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Pilgern auf Französisch

Pilgern auf Französisch

Titel: Pilgern auf Französisch
Autoren: Coline Serreau
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im Bus lachen und scherzen.
    Vorn sitzen Clara, Claude und Ramzi und lesen im Reiseführer, Ramzi liest immer weniger stockend, stolz will er Claude seine Fortschritte zeigen. Ramzi: »Wir er-raischten...«
    Clara: »Wir erreichten.«
    »Wir erreichten die sehnlich erwartete Stadt Santiago. Wir fielen auf die Knie und vergoßen...«
    »Vergossen.«
    »Und vergossen Freudentränen, dann sangen wir das Totem-dum.«
    »Das Te Deum. Das ist Lateinisch.«
    »Das Te Deum. Aber wir brachten kein Wort heraus, weil uns die Tränen aus den Augen liefen...« Claude ist baff. Er lacht.

    Hinten im Bus weint Said. Camille drückt seinen Kopf an ihr Herz, küsst ihn, auch sie weint.

    Die Gruppe steht am Kap, unten der Strand und das Meer.
    Guy erklärt, der westlichste Punkt Spaniens im Mittelalter sei das Ende Europas gewesen, also der damals bekannten Welt. Finis terrae.
    Said und Ramzi sind schon weit vorn am Strand und laufen zum Wasser.
    Camille entschließt sich, mit der Gruppe zu sprechen.
    »Ramzis Mutter ist gestorben. Said hat es ihm noch nicht gesagt.«
    Alle sind bestürzt und sprachlos.
    Unten am Strand geht Said auf Ramzi zu und spricht mit ihm.
    Ramzi erstarrt, hört Said zu, dann hält er sich die Ohren zu und rennt wie ein Verrückter hin und her.
    Said rührt sich nicht vom Fleck.
    Wellen mit goldenen Schaumkronen brechen sich auf dem Sand, der Wind trägt Ramzis Schreie zum Firmament hinauf.

EPILOG

    Einige Tage später gehen Pierre, Claude und Clara durch die platanengesäumte Allee des Parks zum Haus ihrer Mutter.
    Maître Dorlaneau trottet kurzatmig und schwitzend neben ihnen her.
    Er hat Mühe, mit dem unvorstellbar schnellen Schritt mitzuhalten, den die schlanken und durchtrainierten Geschwister mit ihren gestählten Muskeln vorgeben, ohne sich dessen bewusst zu sein.
    »Die Papiere liegen bereit, ich stelle Ihnen die Schecks aus. Ihre Frau Mutter dachte, es sei gut, wenn Sie noch ein letztes Mal Ihr Elternhaus sehen, bevor es verkauft wird...«
    Die vier nähern sich der Steintreppe, die zum Haus hinaufführt.
    An der sonnenbeschienenen Fassade hat sich hinter einem Fenster im ersten Stock etwas bewegt.
    Eine faltige, müde Hand mit Altersflecken und Krampfadern zieht die Spitzengardine zurück. Das Gesicht einer alten Dame erscheint.
    Sie amüsiert sich königlich.

    Mathilde, ohne Kopftuch, aber mit einem feinen, kurzen Flaum auf dem Kopf, und Guy gehen eng umschlungen einen Weg entlang.

    Vor dem Café gegenüber dem Gymnasium überreicht Claude seiner Tochter Sarah einen geldgefüllten Umschlag und küsst sie. Sie gehen Arm in Arm zusammen weg.

    Pierre und Édith sind mit Rucksäcken, Sonnenhüten und Wanderstäben auf einem einsamen Weg im Aubrac unterwegs. Sie gehen zügig. Pierre spricht viel, er erzählt, Édith hört ihm lächelnd zu.

    Elsa betritt ein Postamt, stellt sich an den Schalter und will einen Brief aufgeben.
    Der Mann hinter dem Schalter starrt sie mit offenem Mund an. Es ist der leitende Angestellte von France-Télécom.
    Elsa rennt weg.

    Vor Mingos und Claras Haus in einem Vorort von Paris steigen Clara und Ramzi aus, laden einen Koffer und ein paar Taschen aus, dann gehen sie durch den Vorgarten.
    Mingo und die Kinder warten an der Tür.
    Im Garten und am Haus hängen überall Transparente, auf denen in Kinder- und Erwachsenenschrift zu lesen ist: Willkommen zu Hause, Ramzi! — Hoch lebe Ramzi! — Ramzis Zimmer wartet schon auf ihn!

    Bunte Zeichnungen illustrieren diese Sprüche. Mingo schließt Ramzi in die Arme.

    Said und Camille diskutieren angeregt, während sie durch die Straßen einer Neubausiedlung in Seine-Saint-Denis gehen.
    Said bleibt stehen, umfasst Camilles Gesicht mit beiden Händen und will ihr einen langen Kuss geben — den sie schließlich leidenschaftlich erwidert.

Tony Parsons
    Als wir unsterblich waren
    Roman. Aus dem Englischen von Christian Seidl. 432 Seiten. Serie Piper

    16. August 1977. Eine endlose Sommernacht. Die Nacht nach dem Tod von Elvis. Es liegt etwas in der Luft, das mehr ist als Punk. Alles ist neu. Alles ist aufregend. Alles scheint möglich. Die drei Freunde Terry, Ray und Leon ziehen in dieser Nacht gemeinsam durch London. Sie sind auf der Suche nach dem schönsten Mädchen der Welt... Ein wildes und authentisches Buch über das Ende einer Jugend und den Anfang einer Liebe. Ein Roman für alle, die nicht erwachsen werden wollen. Und für alle, die es eigentlich längst sind.

    »Es ist warmherzig und wahr, dieses Buch. Parsons lässt
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