Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
Überraschung, und plötzlich stand in ihrem Blick ein Ausdruck, den er von ihr nicht gekannt hatte: Dankbarkeit. Bull hatte die Mutantin für sich gewonnen.
    »Natürlich, Reg«, sagte sie und wandte sich Julian zu. »Ich besitze eine außergewöhnliche Gabe. Ich bin Telepathin.«
    »Was? Du kannst Gedanken lesen?« Mildred hatte die Frage gestellt. Die junge Frau hatte sich neben Julian gestellt. Sie hatte lange schwarze Haare, und in ihren Zügen glaubte Bull eine seltene Kombination zu lesen: Wärme und Härte. Das letzte Mitglied des Trios, Timothy Harnahan, hatte sich ganz hinten in der Kabine zurückgezogen. Der schlaksige junge Mann mit dem Zopf spielte mit seinem Tablet herum. Seine Umwelt schien er vergessen zu haben. Es war Timothy gewesen, der den Notruf abgesetzt hatte, der Bull auf die Spur der Rico-Diebe geführt hatte.
    »Genau«, antwortete Tatjana Michalowna.
    »Wie geht das?«
    »Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Ich kann es einfach.«
    »Aber ...« Julian stieß Mildred in die Seite. Liebevoll, aber bestimmt. »Deshalb hast du gewusst, wie der Typ heißt, Reg?«, fragte er. »Tatjana hat es dir gesagt?«
    »Auch, aber das war nicht nötig. Ich hätte ihn auch so erkannt. Stepan Raskujan war Kosmonaut, bis vor Kurzem der Superstar des großrussischen Raumfahrtprogramms. Er war ursprünglich Offizier, hat sich in den Grenzkriegen im Kaukasus zum Helden Großrusslands hochgearbeitet. Dann kam irgendwer im Kreml darauf, den Helden ins All zu schicken.«
    Bull schwieg einen Moment, dachte an seine erste Begegnung mit Stepan Raskujan zurück. Es war bei einem Koordinationstreffen zwischen Vertretern der NASA und der großrussischen Raumfahrtbehörde Roskosmos gewesen. Man hatte die Möglichkeiten einer gemeinsamen bemannten Venus-Mission ausgelotet. Raskujan war eben erst zum Kosmonauten bestimmt worden, hatte sowohl in Rang wie Erfahrung unter den übrigen Anwesenden gestanden. Und doch hatte er das Treffen dominiert. Der schlanke, bleiche Mann hatte etwas Aristokratisches. Raskujan glaubte von sich selbst, zu Großem bestimmt zu sein. Dem Arbeitersohn Bull war er vom ersten Moment an zuwider gewesen.
    Bull zuckte die Achseln, schüttelte die Erinnerung ab. Laut sagte er: »Aber das war einmal. Die Helden von gestern sind die Lumpen von heute.«
    »Und die anderen beiden?«, fragte Julian.
    »Der Beifahrer heißt Artjom Tomisenkow«, antwortete die Telepathin. »Ebenfalls Kosmonaut. Oder besser: Exkosmonaut.«
    »Ebenfalls Exkriegsheld?«
    »Nein. Tomisenkow war Schwimmer, mehrfacher Olympiasieger. Bis der Kreml ihn zum Kosmonauten machte.«
    »Zwei Helden als einfache Diebe«, meldete sich Mildred zu Wort. »Was geht in ihnen vor?«
    »Das kann ich dir sagen. Sie sind verbittert. Raskujan und Tomisenkow waren Helden – bis vor einem Monat die STARDUST mit Crest an Bord in der Gobi gelandet ist. Jetzt steht Großrussland davor, auseinanderzubrechen. Und ihr stolzes Raumfahrtprogramm hat sich als schlechter Witz entpuppt.«
    »Die beiden können froh sein, dass ihr geliebtes Großrussland sie nicht zum Mond geschickt hat«, schnaubte Bull. »Sonst wären sie längst tot!«
    »Wahrscheinlich, aber so sehen sie es nicht.«
    »Was ist mit der Frau?«, fragte Julian. »Sie ist keine Kosmonautin, nicht?«
    »Nein.« Die Telepathin zögerte. »Zumindest glaube ich es nicht. Sie heißt Ishy Matsu und ist Japanerin. Mehr konnte ich nicht in ihr lesen. Das ist ungewöhnlich. Man könnte fast meinen, sie wäre ...«
    Auf der Cockpitscheibe entstand ein Bild. Bai Jun, semitransparent und bleich wie ein Gespenst, auf dem Dach des Stardust Towers.
    »Bull?«
    »Bai Jun, was gibt es?«
    »Perry Rhodan ist auf dem Rückweg.«
    Bull spürte, wie ein Teil der Anspannung ihn schlagartig verließ. Perry hatte es geschafft! Der Arkonidenraumer gehörte ihnen!
    »Alles nach Plan gelaufen?«, fragte er.
    »Anscheinend nicht. Aber Rhodan, Thora und Marshall ist es wohl gelungen, die amerikanischen Soldaten an Bord zu überwältigen. Wie ... darauf bin ich gespannt.« Der ehemalige General sah auf die Uhr. »Rhodan wird in wenigen Minuten eintreffen. Ich lasse einen Heldenempfang für ihn vorbereiten. Wie ist der Stand bei Ihnen?«
    »Wir sind so gut wie auf dem Rückweg. Tatjana hat die Gedanken der Rico-Diebe gelesen. Sie haben den Roboter in der Wüste versteckt. Wir holen ihn ab und sind rechtzeitig zu Ihrem großen Empfang zurück.«
    »Bestens.« Sollte Bai Jun über Bulls vertrauliche Anrede für die Telepathin
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher