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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator
Autoren: Frank Borsch
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dagegen, dass Aescunnar ein außergewöhnlich heller Kopf war – und hartnäckig.
    »Mir ging es ähnlich«, sagte Crest.
    »Die Positronik ist störrisch?« Aescunnar zeigte auf die Holos.
    »Störrischer als ein irdisches Maultier«, entgegnete der Arkonide. Aescunnar hatte ihm einmal von den bockigen Lasttieren erzählt, die seine Expeditionen des Öfteren aufgehalten hatten.
    Der Historiker lachte. »Vielleicht ist es dann Zeit, sich einem lebenden Wesen zuzuwenden?« Er zwinkerte dem Arkoniden zu.
    »Wie zum Beispiel einem unersättlich neugierigen Menschen wie Ihnen?«
    »Zum Beispiel.« Aescunnar winkte einen Kontursessel heran, ließ sich, ohne hinzusehen, zurücksinken und sagte: »Mir geht unsere Diskussion von gestern nicht aus dem Kopf. Wie kann es sein, dass die Arkoniden vor zehntausend Jahren auf der Erde einen Stützpunkt oder sogar eine Kolonie errichteten, aber keine Spuren hinterlassen haben?« Aescunnar zog ein Tablet aus der Tasche und rief eine Bilddatei auf. »Wollen Sie vielleicht einen Blick hierauf werfen, Crest? Es ist eine Grabplatte, die man in Palenque im heutigen Mexiko gefunden hat ...«

3.
    Perry Rhodan
    Gol, im Wega-System
     
    »Antwort?«, fragte Perry Rhodan, ohne den Blick von dem havarierten Topsiderraumer abzuwenden. Der Rumpf schien zum Greifen nahe. Rhodan hatte die PANERC keine zehn Meter vom Bug des Schiffs entfernt zu Boden gebracht.
    »Keine Reaktion«, entgegnete Reginald Bull. »Ich habe sowohl die Frequenzen durchgespielt, die das ferronische Militär ermittelt, als auch die, die uns der Weise Trker-Hon mitgeteilt hat.«
    Giftgasnebel wallten auf, nahmen Rhodan die Sicht auf den Rumpf. Eine Erinnerung daran, wo sie sich befanden – und dass sie keine Zeit zu verlieren hatten. In dem Tal herrschte beinahe Windstille, aber das konnte sich jederzeit ändern.
    »Chaktor, was haben Sie herausgefunden?«
    »Die Infrarotspürer messen Temperaturen zwischen neun und zweiundzwanzig Grad in den meisten Sektionen des Schiffs an. Ausnahme ist die zentrale Kugel, dort liegen sie höher, bis zum vierstelligen Bereich.« Die Augen des Ferronen, die ohnehin tief in den Höhlen lagen, hatten sich so weit verengt, dass Rhodan ihren Ausdruck nicht deuten konnte.
    »Das bedeutet zwei Dinge«, stellte er fest. »Der Rumpf ist allenfalls stellenweise geborsten. Und zumindest ein Reaktor ist weiter aktiv und versorgt die Lebenserhaltungssysteme.«
    »Der Schluss liegt nahe«, stimmte der Ferrone zu.
    »Konnten Sie Geräusche lokalisieren?«, fragte Rhodan. Es hatte sich herausgestellt, dass die Ferronen über eine hochstehende Horchtechnologie verfügten.
    »Sie meinen Geräusche, die von Besatzungsmitgliedern stammen? Nein.«
    Rhodan sah fragend erst zu Bull, dann zu Chaktor. Der Freund nickte. Der Ferrone machte eine zustimmende Geste, wenn auch zaghaft.
    »In Ordnung, wir sehen uns das Schiff an.«
     
    Eine grell orangefarbene Gangway entfaltete sich, arbeitete sich ringelnd über den Boden, als handele es sich um eine Schlange, und saugte sich am Rumpf des Topsiderraumers fest.
    Sie gehörte zur Grundausstattung der PANERC und diente dazu, druckdichte Verbindungen zwischen Fahrzeugen im Vakuum herzustellen. Eine gewisse Reißfestigkeit war dafür unentbehrlich, aber Rhodan hegte keinen Zweifel, dass eine einzige Böe auf Gol den Schlauch in Fetzen reißen würde. Dennoch ließ er Chaktor gewähren. Für den Ferronen war die Gangway von höchstem psychologischen Wert: Sie bewahrte Chaktor davor, den Fuß auf die Welt der Geister setzen zu müssen.
    Der Ferrone hatte beide Strahler gezogen, drehte sich unablässig im Gehen, während sie die kurze Distanz überbrückten. Gasschwaden trieben träge über sie hinweg, zeichneten Schemen auf das unter dem hohen Druck steinharte Material. Chaktor folgte ihren Bahnen, um sie zu zerstrahlen, sollten sie sich als Geister erweisen.
    Die Gangway mündete an einem Schott. Bull machte sich an einem Handrad zu schaffen, das in den Rumpf eingelassen war. Vergeblich.
    Rhodan räusperte sich und zischte einen langen Satz auf Topsidisch. Er hatte ihn von dem Weisen Trker-Hon gelernt, der instrumental bei der Beilegung des topsidisch-ferronischen Krieges gewesen war. Es handelte sich dabei um eine Ermahnung, die der Weise in einer Schlitzohrigkeit, die Rhodan einem Echsenwesen niemals zugetraut hätte, als den zwölften Satz der elf Sätze der sozialen Weisung seiner Art bezeichnet hatte: »Erkenne die Not. Handle. Öffne Geist, Herz und Tor dem, der in
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