Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded

Titel: Planet 86 - Abnett, D: Planet 86 - Embedded
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
das Dröhnen der Motoren hinweg.
    »Ich glaube, sie hat gesagt, das ist nicht relevant«, erwiderte Falk.

04
    04
    Kurz hinter Mitre Sands, auf freier Strecke, hoben sich die Fargos auf ihrer Aufhängung und bewegten sich jetzt in einer Weise fort, die Lukes »langbeinig« nannte. Durch das Anheben der Karosserie und das Verbreitern des Chassis erhielten die Fahrzeuge einen wesentlich besseren Spielraum und eine wesentlich bessere Gewichtsverteilung, zudem trug der breitere Fußabdruck zu einer besseren Stabilität bei. Die Fahrt verlief spürbar weniger holprig.
    Durch das Seitenfenster, das deutliche Abnutzungsspuren durch den Staub zeigte, beobachtete Falk die Geländefahrzeuge, die weit neben ihnen über das Geröll fuhren und in ihrem Kielwasser Staub wie schaumgekrönte Wellen zurückließen. Die Fahrzeuge waren sehr schnell und leicht. Das Sonnenlicht blitzte auf den Funktionsbrillen der Kahlköpfe, die den schweren Turm bemannten.
    Westlich von ihnen lagen düstere Berge wie eine graue Barackenwand. Eine Stunde lang kamen und gingen die Wolken wie im Zeitraffer: Wolkenwirbel, heftige Sonneneinstrahlung, wiederum Wolkenwirbel. Über das gemeinsame KommSystem machte Selton sie auf zwei der großen, seltenen Tundragrasfresser aufmerksam, die auf der Thermik ihre Kreise zogen, aber Falk gelangte nicht mehr rechtzeitig zum Fenster und bekam bloß noch Nebensonnen zu Gesicht.
    Falk fand seinen Sitz ungemütlich. Er war eng, und wegen der harten Schale spürte er jeden Stoß und jede Schwingung im Hintern. Rücken und rechte Hüfte begannen zu schmerzen.
    Die grüne Wandersfrau schrieb etwas auf eine Tafel.
    »Ist das Ihr erster Aufenthalt in der Zone?«, fragte er sie im Versuch, die Dinge wieder in Schwung zu bringen.
    »Ich bin einunddreißig«, erwiderte sie.
    Er sah sie gewitzt an. »Spielen wir das Spiel ›Auf eine Frage die Antwort auf eine andere geben‹?«, fragte er.
    »Ich spiele überhaupt nichts mit Ihnen. Punkt«, erwiderte sie und widmete sich wieder ihrer Arbeit.
    »Je mehr Zeit ich mit Ihnen verbringe«, sagte er, »desto mehr spüre ich, dass ich Sie noch richtig kennenlernen werde.«
    Sie sah wieder zu ihm auf. Er hielt sich eigentlich nicht gerade für dünnhäutig, aber die Geringschätzung in ihrem Blick überraschte ihn doch.
    »Ich habe das entsetzliche Gefühl«, sagte sie, »dass Ihnen mal jemand gesagt hat, Sie seien charmant, und dass Sie dem Betreffenden auch noch geglaubt haben.«
    Marblehead war eine Bergbaustadt, die vor etwa fünfzig Jahren gegründet worden war. In der ersten Generation hatte die Einwohnerschaft, Selton zufolge, hauptsächlich aus Chinesen und Portugiesen bestanden, obwohl ihre Konzentration mit zunehmendem Wohlstand der Stadt stetig abgenommen hatte. Der Ort verfügte über rechtlich gesicherte größere Lieferverträge für Erz an die Bauindustrie, zumeist blaue Metallaggregate für Betonfertigmischungen, obwohl er auch hochwertige Materialien zum Verblenden und Binden förderte. Die Abzieher von Marblehead hatten einen bedeutenden Beitrag zum Aufstieg Shavertons geleistet.
    Marblehead war in der Anfangszeit der Auseinandersetzung einer der Unruheherde gewesen. Die Produktion war beträchtlich zurückgegangen, als das SOMD Transport und Überführung eingeschränkt hatte. Ein großer Teil der Bevölkerung hatte in den vergangenen neun Monaten das Weite gesucht.
    Selton erläuterte ihnen, dass es Ziel dieser Operation war, sich mit einer Vorauspatrouille zu treffen, einen Sicherheitscheck vorzunehmen und sich dann vor Einbruch der Nacht wieder zurückzuziehen. Falk war davon überzeugt, dass das bloß eine Ansammlung von Worthülsen war, die robust klangen und eigentlich eine Art Übung im Kriegspielen bedeuteten, mit etwas Darstellen und Erläutern als Dreingabe.
    Als sie sich, jetzt auf einer harten Asphaltstraße, der Stadt näherten, gaben sie ihre bisherige Formation auf und sanken wieder herab. Die Geländewagen rückten dicht heran. Einer schoss voraus und setzte sich an die Spitze.
    »Bleibt in der Leitung«, sagte Selton in ihr Mikro. Sie hatten die Geschwindigkeit herabgesetzt. »Waffen schussbereit machen! Standardkehre und Zielerfassung durchführen.«
    Von oben ertönte der beunruhigende Lärm eines Motorgetriebes. Die automatische Zielerfassung des Turms auf dem Kabinendach des Fargos war in Betrieb und hatte sich in Bewegung gesetzt.
    Sie erreichten ein langgezogenes Gefälle, eine gewundene Straße, die dem Rand eines Tals hinab zur Stadtgrenze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher