tryortans starke Flottenverbände. In Zukunft wird kein fremdes Schiff mehr in unsere Galaxis eindringen.«
    Hoffentlich kennst du die Situation in der Milchstraße nicht gut genug, um zu durchschauen, dass wir das gar nicht leisten könnten.
    »Ich verstehe, was du mir sagen willst. Wir sind von unserer Heimat abgeschnitten.«
    »Das könnte man so sagen. Auf dem Mond des siebten Planeten steht das letzte Schiff, mit dem vielleicht eine Rückkehr möglich ist.«
    Der Sayporaner erhob sich, wahrscheinlich zum Zeichen, dass die Unterredung für ihn zu Ende war. Vielleicht wollte er aber auch Zeit zum Nachdenken gewinnen. Aber dann überraschte er den Ersten Terraner.
    »Mein Spainkaud sagt mir, dass ich dein Angebot nicht ablehnen kann. Melde Tekener, dass ich mit den Spenta sprechen werde.«
     
    *
     
    Grimaldi kannte alle Direktoren mit Namen. Er wusste auch, welchen Firmen er sie zuordnen musste und wo diese ihren Firmensitz hatten.
    Tekener nahm den Sprecher des Zirkels mit in einen Nebenraum und zeigte ihm die Aufzeichnungen der Vorgänge auf dem Plateau. Die Wettach-Company als Unterschlupf und Hauptquartier der Invasoren, das hatte niemand auf Thea vermutet und hätte es selbst bei einem Verdacht nicht geglaubt.
    »Du solltest mich Direktor Wettach vorstellen«, schlug Tekener vor, als sie in den Saal zurückkehrten. »Schließlich geht es ihm wie allen Doppelpersonen. Er kann nichts dafür und kann sich nicht einmal daran erinnern.«
    Die Männer und Frauen des Direktorenzirkels waren unversehrt. Kleinere Verletzungen oder Blutergüsse, entstanden durch das Chaos im Zelt, waren bereits verheilt oder von den Medos weggespritzt worden.
    Keine der zwanzig Badakk-Doppelpersonen konnte sich an den Vorfall im Zelt erinnern.
    Was geschieht mit ihnen?, überlegte Tekener.
    Zwei Optionen waren denkbar, wenn die Führungs-Badakk ausfielen. Im ersten Fall fielen die Opfer ins Koma und konnten nur durch Infusionsnahrung am Leben erhalten werden wie auf Travnor. Vielleicht verhungerten die Badakk irgendwann, aber ob sie allein starben oder die Körper ihrer Wirte mitnahmen, wusste man noch nicht. Die zweite Möglichkeit bestand darin, dass die Monofilamente abstarben, weil ihnen das Regenerationsbad fehlte. In diesem Fall würden die Betroffenen vielleicht einfach eines Tages erwachen.
    Für die Betroffenen hoffte Tekener, dass sie überlebten und die Monofilamente durch die zeitweise Gegenwart eines potenziellen Opfers weiter am Leben gehalten wurden.
    Das Wissen, das Tekener von Travnor mitgebracht hatte, war recht überschaubar und löchrig wie ein Netz. Die Gallerte war eine künstliche Zucht aus dem Gewebe der Badakk, die instinktiv und immer entsprechend ihrer Programmierung reagierte. Um ihr Verhalten in die richtigen Bahnen zu lenken, brauchte es Führungspersonen, die echten Badakk, womöglich speziell dafür ausgebildet.
    Arun Joschannan könnte dem vielleicht nahekommen – wenn sie Sichu Dorksteigers Vorschlag folgten und ihn ein zweites oder sogar ein drittes oder viertes Mal in ein »Becken der wahren Gedanken« legten.
    Tekener war dennoch gegen einen
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