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PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

PR 2622 – Die Rebellen von Escalian

Titel: PR 2622 – Die Rebellen von Escalian
Autoren: Uwe Anton
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verschwommen klar, dass im Reich der Harmonie eine technische Entwicklung wie beispielsweise in der Milchstraße offenbar nie stattgefunden hatte. Dort war auf die Epoche der Transitionstechnik, die Fernsprünge über Zehntausende Lichtjahre ermöglichte, die Fortbewegung im Linearflug und später die des ebenfalls permanenten Hyperraumflugs beim Metagrav gefolgt. Alle diese Möglichkeiten waren durch die Hyperimpedanz-Erhöhung massiv beeinträchtigt worden und zum Teil mit den vorhandenen Mitteln gar nicht mehr anwendbar.
    Aber der Hyperimpedanz-Schock ... Mit diesem angeblich universell gültigen Datum hätte er einen Referenzwert, den er mit der Escalian-Zeitrechnung abgleichen konnte, um das aktuelle NGZ-Datum zu ermitteln!
    Nach einem kurzen Aufblitzen wurde der Gedanke gleich wieder von einem anderen überlagert. Sholoubwa, dachte Saedelaere. Er nahm sich vor, Gardeleutnant Pridon nach Sholoubwa zu befragen.
    Doch als er kurz darauf seine Kabine betrat, hatte er diesen Vorsatz schon wieder vergessen.

10.
     
    »Ja, es stimmt«, sagte Swift, als sich in der Zentrale der SHEYAR-EINS ein Holo bildete. Es zeigte Pean, einen verhältnismäßig kleinen, etwa marsgroßen Planeten, dessen Schwerkraft den Daten zufolge etwas höher war als die der Erde. »Ich bin ... enttäuscht von dir. Auf Crepoin war ich stets für dich da, doch nach unserer Befreiung hast du mich auf einmal nicht mehr gekannt. Ich hatte den Eindruck, dass du mich an Bord der SHEYAR gemieden hast. Wie oft bist du zu mir gekommen, um dich mit mir zu unterhalten?«
    Alaska Saedelaere war peinlich berührt. »Ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich muss das auf meinen Zustand zurückführen. Du weißt ja, was mit mir los ist. Ich kann kaum noch klar denken. Es wird höchste Zeit, dass ich nach Pean komme. Mir geht es immer schlechter, und ...«
    Er hielt inne, wusste nicht, was er sagen sollte.
    Carmydea Yukk hatte ihm, wie sie es versprochen hatte, die kleine walzenförmige Einheit von 34 Metern Länge zur Verfügung gestellt und ihm auch gleich einen Piloten präsentiert. Eroin Blitzer hatte sich bereit erklärt, ihn auf diesem Flug ins Ungewisse zu begleiten. Vielleicht hatte die Rebellenführerin ihm noch weitere Informationen gegeben, die er vorerst aber – aus welchen Gründen auch immer – für sich behielt.
    Umso überraschender war Swifts Angebot gekommen, den Flug ebenfalls mitzumachen. Saedelaere wollte es sich nicht eingestehen, doch er hatte Angst vor dem, was ihn erwartete. Er wusste nicht, was auf Pean geschehen würde. Mit mehr als Legenden oder geheimnisvollen Andeutungen hatte die Rebellenführerin nicht aufwarten können oder wollen. Also hatte er dankbar die Unterstützung akzeptiert.
    Nun fühlte er sich in Swifts Gegenwart unbehaglich. Lag es wirklich nur an seinem schlechten Gewissen oder doch an etwas anderem?
    »Die Daten sind seltsam«, meldete sich Eroin Blitzer zu Wort, »doch ich habe eine Erklärung dafür. Pean ist eine Welt mit einem extrem großen Eisenkern und großen Vorkommen an Eisen und anderen Metallen. Das erklärt einerseits die hohe Schwerkraft, andererseits das Interesse des Reichs der Harmonie an dieser Welt. Es wird mit Hochtouren daran gearbeitet, die Rohstoffe abzubauen.«
    »Du hast dich informiert?«
    »Natürlich, Alraska«, antwortete der Androide vorwurfsvoll. »Das Reich der Harmonie hängt die Existenz von Pean nicht an die große Glocke. Der Allgemeinheit wird dieser Planet verschwiegen, wahrscheinlich – oder hauptsächlich, vermute ich – wegen der Wunder, die sich dort ereignet haben sollen. Aber neben Bergbaustationen befinden sich hier auch zwei, drei Forschungsstationen. Sogar ein Harmoniewächter ist nach Pean versetzt worden. Deshalb sind wir alle auch mit den Tarngeräten der Jyrescaboro ausgestattet worden. Vergewissert euch bitte, dass sie einwandfrei funktionieren, sonst werden wir schneller auffliegen, als es uns lieb ist.«
    Saedelaere ging mit der gebotenen Sorgfalt vor, doch Swift zog das Escaloor mit spitzen Fingern aus der Tasche seines Raumanzugs, betrachtete es flüchtig und steckte es wieder ein. »Ich habe es schon dreimal überprüft«, sagte er lapidar.
    Achselzuckend wandte sich Saedelaere wieder dem Androiden zu.
    »Ich sende jetzt die vorbereitete gefälschte Kennung«, erklärte Blitzer. »Sie identifiziert uns als Beiboot eines Erztransporters, der in den nächsten Tagen hier erwartet wird.«
    Wenige Sekunden später traf die Bestätigung ein.
    »Es geht los.«
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