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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)
Autoren: Wim Vandemaan
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Wasser abgab. Aus Kühlzelten wurden Obst, Nudeln, Reis gereicht. Manche zahlten; manche nahmen die chinesischen Lebensmittel als Geschenk.
    Hier und da waren große Folienleinwände aufgebaut, auf denen Nachrichten aus aller Welt liefen. Ellert folgte kurz den englischsprachigen Untertiteln eines Interviews, das die brasilianische Verteidigungsministerin einem Reporter von Hinhua gegeben hatte. Chiquinha Amorim warnte die chinesische Regierung vor eklatanten Maßnahmen und lobte die Weitsicht von Generalsekretär Huang Hai-Jie, den sie ihren Freund nannte.
    Ellert blieb immer wieder ein Stück hinter der Gruppe zurück und versuchte, ein paar Brocken der Gespräche aufzuschnappen, die überall geführt wurden.
    Er war sich nicht sicher, was und wen er eigentlich erwartet hatte. Ufogläubige vielleicht, Menschen, die Rhodan oder die von ihm zur Erde geholten Arkoniden für den Messias hielten, den Mahdi, den wiedergeborenen Eliah. Vom Alltag gelangweilte deutsche Studienrätinnen mit exquisiten Brillen, die hier das Einläuten eines neuen Zeitalters hören wollten, das Age of Aquarius, und die sich den Aufenthalt in der Wüste versüßten mit ein wenig chinesischer Bachblütentherapie, mit Akupunktur, Qi-Flussregulation, Zungendiagnose und Moxibustion für die privat Versicherten von Mutter Erde. Grübler, Seher, Swedenborgianer.
    Nichts von alledem.
    Was er im Vorübergehen hörte, waren Bruchstücke von Diskussionen zwischen Physikern, Informatikern und Ingenieuren, die darüber sprachen, welche Technologie es den Arkoniden ermöglichte, überlichtschnell zu reisen. Er hörte Biologen und Kosmologen über die mögliche Physiologie und Anatomie der Arkoniden reden, über die Konsequenzen, die sich daraus ziehen ließen, dass sie Sauerstoff atmeten. Er nickte Architekten zu, die sich darüber unterhielten, wie eine Sternenstadt aussehen sollte, das Tor zu den Sternen für eine vereinte Menschheit. Wie ließe sich eine neue, demokratische, flache Hierarchie der Verwaltung architektonisch ausdrücken? Wie ließen sich die Baustile der Nationen und Kulturen verschmelzen? Oder sollte man sie voneinander getrennt bewahren? Welchem Vorbild würden die Raumhäfen folgen?
    Er hörte Wirtschaftswissenschaftler über ökonomische Konzepte reden, Journalisten und Ärzte und immer wieder ganz praktisch ausgerichtete, geerdete Menschen, Stahlarbeiter, Handwerker und Polizisten, Filialleiter von Lebensmittelketten, Klempner und Maler, die nichts einte als der Mut, zu etwas Neuem aufzubrechen. Wie die europäischen Auswanderer des 18. und 19. Jahrhunderts. Die neuen Pioniere der Menschheit.
    »Wo bliebst du?«, hörte er Renette Khokhobaias Stimme.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Ellert. »Ich habe getrödelt.«
    Das Wort schien sie zu belustigen. »Langsamerhand Zeit, dass wir zurückgehen, zurück zu unser Zelt«, sagte sie.
    »Ja«, sagte er.
    Sie betrachtete ihn. »Wie es wohl geht, dich aus dem Zelt zu locken? Sagt man so?«
    Er überlegte kurz. »Sie meinen: mich aus der Reserve zu locken?«
    »Ja«, sagte sie. »Deine Reserve.«
    Ihre Augen waren wirklich mehr als dunkel. Er hätte ihr gerne etwas Hoffnung gemacht. »Ich weiß es nicht«, bekannte er. »Manchmal fürchte ich, mein Zelt hat keinen Ausgang.«
    »Helaas«, sagte sie und lächelte. »Leider.«
    Sie gingen gemeinsam zurück. Walt und KaHe wirkten aufgekratzt, und Famke Asscher und Glennis van den Eekhout taten einiges, um ihre Munterkeit noch zu befeuern.
    Dann hatten sie den Teil des Camps erreicht, wo die drei Holländerinnen ihr Zelt aufgeschlagen hatten. Khokhobaia stellte ihnen einige weitere Europäer ihrer unmittelbaren Nachbarschaft vor, Niederländer, Dänen, Belgier, eine Handvoll Schotten, mit denen Walt sich auf Anhieb verstand, einige junge Letten, die sich in Phantasieuniformen gekleidet hatten. Ein Quartett junger Araber spielte auf seinen orientalischen Instrumenten uralte Beatles-Lieder.
    Khokhobaia versprach, ihnen ein Zelt zu besorgen. Keine Stunde später hatte sie ihr Versprechen eingelöst. Es war ein flaches Tunnelzelt mit drei parallelen Gestängebögen. KaHe und Walt schlugen gemeinsam mit den Schotten, die Walt zur Mitarbeit gewonnen hatte, die Heringe ein. Die Arbeit war nicht leicht auf dem felsigen Untergrund. Aber die Schotten verfügten bemerkenswerterweise über maschinelle Hilfe: Sie setzten einen kleinen Drucklufthammer ein.
    »Woher habt ihr den denn?«, wunderte sich KaHe.
    Liam, einer der Schotten, zwinkerte und erzählte mit
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