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Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)

Titel: Plötzlich Fee - Das Geheimnis von Nimmernie: Band 5 - (German Edition)
Autoren: Julie Kagawa
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– alt, wild und geduldig –, der registrierte, wie wir in die Nacht hinausliefen.
    Ash blieb unter einer anderen Eiche stehen, führte die Finger zum Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus. Sekunden später kam das Feenross aus den Schatten angaloppiert, schlug schnaubend mit dem Kopf und blieb abrupt vor uns stehen.
    »Wohin jetzt?«, fragte ich, während Ash mir in den Sattel half.
    »Wir können nicht durch das Portal der Ältesten zurück«, erwiderte der Prinz, als er sich hinter mir aufs Pferd schwang. »Also müssen wir einen anderen Weg ins Nimmernie finden. Und zwar schnell.« Er nahm mit einer Hand die Zügel und schlang den freien Arm um meinen Bauch. »Ich kenne zwar einen anderen Steig, der uns nah an Tir Na Nog heranführt, aber der befindet sich in einem Teil der Stadt, der für Sommerfeen nicht ganz … ungefährlich ist.«
    »Du meinst den Dungeon , nicht wahr?«, fragte Grimalkin, der plötzlich in meinem Schoß erschien und sich dort zusammenrollte, als sei der Platz für ihn reserviert. Ich blinzelte überrascht. »Bist du sicher, dass du das Mädchen dorthin bringen willst?«
    »Wir haben nicht unbedingt die Wahl.« Ash verstärkte den Griff um meine Taille und trieb das Pferd voran. So galoppierten wir durch die Straßen von New Orleans.
    Ich hatte schon fast vergessen, was es bedeutete, sich als Halbfee durch die wirkliche Welt zu bewegen, oder zumindest, wie das ablief, wenn man in Begleitung einer mächtigen Vollblutfee war. Das Pferd lief über hell erleuchtete Straßen und durch enge Gassen, schob sich zwischen Autos und Leuten hindurch, aber niemand sah uns. Sie schauten nicht einmal in unsere Richtung. Normale Menschen konnten die Feenwelt nicht wahrnehmen, auch wenn sie von ihr umgeben waren. Zum Beispiel in Form von zwei Kobolden, die in einer Seitengasse einen umgefallenen Müllcontainer durchwühlten und auf Knochen und anderen Dingen herumkauten, die ich gar nicht genauer sehen wollte. Oder der Sylphe mit den Libellenflügeln, die auf einem Telefonmast hockte und die Straßen so intensiv überwachte wie ein Adler, der sein Revier verteidigt. Fast wären wir mit einer Gruppe Zwerge zusammengestoßen, die gerade aus einer der vielen Kneipen in der Bourbon Street kam. Die kleinen, bärtigen Männer lallten dem Pferd ein paar Flüche hinterher, als es sie nur knapp verfehlte und über den Bürgersteig davonpreschte.
    Ash stoppte mitten im French Quarter, vor einer Reihe alter Häuser mit schwarzen Fensterläden und Türen. Über einem breiten Tor hing ein Schild mit der Aufschrift: Ye Olde Original Dungeon . Der Rahmen war mit roten Farbspritzern gesprenkelt, die wohl Blutstropfen darstellen sollten. Zumindest blieb zu hoffen, dass es Farbe war. Ash schob das Tor auf, hinter dem sich ein langer, schmaler Durchgang auftat, und drehte sich zu mir um.
    »Das hier ist das Territorium der Dunklen«, flüsterte er mir ins Ohr. »Die Klientel hier ist ziemlich ungehobelt. Sprich mit niemandem und bleib immer dicht bei mir.«
    Ich nickte und spähte den schmalen Gang entlang, der kaum breit genug schien, um hindurchzugehen. »Und was wird aus dem Pferd?«
    Ash nahm dem Tier bereits die Satteltaschen und das Zaumzeug ab und warf es in eine dunkle Ecke. »Das findet schon einen Weg nach Hause«, murmelte er und hievte sich die Satteltasche auf die Schulter. »Gehen wir.«
    Wir betraten den engen Korridor, Ash vorneweg, Grim als Schlusslicht. Er mündete in einen kleinen Innenhof, wo ein armseliger Wasserfall einen Graben vor dem eigentlichen Gebäude speiste. Wir nahmen den Weg über eine kleine Brücke, passierten einen gelangweilt wirkenden, menschlichen Türsteher, der uns keinerlei Beachtung schenkte, und betraten den dunklen, rot gestrichenen Raum.
    Aus den Schatten an der Wand löste sich etwas Großes, Grünes: Ein weiblicher Troll mit einem monströsen Gesicht, beeindruckenden Zähnen und blutroten Augen bewegte sich auf uns zu. Ich stieß einen Schrei aus und wich einen Schritt zurück.
    »Ich rieche einen Sommerwelpen«, knurrte sie und stellte sich uns in den Weg. Sie war fast zweieinhalb Meter groß, hatte matschgrüne Haut und lange Krallen an den Fingern. Ihre kleinen, roten Augen starrten aus der beachtlichen Höhe auf mich herab. »Du bist entweder verdammt mutig oder verdammt blöd, Welpe. Hast du eine Wette mit einem Púca verloren, oder was? Hier sind Sommerfeen unerwünscht, also verzieh dich.«
    »Sie gehört zu mir«, sagte Ash und stellte sich direkt vor mich, sodass
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