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PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

Titel: PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand
Autoren: Christian Montillon
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gekommen?
    Woher hatte Kaowen von diesem Planeten gewusst? War er dem Verzweifelten Widerstand dicht auf der Spur? Drohte die Gefahr, dass diese altehrwürdige Bewegung, in der Tion seinen Lebenssinn entdeckt hatte, ausgemerzt wurde?
    Es gab zu viele Fragen, die offenblieben und denen er nicht mehr nachgehen konnte. Ein Befehl erklang aus dem Helmlautsprecher, und zugleich blendete das Rechenhirn ein Bild auf die Innenseite der Sichtscheibe.
    Sie standen dicht vor einem Eingang in ein unterirdisches Höhlensystem. Genau dort hatte sich die Explosion ereignet. Es ging in die Tiefe, in eine zerstörte Welt unter der Oberfläche.
     
    *
     
    Felsbrocken lagen auf dem Boden, und was vor der Zerstörung eine große Höhle gewesen sein mochte, bestand nur noch aus Trümmern.
    Tion Yulder drang als Erster ins Zentrum vor, die anderen Dosanthi folgten. Die Xylthen blieben ebenso zurück wie die Badakk. Tions Angst schwand zunehmend, während die der Soldaten stieg ... eine bizarre Situation.
    In einem engen Höhlenraum wie diesem fühlte sich Tion wohl, auch wenn er durchaus die Gefahr durch weitere Einstürze erkannte. Die gesamte Struktur der Höhle war instabil, die kleinste Erschütterung konnte alles in Bewegung bringen und endgültig unter sich begraben. Dann würde ewige Nacht herrschen, der niemand zu entkommen vermochte.
    Doch ein Dosanthi war derlei gewohnt.
    Tion tastete sich voran, setzte vorsichtig jeden Schritt mit Bedacht. Er entdeckte Überreste einer metallischen Struktur, nicht größer als wenige Millimeter. Was immer an diesem Ort zerstört worden war, man war gründlich vorgegangen.
    Rund um dieses zentrale Gebiet war nichts geblieben, keine Spur, die verfolgt werden könnte.
    Sollte sich Kaowen tatsächlich in der Nähe aufgehalten haben, konnten höchstens noch feine Messmethoden Reste seiner Moleküle nachweisen. Kein noch so guter Schutzschirm konnte den Protektor vor dem Tod bewahrt haben.
    Tion schaute sich um. Inzwischen drangen auch Xylthen in die Höhle vor. Tion entdeckte Reparat Inbetik; der persönliche Adjutant des Protektors ging auf scheinbar sicherem Gebiet, verhielt sich jedoch ungeschickt und ungestüm wie ein tobendes Mulato-Weibchen.
    Inbetik trat auf eine von einer dichten Schicht aus kleinsten Steinen bedeckte Stelle, die – wie jeder Dosanthi gesehen hätte – unter der Oberfläche instabil war. Der Xylthe brach ein, brachte Gestein ins Rollen.
    Knirschend und donnernd sackte ein Teil des Höhlenbodens ab. Staub wallte in Massen auf, eine dunkle Wolke, in der die Hölle tobte. Krachend löste sich durch die Erschütterung sogar ein Teil der Decke. Felsbrocken schmetterten in die Tiefe.
    Der Adjutant jagte dank des Flugaggregats seines Anzugs aus dem Chaos. Der Schutzschirm flackerte, während Staub und kleine Steine in ihm verdampften.
    Inbetik verlor kein Wort darüber, niemand machte eine Bemerkung. Wäre Tion oder auch einem einfachen Xylthen ein derartiges Missgeschick passiert, hätte es schreckliche Folgen nach sich gezogen.
    Tion fuhr mit der Untersuchung der Höhle fort.
    »Ich habe etwas«, hörte er die dumpfe Stimme einer trächtigen Parnoissa-Frau. »Ein Schwert sowie ein Amulett.«
    Der Dosanthi schaute sich um, fühlte sich noch immer ganz in seinem Element. Es war eine Wohltat, der feindlichen Weite der Oberfläche dieses Giftgasplaneten entkommen zu sein. Zwar ähnelte diese zerstörte Höhle keineswegs einer wohltuenden Wohnkaverne, aber es war besser als nichts.
    Er entfernte sich vom Zentrum der Explosion, näherte sich den Randbereichen der Höhle.
    »Kaowens Waffe«, hörte er über Helmfunk die Stimme des xylthischen Anführers. »Es sind sein Schwert und sein Amulett. Damit steht fest, dass er sich tatsächlich hier aufgehalten hat und ...«
    Die Übertragung brach mitten im Satz ab. Offenbar war Roanit nun erst bewusst geworden, dass es Zuhörer gab, für deren Ohren seine Worte nicht bestimmt waren.
    Doch Tion Yulder hatte ohnehin genug gehört.
    Protektor Kaowen war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tot, ganz egal, auf welche Weise es ihn an diesen Ort verschlagen hatte.
    Sehr gut.
    In diesem Augenblick entdeckte er den Tentakelarm eines Iothonen.
    Das änderte alles.
     
    *
     
    Zuerst glaubte er an eine Sinnestäuschung – konnte sich wirklich hinter den Felsentrümmern eines der krakenartigen Wesen verstecken?
    Schließlich erkannte er, worum es sich wirklich handelte: Es war tatsächlich nur der Arm eines Iothonen – vom Körper
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