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positiv verliebt (German Edition)

positiv verliebt (German Edition)

Titel: positiv verliebt (German Edition)
Autoren: Karo Stein
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Haare. Ich muss hier raus, denn ich kann es echt nicht mehr aushalten.
    „Hier ist dein Burger. Lass ihn dir schmecken.“ Max stellt einen Teller mit einem riesigen Hamburger vor mir ab. Das Besteck ist in eine Serviette eingewickelt. Der Duft bringt mich davon ab, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Es riecht wirklich lecker, sodass mein Magen augenblicklich zu knurren beginnt.
    „Sieht schon mal lecker aus“, brumme ich, während ich darüber nachdenke, wie ich dieses Riesenteil verspeisen soll.
    „Dann iss! Du wirst sehen, unser Koch ist ein echtes Genie und eigentlich viel zu gut für so eine Kneipe wie diese, aber das sage ich lieber nicht zu laut, sonst wechselt er doch noch die Küche.“
    Ich erwidere Max‘ Grinsen, versuche, Fabians Anwesenheit zu ignorieren.
    Nach dem Essen werde ich nach Hause fahren und die ganze Sache vergessen.
    „Verdammt“, knurrt er plötzlich und schlägt die Zeitschrift zu. „Das war gelogen, ich halte sie wirklich verkehrt herum.“
    Natürlich bringen seine Worte mein Herz sofort wieder zum Stolpern und der Blick, den er mir zuwirft, sorgt dafür, dass es eng in meiner Hose wird. Ich möchte nicht reagieren, weder in meiner Jeans noch verbal, aber ich kann mich ihm einfach nicht entziehen.
    „Ich bin übrigens Fabian.“
    „Ich weiß … und ich bin Jakob.“
    „Weiß ich.“
    Er lächelt und hebt damit meine Welt aus den Angeln. Ich versuche, mich auf den Burger zu konzentrieren, spüre seine Augen auf mir und schaffe es kaum, die Gabel mit zitternder Hand zum Mund zu heben.
    „Und?“, fragt Max, noch ehe ich angefangen habe zu kauen.
    „Sehr gut“, antworte ich brav, obwohl ich gerade überhaupt nichts schmecke. Ich könnte wahrscheinlich auch auf einem Blatt Papier, am besten aus dieser verdammten Zeitschrift, kauen und würde keinen Unterschied merken, denn alle Sinne sind auf Fabian gerichtet.
    Leider dauert das Schweigen an und allmählich normalisiert sich mein Körper wieder. Die Geschmacksknospen nehmen ihre Arbeit auf und stellen fest, dass es sich nicht um Papier handelt, sondern um eine wirklich leckere Zusammenstellung aus frischem Brötchen, leckeren Gurken und Salat, Fleisch, Soße und Käse.
    Weiterhin Schweigen, weiterhin Leere in meinem Kopf. Ich komme mir wie ein Anfänger vor, aber wenn ich ehrlich bin, bin ich das auch irgendwie. Das hier ist neu für mich, weil ich mehr will, weil es von mir ausgeht und weil ich bisher nicht wusste, wie schwer so etwas ist. Selbst anfangen … jemanden von sich überzeugen. Nicht für einen Fick oder eine flüchtige Affäre, sondern für…
    Satt und trotzdem unzufrieden lege ich das Besteck auf den leeren Teller. Ich kann es nicht ändern, kriege es einfach nicht hin. Zeit, nach Hause zu fahren und mich in das bewährte Daniel Ablenkungsprogramm zu begeben.
    „Du hast da was“, murmelt Fabian und deutet auf mein Gesicht.
    „Mist“, fluche ich und wische mit der Serviette über Mund und Kinn in der Hoffnung, die Stelle zu treffen. Als ich ihn nach vollendeter Arbeit ansehe, grinst er und schüttelt den Kopf. Ich spüre, wie Hitze meine Wangen erreicht und versuche es erneut, diesmal gleich mit dem Handrücken.
    „Warte“, sagt Fabian, steht auf und kommt auf mich zu. Seine Nähe ist wie ein Feuer, das die Nervenenden entzündet. Meine Haut kribbelt, als er die Hand hebt und über meine Wange wischt. Mein Herz überschlägt sich regelrecht von dieser kleinen Berührung. Er hält mir den Finger mit einem Krümel daran als Beweis vor die Augen und ich … kann nicht mehr klar denken, schnappe danach und lecke über den Finger. Für einen Moment kann ich das Lodern in seinen Augen sehen, dann zieht er sich zurück.
    „Das war jetzt doch ein wenig zu intim“, brummt er und bringt noch mehr Abstand zwischen uns. „Mein Finger hätte sonst wo vorher gewesen sein können.“
    „Egal“, krächze ich und ernte dafür ein Kopfschütteln und einen giftigen Blick. Noch ehe ich begreife, was passiert, hat er seine Sachen zusammengepackt und ist aus der Kneipe verschwunden.
    Am liebsten würde ich ihm hinterher rufen, dass es mir egal ist, dass er positiv ist, dass ich ihn trotzdem gern kennenlernen möchte, dass er mir verdammt noch mal eine Chance geben soll… aber ich bleibe stumm und Fabian ist ohnehin schon längst nicht mehr da.

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