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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger
Autoren: Arndt Ellmer
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inzwischen nach einem Fahrzeug Ausschau.«
    Er entfernte sich im Schutz des Deflektorfelds und in dem Gedanken, dass es innerhalb der Werft nicht vollständig funktionierte. Ob es an den Maschinen der fremdartigen Technik lag oder an der Kugel im Zentrum oder an beidem, würden sie nicht mehr herausfinden. Nicht bei diesem Aufenthalt.
    Patrouillen auf Schwebeplattformen zogen in Sichtweite vorbei. Die Xylthen waren bis an die Reißzähne bewaffnet.
    Sie suchen uns, sagte Nemo sich. Und das seit einem Monat.
    Nach allem, was die Soldaten berichtet hatten, musste der Befehlshaber der Werft sie für Saboteure halten. Inzwischen wusste man in APERAS KOKKAIA bestimmt auch, dass es in ganz Chanda kein Volk der Flofal gab.
    Nemo Partijan entdeckte eine Schwebescheibe, die anhielt. Die beiden Xylthen studierten interessiert das Display eines Geräts, das an der Reling befestigt war. Sie entsicherten die Waffen und stiegen von der Scheibe. Dann bewegten sie sich in Partijans Richtung.
    Der Hyperphysiker verschwand in der Öffnung zwischen zwei Säulen, schritt ein Stück abwärts, bog in einen Korridor ein, der in Richtung der Scheibe führte, und wartete ab.
    Die Xylthen kamen.
    Höchstens zwei Meter über seinem Kopf gingen sie vorbei.
    Er konnte die Schatten ihrer Körper sehen.
    So schnell es ging, huschte er den Korridor entlang. Hinter einer Verstrebung fand er mehrere Löcher, die nach oben führten. Er zwängte sich durch eines und sah die schwebende Scheibe unmittelbar vor sich. Die Kontrollen leuchteten.
    Nemo Partijan ging volles Risiko. Er stieg auf, legte den Handschuh auf die Sensorsteuerung und schob ihn langsam nach vorn. Die Scheibe nahm Fahrt auf, sauste den Korridor entlang und verschwand in einem Seitengang, ehe die Xylthen den Verlust bemerkten.
    Ein wenig verblüfft über seine Courage kehrte Partijan zu Gucky zurück und lud ihn auf. Augenblicke später waren sie im Schutz ihrer Deflektoren unterwegs, sodass ein etwaiger Beobachter nur eine fliegende Scheibe sehen würde. Das war freilich ein gewohnter Anblick. Überall in den bewohnten Sektoren der Werft waren Scheiben unterwegs, die nach einem Transport allein zu ihren Standorten zurückkehrten. Solange niemand den Diebstahl einer Scheibe meldete ...
    Nemo beugte sich über Gucky. Der Ilt hatte die Augen geschlossen.
    »Er wurde vor Entkräftung bewusstlos«, meldete sich die Mikropositronik des SERUNS. »Ich habe ihm eine Injektion verabreicht. Er schläft jetzt.«
    »Das ist gut. Er muss wieder zu Kräften kommen. Zeit spielt keine Rolle.«
    Er entdeckte einen Lastengleiter ohne Personal, der in Richtung Hangarsektion unterwegs war. Er lenkte die Scheibe längsseits und wechselte unbemerkt über. Die Antigravs der SERUNS sorgten dafür, dass das Fahrzeug keine Gewichtszunahme registrierte.
    Nemo zwang sich zur Geduld, eine Eigenschaft, die er gegenwärtig überhaupt nicht hatte.
    Der Gleiter steuerte mehrere Umladestationen an. Danach stand lediglich noch eine Kiste auf der Ladefläche.
    »Wir sollten absteigen, bevor der Gleiter die kontrollierte Hangarsektion erreicht«, sagte der Hyperphysiker.
    Die Mikropositroniken werteten die Orterdaten aus und benannten ihm den voraussichtlich günstigsten Ort.
     
    *
     
    »Wo sind wir?«
    »Dicht über der Werft.«
    Gucky riss die Augen auf. »Seit wann?«
    »Seit zwei Stunden«, antwortete Nemo.
    Der Ilt wollte sich aufrichten, aber Partijan drückte ihn nieder.
    »Langsam, langsam, alte Karotte! Wir haben Zeit, viel Zeit!«
    Gucky musste lachen.
    »Der war gut«, gluckste er.
    Nemo erzählte, wie er es geschafft hatte, die Peripherie und den Hangar zu erreichen. Nun, wo überall Xylthen und Badakk patrouillierten und angestrengt auf die Anzeigen der tragbaren Ortungsgeräte starrten, hatte er trotz der vorhandenen Steckbriefe ohne Deflektor und mit offenem Helm durchgehen können, war in einem der Korridore verschwunden und hatte ganz regulär an einer Mannschleuse die Werft verlassen.
    »Schade, dass es kein Bildmaterial davon gibt, wie dein SERUN mit seinem schlafenden Träger hinter mir hermarschiert.«
    Gucky wurde übergangslos ernst. »Nichts wie weg. Siehst du die Schiffe? Sie fliegen kreuz und quer. Und sie orten mit allem, was Signale empfangen kann!«
    Nemo spürte die Hand an seinem Stiefel, dann umfing ihn auch schon der Leerraum weitab der Station.
    Der SERUN bestimmte die Entfernung mit 10.000 Kilometern. Nach einer kurzen Erholungsphase teleportierte der Ilt ein zweites Mal. Die
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