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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)
Autoren: Frank Borsch
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auszumalen. Als die letzten Laute verklungen waren, sagte eine Stimme leise hinter ihm: »Echsen haben uns gefunden. Sie werden das System überrennen! Dunkelheit verdrängt das Licht! Du lebst länger als die Sonne, heißt es. Eile herbei! Kerlon.«
    Die Stimme gehörte einer Frau. Sie sprach Englisch, übersetzte den Notruf. Mit einer Makellosigkeit, die einer Nachrichtensprecherin gut angestanden hätte.
    Doch diese Frau war kein Mensch.
    Perry Rhodan stoppte die Wiedergabe mit einem Nicken in Richtung des leuchtenden Hufeisens und wandte sich um. Thora da Zoltral hatte ihren Platz in der Zentrale-Mitte der GOOD HOPE verlassen. »Sie machen sich Sorgen?«, fragte die Arkonidin. Sie hatte ihre Fassung wiedergewonnen, war distanziert und beherrscht. Doch Rhodan hatte gelernt, dass es sich dabei um eine Maske handelte und die wahre Thora eine andere war.
    »Sagen wir, Gedanken.«
    »Verraten Sie sie mir? Ich bin keine Gedankenleserin, und meine Kenntnisse der menschlichen Mimik gehen noch nicht weit genug, um sie zu erraten.« Thora trug eine ausgemusterte chinesische Armeeuniform. Die Ranginsignien waren entfernt, aber auch unnötig. Ihre Haltung zeigte an, dass sie es war, die in dem arkonidischen Raumschiff das Sagen hatte.
    »Die offensichtlichen«, entgegnete Rhodan. »Zum Beispiel: Wer sind diese Echsen? Oder wer ist dieser Kerlon, der den Notruf abgesendet hat? Und an wen ist er gerichtet? Wer ist es, der herbeieilen soll?«
    Die weiteren Fragen, die ihn bewegten, behielt Rhodan für sich. Wie war es möglich, dass sich die Erschütterung der Arkonidin binnen vierundzwanzig Stunden in Entschlossenheit verwandelt hatte? Eine Entschlossenheit, spürte Rhodan, die nicht aus der Einsicht erwuchs, sich einer schwierigen Situation stellen zu müssen, sondern einer Aufregung, die unerklärlich schien. Als erhoffe sich Thora eine Erlösung von dem Flug. Glaubte sie, dass sich ihr damit das Tor zur Rückkehr nach Arkon öffnete?
    »Das sind wichtige Fragen, das gebe ich zu.« Thora verschränkte die Arme in einer Geste, die sie unbewusst von den Menschen übernommen haben musste. »Aber fest steht, dass das Leben von Arkoniden auf dem Spiel steht. Und dass wir über diese Fragen bis an das Ende unserer Tage spekulieren können. Die Antworten können wir nur an dem Ort finden, von dem dieser Notruf stammt: aus dem System der Sonne, die Sie Menschen Wega nennen.«
    »Das hoffe ich.«
    »Wieso hoffen?«
    »Der Notruf wurde in einem Kode der Flotte des Großen Imperiums gesandt. Einem Kode, der jahrtausendealt ist.«
    »Das ist richtig.« Sein Einwurf erschütterte die Selbstsicherheit der Arkonidin. »Aber wir sollten ...«
    »... uns überlegen, was das bedeutet«, schnitt ihr eine Stimme das Wort ab. Sie gehörte Reginald Bull. Der Freund erschien so unvermittelt zwischen Rhodan und Thora, als hätte ihn ein Teleporter in die Zentrale der GOOD HOPE gebracht. Allerdings war dieser Bull, der sich von der Spitze des Stardust Towers über Funk einschaltete, lediglich zweidimensional – geschuldet der unvollkommenen Kopplung von irdischer und arkonidischer Technologie.
    »Dieser Notruf ist aller Wahrscheinlichkeit nach jahrtausendealt«, fuhr Bull fort. »Wer immer dieser Kerlon sein mag, er ist längst tot.«
    »Tatsächlich?« Blanke Wut funkelte in Thoras Augen, als sie Bull musterte. Seine Hemdsärmeligkeit und ihr arkonidisches Standesbewusstsein waren wie zwei chemische Elemente, die bei Berührung heftig miteinander reagierten. »Und wie erklären Sie sich, Mister Bull, dass wir diesen Funkspruch vor einem Tag Ihrer Zeit aufgefangen haben?«
    Bull zuckte die Achseln. »Was weiß ich? Ein hyperphysikalisches Phänomen? Sie sind die Expertin hier, nicht?«
    Tränen der Erregung traten in Thoras Augen. Sie ballte die Hände zu Fäusten – und entschied sich gegen die Konfrontation. »Der Start erfolgt in fünf Minuten«, sagte sie eisig. »Fassen Sie sich kurz!« Sie wandte sich ab und ging zurück in die Zentrale-Mitte, an den Platz der Kommandantin.
    Die beiden Freunde sahen ihr wortlos nach. »Was gibt es, Reg?«, brach Rhodan schließlich das Schweigen. »Ein letzter Versuch, mich umzustimmen?«
    Bull grinste versöhnlich. Mit dem Freund ließ sich gut streiten – aber mindestens ebenso gut versöhnen. »Natürlich. Was hast du erwartet?« Er strich sich über das Kinn. Rote Bartstoppeln zeigten an, dass er auch an diesem Morgen nicht dazu gekommen war, sich zu rasieren. »Perry ... auch auf die Gefahr hin, dass
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