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Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg

Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg

Titel: Perspektive Trainee 2013 - das Expertenbuch zum Einstieg
Autoren: e-fellows.net
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wird. Dies kann Vor- und Nachteile haben und sollte daher individuell bewertet werden. Ein potenzieller Vorteil fachlicher Gebundenheit ist, dass individuelle Interessen und Kompetenzen vom ersten Tag an stärker berücksichtigt werden können; auch der weitere Karriereverlauf lässt sich besser vorhersagen.
    Auf der anderen Seite legen viele Bewerber Wert auf inhaltliche Vielfalt und die Möglichkeit, in unterschiedliche Bereiche „reinschnuppern“ zu können. Vorsicht ist dann geboten, wenn das Programm zu stark zum Extremen tendiert: Zum einen sollte eine klare Abgrenzung zu einer normalen Linienfunktion zu erkennen sein. Das ist dann der Fall, wenn mindestens die Hälfte der Zeit nicht in der Abteilung verbracht wird, in der die Zielposition vorgesehen ist. Als Bewerber sollte man fragen, ob die Trainees nach Beendigung des Programms üblicherweise im Einstiegsbereich bleiben oder sogar bleiben müssen. Dies spricht für eine sehr starre Ausrichtung, die der eigentlich vorgesehenen Orientierungsphase widerspricht. Zum anderen birgt ein Einstieg auf einer vollkommen „freischwebenden“ Trainee-Position die Gefahr, dass Führung und Betreuung leiden, da niemand im Unternehmen ein unmittelbares Interesse daran hat. Eine Führungskraft wird in vielen Fällen nur dann einen relevanten Teil seiner Zeit für die Betreuung eines Trainees aufwenden, wenn sie sich auch etwas davon erwartet, nämlich z. B. einen zukünftigen, hoch qualifizierten Mitarbeiter in Festanstellung.
    Die Länge der Programme variiert normalerweise zwischen sechs und 24 Monaten. Ein Programm, das kürzer als zwölf Monate ist, kann die Anforderungen an ein Trainee-Programm eigentlich kaum erfüllen, wenn man bedenkt, dass allein die Einarbeitungs- und Eingewöhnungszeit ca. drei Monate dauern kann. Nach zwei Jahren dagegen sollte eine „Orientierungsphase“ abgeschlossen sein.
    Viele Programme bieten zusätzlich internationale Komponenten: Bei international tätigen Unternehmen ist ein Einsatz (von häufig drei Monaten) in einer ausländischen Dependance üblich. Für viele Bewerber ist das eine wichtige Anreicherung des Programms und daher ein Qualitätskriterium. Zu beachten ist dann aber, dass auch im Ausland eine hochwertige Betreuung sichergestellt sein muss – danach sollte bewusst gefragt werden. Dazu gehört neben einer klaren Zuordnung zu einer Führungskraft und vorher definierten, abgrenzbaren Aufgaben oder Projekten ein zusätzliches Betreuungsangebot aus dem Heimatland (z. B. über die Führungskraft in Deutschland oder einen HR-Vertreter). Außerdem sollte die Übernahme der wesentlichen Kosten, also für Anreise, Wohnung und nötige Vorbereitungen (z. B. Visa, Impfungen etc.), sichergestellt sein. Einige Firmen bieten auch eine spezielle interkulturelle Schulung und Betreuung während des Auslandsaufenthalts an.
    Von Vorteil ist es, wenn eine Firma eine gut funktionierende Abteilung für International Assignments hat, die sich um die Formalitäten kümmert. Natürlich können nicht alle Firmen Auslandseinsätze anbieten – und nicht alle Trainees wollen unbedingt ins Ausland. Es ist auch hier eine individuelle Entscheidung, ob dieses Kriterium für einen Bewerber von Relevanz ist. Internationalität zeigt sich aber nicht nur durch den Auslandseinsatz: Es kann auch sehr spannend und gewinnbringend sein, wenn das Programm Teilnehmer aus internationalen Tochtergesellschaften hat, die man bei Netzwerkveranstaltungen oder Trainings kennenlernen kann.
    Trainees stellen in den meisten Firmen eine eher kleine, „exklusive“ Gruppe von Mitarbeitern dar. Wenn die Anzahl an Trainees im Vergleich zur Gesamt-Mitarbeiterzahl sehr hoch ist, kann das ein Warnsignal sein: Betreuung und „Exklusivität“ könnten geringer sein.

    Vertragsbestandteile und sonstige Leistungen
    An anderer Stelle in diesem Buch wird die Höhe des Gehalts in Trainee-Programmen betrachtet. Die Entlohnung spielt für die Auswahl eines Programms sicherlich eine nicht unerhebliche Rolle: Meist handelt es sich um das erste „richtige“ Gehalt, von dem auch viele Dinge bezahlt werden müssen (z. B. der Aufbau eines eigenen Hausstands oder ein Auto). Kennzeichnend für eine Trainee-Position ist, dass sie eine Orientierungsphase vor der Festanstellung darstellt – daher ist es durchaus üblich und in Ordnung, dass etwas weniger Geld bezahlt wird als bei Direkteinsteigern. Wichtiger ist es, darauf zu achten, was nach Beendigung des Programms zu erwarten ist.
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