Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
Polyport-Netz ausgefallen war, lief die gesamte Versorgung der riesigen Station über Raumschiffe, die in den Hangars entladen wurden.
Immer öfter musste er nun Tefrodern ausweichen, die geschäftig durch die Gänge eilten. Aber sie öffneten auch Türen für ihn, sodass er sich auf diese Weise nicht verraten konnte. Manchmal musste er ein paar Minuten warten, bis er einen Raum, den er betreten hatte, im Gefolge eines Tefroders wieder verlassen konnte. Wenn er sich unbeobachtet fühlte, öffnete er eine Tür auch selbst.
Nach einer Stunde hatte er gefunden, was er suchte: In einem anderen Hangar wurden gerade Schiffe entladen. Zwischen ihnen stand ein 40 Meter langer torpedoförmiger Raumjäger mit der Nase zum Hangarschott, der offensichtlich gerade gewartet worden war. Die Einstiegsluke war geöffnet. Einen Wächter bemerkte Tekener nicht. Wahrscheinlich wurde der gesamte Hangar aus einer Sicherheitszentrale visuell überwacht.
Er betrat den Jäger und schlüpfte in den Pilotensitz. Die Zentrale bot Platz für zwei Besatzungsmitglieder, und ein Mann konnte das Schiff fliegen, aber für kurze Zeit konnte es auch vier Personen transportieren. Das Modell war eine Weiterentwicklung der Schiffe, die schon zu seinen Zeiten als Oberstleutnant der USO in Gebrauch gewesen waren. Allerdings verfügte es auch über einen Überlichtantrieb, was bei den alten Jägern nicht der Fall gewesen war. Sie waren nur mit Impulstriebwerken ausgestattet gewesen.
In mehreren Hypnoschulungen war er damals mit der Bedienung vertraut gemacht worden.
So etwas vergaß man nicht. Er schloss den SERUN an den Rechner des Jägers an und checkte ihn. Er war betriebsbereit.
Mithilfe der SERUN-Positronik verankerte er einige kleine Programme im Bordrechner. Dann verließ er das Schiff wieder.
Niemand hatte seine Manipulation bemerkt.
Er durchquerte den Hangar, wartete, bis ein Tefroder ihn verließ, der eine Antigravplattform hinter sich herzog, und folgte ihm hinaus.
Jetzt musste er nur noch die anderen finden.
Was so gut wie unmöglich war. Wie sollten sie sich in diesem riesigen Bereich am Rand des Polyport-Hofs zufällig über den Weg laufen?
Er musste das Risiko eingehen und die drei Spezialisten mit einem ortbaren Funkimpuls zu sich rufen.
Dass der Feind diesen Impuls ebenfalls empfangen würde, stand für Tekener außer Frage. Sie mussten eben schnell sein, den Gegner sofort wieder abschütteln, eine Konfrontation vermeiden.
Der Polyport-Hof war riesig. Das hatte sie bislang vor einer Entdeckung bewahrt, und sie konnten es auch weiterhin zu ihrem Vorteil nutzen.
Tekener gab das Signal.
33.
Ellendea stand stocksteif da, wagte nicht, sich zu rühren, atmete nur ganz flach. Cheprijl und de Veer verhielten sich genauso.
Die attraktive Frau drehte sich langsam einmal um die eigene Achse. Sie wippte auf und ab, kniff die Augen zusammen, griff sich an die Stirn.
»Sie sind hier irgendwo«, sagte sie. »Ich kann es fühlen. Ich spüre Angst. Angst, Unsicherheit, Schwäche, Erschöpfung. Sie sind so gut wie erledigt.« Sie trat einen Schritt vor, sah in Ellendeas Richtung.
»Und wo sind sie?«, fragte der Mann mit dem wuchtigen, kantigen Kinn.
»Trottel«, zischte die Frau angespannt. »Ich bin Vitaltelepathin. Ich kann die Stimmungen anderer Lebewesen sehen, aber nicht ihre Gedanken lesen. Und ich kann nicht orten, wo sie sind, wenn ich sie nicht sehe.«
Eine Mutantin!, dachte Ellendea. Die Frau ist eine Mutantin!
Das hieß, sie waren so gut wie erledigt.
Wenn de Veer jetzt wieder ausflippt ... Aber der Terraner hielt still, rührte sich nicht.
Der Tefroder zog seine Waffe. »Sind sie hier in der Nähe?«
Die Frau zuckte wütend die Achseln. »Sie können überall sein. Vielleicht in einem anderen Gang. Vielleicht stehen sie aber auch genau vor mir.« Sie streckte die Arme aus, tastete durch die Luft. Die Fingerspitzen waren keinen halben Meter vom Deflektorschirm entfernt. »Gib Satafar und Lan Bescheid. Sie sollen herkommen!«
Der Mann hob die Hand mit dem Multikom vor den Mund und sprach hinein. »Sie melden sich nicht«, sagte er schließlich. »Vielleicht haben sie den Attentäter gestellt!«
Die Frau drehte sich wieder um.
Ganz langsam und ohne das geringste Geräusch zu verursachen, zog Ellendea den Kombistrahler aus dem Halfter. Sie hatte ihn auf Paralyse eingestellt.
Noch einen kaltblütigen Mord würde sie nicht begehen.
Ihr wurde schwindlig. Sie spürte, wie der Schweiß ihre Stirn hinabrann und in die
Weitere Kostenlose Bücher