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Plötzlich durch Gewalt

Plötzlich durch Gewalt

Titel: Plötzlich durch Gewalt
Autoren: Carter Brown
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das gelang euch nicht ?«
    »Nein, weil du dich
einmischtest«, antwortete sie erbittert. »Und gleich nach dir auch Jerry Thurston .«
    »Wo sind Suzy und Thurston jetzt ?« fragte ich.
    »Sie gingen vor etwa fünfzehn
Minuten fort«, sagte sie. »Suzy kam zurück, und fast gleich darauf ging sie
wieder mit Jerry. Sie sind zu Masters . Sie wollen sich
vergewissern, daß er nicht im letzten Moment zu entwischen versucht .«
    »Danke, Pandora, mein Schatz«,
sagte ich. »Wir sehen uns sicher noch einmal .«
    Noch ehe ich zwei Schritte in
Richtung Tür gemacht hatte, hielt mich ihr Geheul auf. »Du kannst doch nicht
einfach gehen und mich so zurücklassen«, flehte sie. »Ich habe dir die Wahrheit
gesagt und alle Fragen beantwortet, Danny. Hilf mir erst hier heraus .«
    Ich betrachtete sie
nachdenklich. »Das Ärgerliche ist, wenn ich dir aus dieser Sitzbadewanne
heraushelfe, dann lasse ich dich damit auch gleichzeitig aus dem Atelier und
wahrscheinlich sogar aus New York entwischen. Das geht leider nicht, mein
Schatz. Tut mir leid .«
    »Du...!« Ihre Zähne nahmen den Kastagnettenrhythmus wieder auf, und sie japste hilflos,
während ich in das Badezimmer ging.
    Am Fuß der Badewanne,
ordentlich zusammengerollt, fand ich einen dünnen Kunststoffschlauch.
Vielleicht hatte Douglas ihn verwendet, um die Sitzbadewanne damit zu füllen.
Ich zog ein Ende zu der Sitzbadewanne hinaus und schob es hinter Pandoras Rücken in das Wasser. Pandora kreischte auf und
kicherte dann. Dann ging ich ins Badezimmer zurück, schloß das andere Ende des
Schlauches an den Warmwasserhahn an und drehte auf.
    Als ich wieder im Atelier war,
nahm ich den Telefonhörer ab und verlangte das Polizeirevier, wo Leutnant
Shields sich aufhielt. Es schien mir sehr lange zu dauern, tatsächlich sprach
ich aber schon nach fünf Sekunden mit dem diensthabenden Sergeanten und zwei
Sekunden später mit Shields.
    »Hier ist Danny Boyd«, meldete
ich mich. »Notieren Sie sich folgende Adresse .« Ich
nannte ihm Straße und Hausnummer des Ateliers. »Gehen Sie dort so schnell wie
möglich hin. Sie finden da einen Maler namens Douglas Sheatham .
Er ist der Bursche, der gestern abend Charlie erschossen hat. Sie finden da auch eine Blondine namens Pandora. Sie
badet gerade. Schnappen Sie sich die auch, denn sie war eine Augenzeugin des
Mordes; genauso wie ich .«
    Ich lauschte auf die ersten
fünf seiner schnell aufeinanderfolgenden Fragen und hielt nur eine davon für beantworttenswert .
    » Sheatham wird nirgendwohin abhauen«, sagte ich zuversichtlich. »Er hatte gerade einen
leichten Unfall. Er stolperte und schlug dabei mit dem Hinterkopf gegen einen
Revolvergriff .« Während er sich weitere Fragen
ausdachte, hängte ich ein.
    Aus der Sitzbadewanne stieg
langsam eine Dampfwolke auf, die von einem plötzlichen Zug durch die offene
Küchentür für einen Augenblick fortgeweht wurde. Ich sah Pandora verzückt
lächeln. »Ah«, sagte sie glückselig. »Ah, Danny, ich fühle wieder etwas .«
    Ich wandte mich zur Tür, sah
dann noch einmal zurück. »Eine letzte Frage, Pandora=Baby. Masters hat in
seinem Apartment ein von Douglas gemaltes Porträt von dir hängen. Als ich ihn
danach fragte, sagte er mir, er hätte dich vor einigen Jahren gekannt. Ist das
der Grund, weshalb du dir für ihn diese Gewaltkur ausgedacht hast ?«
    »Ganz richtig«, bestätigte sie
träumerisch. »Wir kannten einander seit langer Zeit gut, Danny. Jahr und Tag,
bis er mich hinauswarf, weil ich nicht seinen Vorstellungen entsprach, wie sich
eine junge Dame verhalten sollte. Er setzte mich vor zwei Jahren hinaus mit der
fürstlichen Summe von dreihundert Dollar monatlich; davon sollte ich ein
luxuriöses Leben führen .«
    »Jahr und Tag ?« wiederholte ich rauh . »Soll das heißen, daß du bei
ihm lebtest, als du noch zur Schule gingst ?«
    »Sogar noch vordem«, antwortete
sie nonchalant. »Es reicht noch weiter zurück als in die Zeit, in der ich in
den Kindergarten ging, falls du es unbedingt wissen mußt .«
    »Und wann wurdest du seine
Geliebte ?« fragte ich bestürzt.
    »In vieler Weise bist du doch
ein Amateur, Danny=Boy«, sagte sie hochmütig. »Ich hätte gedacht, selbst du wärst
inzwischen dahintergekommen. Mein ganzer Name ist Pandora Emily — was natürlich
abscheulich ist — Masters .«
    »Masters ?« krächzte ich.
    »Ich bin seine Tochter«, sagte
sie einfach.
     
     
     

14
     
    Als ich wieder die Fifth Avenue hinauffuhr, blieb ich im
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