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Pitch Black

Pitch Black

Titel: Pitch Black
Autoren: Susan Crandall
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entgehen ließ.
    Allmählich hatte er ihr immerhin vermitteln können, dass sie sich nicht zwischen ihrer Rolle als Mutter und der als Frau entscheiden musste. Er hoffte nur, dass sie sich nach der heutigen Erfahrung nicht wieder in ihr Schneckenhaus zurückzog.
    Er schlug den Vorhang zurück, trat ein und sagte zu Ethan: »Du siehst ja schon wieder besser aus.«
    Man hatte Ethan in einen trockenen Krankenhauskittel gesteckt und in vorgewärmte Decken gewickelt. Im Gegensatz zu Madison hatte er schon wieder etwas Farbe im Gesicht.
    »Wie geht’s Jordan?«, fragte Ethan. »Hat er irgendwas gesagt?«
    »Der Arzt ist gerade bei ihm. Seine Eltern sind hier…vielleicht hilft ihm das.«
    »Ich muss zu ihm.«
    Madison legte eine Hand auf Ethans Schulter. »Der Arzt kümmert sich um ihn.«
    »M, es ist wichtig. Ich muss zu ihm.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass die Schwestern dich zu ihm bringen«, sagte Gabe. »Sobald der Arzt es erlaubt. Was hältst du von dem Vorschlag?«
    Ethan sah grimmig drein, nickte jedoch.
    »Wie fühlst du dich denn?«, fragte Gabe.
    Ethan zuckte mit den Schultern. »Geht schon.« Er zögerte. »Schaut jemand nach Mr McPherson?«
    »Ja. Erzähl mir, was da oben passiert ist.« Gabe setzte sich neben Madison auf einen Stuhl; er stützte die Ellbogen auf die Knie und verschränkte die Hände, um nicht in Versuchung zu geraten, den Arm beruhigend um Ethans Mutter zu legen.
    »Wir wollten ihn nicht einfach so da oben lassen. Ehrlich nicht. Deshalb sind wir auch erst so spät unten gewesen. Colin, D. J. und ich haben uns deswegen lange gestritten. Es kam uns nicht richtig vor…aber Jordan ist total ausgerastet. Der hätte es nie und nimmer allein zum Bus zurückgeschafft, und von uns allen brauchte er am dringendsten Hilfe. Die ganze Nacht sind wir bei Mr McP gesessen, Sie wissen schon, um die Tiere zu vertreiben.Aber niemand…« Ethan presste den Mund zusammen.
    »Niemand was?«
    Ethans Blick irrte quer durchs ganze Zimmer, nur Gabe sah er nicht direkt ins Gesicht. »Niemand wollte allein mit einem Toten da oben bleiben. Also haben wir ihn zurückgelassen.«
    Madison trat neben das Bett und legte Ethan eine Hand auf die Schulter. »Euch ist nichts anderes übrig geblieben. Jordan hat Hilfe gebraucht.«
    »Ethan, wie hat sich Mr McPherson verletzt?«
    »Er muss gestürzt sein und sich den Kopf an einem Felsen aufgeschlagen haben.«
    »Von euch war zu dem Zeitpunkt keiner bei ihm?«
    Ethan schluckte sichtlich und schüttelte den Kopf. »Jordan und ich haben Brennholz gesammelt, Colin und J. D. waren im Lager.«
    »Was hatte Mr McPherson vor?«
    »Keine Ahnung. Wie gesagt, Jordan und ich haben Brennholz geholt.«
    »Wie habt ihr ihn gefunden?«
    »Wir haben was gehört, so ein ganz merkwürdiges Jaulen, und sind los, um nachzuschauen. Wir haben ihn dann nicht weit vom Fuß des Wasserfalls gefunden.«
    »War er bei Bewusstsein?«
    Ethan schüttelte den Kopf.
    »Wie weit ist das von der Stelle entfernt, wo ihr gezeltet habt?«
    »Weiß ich nicht genau. Ich meine, den Wasserfall konnte man bis zum Lagerplatz hören, nicht besonders laut, mehr so wie Regen auf den Bäumen.«
    »Wie sind Colin und J. D. hingekommen?«
    »Jordan ist durchgedreht…Er hat zu heulen angefangen und so. Ich konnte ihn unmöglich allein lassen, also bin ich den Weg ein Stück zurückgelaufen und hab nach ihnen gerufen.«
    Eine Krankenschwester kam herein. »Entschuldigung, aber ich muss noch mal seine Temperatur messen.«
    Gabe stand auf. »Da störe ich wohl nur.«
    Madison folgte ihm hinter den Vorhang. Sie verschränkte die Arme. »Das geht mir wirklich an die Nieren, dass die Jungen so etwas durchmachen mussten. Der arme Jordan…« Sie schüttelte den Kopf.
    »Bestätige ihn nur immer wieder darin, dass es richtig war, Jordan zurückzubringen.«
    Sie nickte.
    Er sah auf ihre Jeans hinab. Die Hose war noch immer feucht und bis zu den Knien von Schlamm überzogen. »Du hättest was Trockenes anziehen sollen. Hier hat garantiert noch jemand einen Reservekittel.«
    »Eine der Schwestern holt mir schon einen.« Sie blickte auf ihre ruinierten Stiefel, hob einen Fuß hoch. »Anscheinend hast du recht gehabt. Ich bin nicht einmal zwanzig Meter weit in diesen Dingern gekommen.«
    »Glaubst du, die sind noch zu retten?« Er hob eine Augenbraue. »Ich hatte mich schon gefreut, dich darin zum Tanzen auszuführen.«
    Sie rang sich ein halbherziges Lächeln ab. »Kann sein.«
    Die Anspannung in ihrem Gesicht ließ ein wenig nach, und
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