Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr

Titel: Perry Rhodan Neo 033 - Dämmerung über Gorr
Autoren: Alexander Huiskes
Vom Netzwerk:
brannte der Wunsch nach Kal'zhochras. »Die SHYDAR existiert nicht mehr, Reekha.«
    Die anderen Naats in der Zentrale sahen auf und verbargen mehr oder weniger geschickt ihr Entsetzen. Sie wussten nicht, was mit der SHYDAR geschehen war. Sie wussten nichts.
    Er hätte gern mit ihnen getauscht. Novaals Augen wurden schmal vor Zorn, sein Muskelmagen kollerte, und die Haut rings um die Augen brannte, als Duftstoffe der Widersetzlichkeit sie berührten. »Stehen Sie auf! Zeigen Sie mir alle Aufzeichnungen!«
    Er hatte es gewusst. Es war unklug gewesen, einen seiner sechs Schweren Kreuzer als Erkunder auszuschicken. Aber er war ein Offizier des Imperiums und stand innerhalb einer Befehlskette. Er diskutierte seine Befehle nicht, so wenig, wie er seine eigenen diskutieren ließ.
    Selbstgefällige Ränkeschmiede! Ihr nutzt uns aus, unsere Ehre, unsere Macht! Ihr seid verachtenswert.
    »Ich empfehle Ihnen, die Aufzeichnungen der Automatikkamera der Zentrale in Ihrem Quartier anzusehen«, sagte Krineerk. »Wegen der ... Moral.«
    Novaal starrte ihn finster an und griff nach dem Natak. Es glitt wie von selbst aus der Scheide; alles, was zu hören war, klang wie ein leises Wispern von Nachtwind über einem ausgedörrten Stein. Ja, er vermisste die Wüste und ihre klaren Regeln.
    »Wie Sie wünschen«, sagte Krineerk und rief eine Holoaufzeichnung ab. Das Bild der Zentrale eines mittlerweile zerstörten Schiffes entstand flackernd. Sie sahen nun die letzten Minuten der SHYDAR und ihres Kommandanten Nevood ...
     
    Die SHYDAR stürzte in den Normalraum zurück, die letzte Transition hatte sie in die unmittelbare Nähe des Tatlira-Systems geführt, knapp außerhalb der äußersten Planetenbahn.
    Novaal sah sie. Er erinnerte sich an sein Gespräch mit Nevood. Es war kurz gewesen, eine reine Übermittlung des Befehls. Nevood verstand ihn, er war ebenso ein Kind Naats wie Novaal. Sie hatten beide in den Schmieden gearbeitet, beide die Gruben besucht. Nevood wusste, was es bedeutete, Naat zu sein. Er verstand – auch das, was Novaal ihm nicht mitteilen durfte, weil Sergh da Teffron es für zu gefährlich gehalten hatte. Als handele es sich bei den Naats um Feiglinge, die den Tod fürchteten. Was wussten schon Arkoniden?
    Und dennoch – selbst wenn Nevood genau gewusst oder zumindest geahnt haben dürfte, was ihn erwarten würde: eine Festung der Topsider – spürte Novaal einen Stich, wenn er die Botschaft eines Toten betrachtete. Tod ist eine Schneide der Stärke, dachte er intensiv. Daran musste er denken, an diesem Gedanken festhalten. Das gab ihm Zuversicht und Trost im Angesicht der Tragödie, die sich abspielen würde.
    Was Nevood zunächst sah, schien harmlos und unverfänglich: Sieben Welten umkreisten eine unauffällige gelbe Sonne, wie es sie zu Tausenden gab. Nichts wies darauf hin, dass dieses Sonnensystem eine irgendwie geartete besondere Bedeutung hätte.
    Nevood – ein Naat in einer schwarzen Uniform mit einem silbernen Punkt am Kragen – befahl Schleichfahrt und sprach in die leere Luft. Er legte einen Bericht an. »Aufzeichnungen von Kommandant Nevood, Fortsetzung. Wir haben das Tatlira-System erreicht und begeben uns nun hinein. Erste Ortungsergebnisse zeigen energetische Aktivitäten von den inneren Planeten. Die äußeren Planeten scheinen unbewohnt zu sein.«
    Er zog eine sich ständig aktualisierende Tabelle der Sensorenauswertung vor das Gesicht. Tatlira-II war als längst aufgegebene arkonidische Kolonie gekennzeichnet, die noch in den Tagen vor den Methankriegen gegründet worden war. Vor zehntausend Jahren war sie dann als ausgelöscht markiert worden, wie so viele andere Welten dieser Epoche. Eine Zeit glorreicher Kriege und echter Herausforderungen ...
    Die stärksten Energieechos stammten von der Bahn des vierten Planeten. Tatlira-IV – Eigenname Rayold – war ein großer, behäbiger Planet, der von einer Schar winziger Monde umkreist wurde. Die aktuellen Messergebnisse wiesen Durchmesser dieser Monde zwischen weniger als einem und etwas über sechs Kilometern aus. Der Verdacht, dass es sich um die Trümmer eines größeren Trabanten handelte, lag auf der Hand. Und von dort strahlten mächtige Energieechos.
    »Gefahrendiagnose!«, forderte Nevood.
    Der Ortungsoffizier zeigte anhand einer aufbereiteten dreidimensionalen Abbildung des Systems, wo nach bisherigen Erkenntnissen Gefahr drohte. Der Weltraum rund um das System und auf den beiden äußeren sowie den beiden inneren Planetenbahnen war so gut
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher