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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian
Autoren: Uwe Anton
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Verbindung.« Saedelaere wusste, dass dort draußen vielleicht irgendeine Gefahr auf ihn wartete, die es zu erkennen galt. Er musste nur versuchen, sie mit der gebotenen Kaltblütigkeit rechtzeitig zu erkennen. »Wir brechen jetzt auf.«
    »Ich öffne die Schleuse. Und ich wünsche euch viel Glück.«
     
    *
     
    Schon nach wenigen Dutzend Metern konnte Saedelaere weder das Beiboot noch das Lager der Minenarbeiter mehr sehen. Der süßliche, durchdringende Duft des Dschungels drang mit unangenehmer Stärke in seine Nase. Vor ihm verdichtete sich das grüngraue Unterholz zu einer mannshohen, undurchdringlich wirkenden Wand aus eng beieinanderstehenden Pflanzen und – wahrscheinlich – sich darin schlängelndem Getier.
    »Siehst du das?« Swift deutete auf eine weniger dicht bewachsene Stelle. Dort führte eine Art Trampelpfad in den Urwald, und sie folgten ihm.
    Die Pflanzen, die sie umgaben, kamen Saedelaere überdeutlich umrissen vor. Die hohen Büsche wurden immer häufiger von größeren Bäumen mit dunkler Rinde und graugrünen Blättern verdrängt. Trotz des Hangs zum Monochromen wirkte die Vegetation harmonisch aufeinander abgestimmt. Die Luft roch frisch und unverbraucht, würzig von den Blumen und Kräutern, die die grauen Büsche durchsetzten. Er rief noch einmal die SERUN-Positronik auf und überzeugte sich, dass sie tatsächlich völlig ungefährlich für seinen Organismus waren.
    Ein winziges Rascheln der fetten Blätter warnte ihn, ein Geräusch, das eigentlich ganz natürlich in dieser Umgebung sein müsste. Aber es klang irgendwie ... falsch. Saedelaere fuhr herum und glaubte, am Rande seines Blickfelds einen grauen Schatten durch das Unterholz huschen zu sehen.
    Einen großen Schatten.
    Wo ein Schatten ist, muss auch ein Objekt sein, das ihn geworfen hat, dachte er. Ein bewegliches Objekt. Und Schatten rascheln nicht ...
    Er hob eine Hand, und Swift blieb stehen. Unmerklich nickte der blauhäutige Dyonad. Er hatte die Bewegung auch bemerkt.
    Saedelaere spürte eine Bewegung an seinem Hals und fuhr zusammen, doch es war nur das Firibirim, das seine Schalposition leicht verändert hatte. Er atmete tief durch.
    Vor ihnen gabelte sich der Trampelpfad. »Wir sollten uns trennen«, schlug Swift flüsternd vor. »Was immer vor uns ist, vielleicht können wir es von zwei Seiten packen.«
    Saedelaere nickte. »Aber keine unbedachten Aktionen«, warnte er und sah Swift nach, der dem linken Pfad folgte. Er selbst wählte den rechten. Täuschte er sich, oder wurde es immer wärmer? Die Luft roch nun nicht mehr würzig, war nur noch unerträglich schwül. Sein Haar war nass vor Schweiß.
    Langsam ging er weiter – und blieb abrupt stehen, als er hinter den Lücken im Unterholz in einiger Entfernung große, dunkle Gebilde erkennen konnte. Waren das die Hütten?
    Vorsichtig schlich er voran. Ja, es waren Hütten. Sie bestanden aus dunklem Stroh oder Holz, vielleicht aus beidem, und waren ziemlich groß, mindestens vier Meter hoch. Einen Eingang konnte er jedoch nirgendwo sehen.
    Sie waren kreisförmig um einen Platz angeordnet, auf den ihm die Sicht momentan versperrt war. Nun stieg ihm ein anderer Geruch in die Nase – der von Rauch. Brannte dort etwa ein Feuer?
    Ein weiteres Rascheln ließ ihn herumfahren. Unwillkürlich spannte er den Körper an, als er das Ding direkt vor sich sah. Es war groß, zweieinhalb Meter, und im ersten Augenblick hielt er es für einen Baum. Dunkelgraue Rinde bedeckte einen Stamm, der auf drei dicken Ästen ruhte.
    Das sind Beine!, wurde ihm klar, als das Ding langsam zurückwich. Und die drei Äste, die oben aus dem Stamm sprossen, zwei an der Seite, einer in der Mitte – das waren Arme!
    Es ist kein Baum, dachte Saedelaere erstaunt. Das ist ein Peaner!
    Seine letzten Zweifel wurden beseitigt, als sich der obere Teil des vermeintlichen Stamms drehte, an drei Stellen die Rinde zurückfuhr und blutrote Augen ihn musterten. Ihr Blick war neugierig und intelligent.
    Was sollte er jetzt tun? Eigentlich blieb ihm nur eine Möglichkeit. Er war hier, weil er sich vom Wunder von Pean Hilfe versprach. Wollte er sie bekommen, musste er mit dem Peaner Kontakt aufnehmen.
    Langsam hob er den rechten Arm.
    Eine Geste des Friedens, dachte er. Falls die Peaner nicht eine ganz andere Entwicklung genommen hatten als die Humanoiden von Escalian ...
    Das seltsame Wesen betrachtete ihn weiterhin mit einer Mischung aus Faszination und Amüsement; so kam es Saedelaere jedenfalls vor.
    Der Terraner nahm
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