Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen

Titel: Perry Rhodan - 2549 - Feueraugen
Autoren: Hubert Haensel
Vom Netzwerk:
Frequenz-Monarchie zusammenarbeiten.«
    »Oder?«, wollte Rhodan wissen.
    Der See, diese zähflüssige brodelnde Masse, war zumindest ein Sinnbild für die Mentalsubstanz

des Gegners.
    »Oder die Terraner werden ausgelöscht. Das Universum wird euch nicht vermissen. In einigen

Tausend Jahren werden andere die leere Nische besetzen. Wesen, die es wert sein werden, den

Vatrox zu dienen.«
    Der Doppelgänger redete stockend, als müsse er immer wieder neue Kraft schöpfen. Rhodan

horchte auf die Stimme und beobachtete den See. Das Bioplasma bäumte sich bei jeder Drohung auf

und sackte zurück, sobald der falsche Terraner eine Pause machte.
    Kein Zweifel: Der See war VATROX- CUUR! Zumindest eine bildliche, metaphorische Darstellung

der Wesenheit und des in ihr vereinten Vamu.
    Noch etwas wurde Perry Rhodan in diesen Sekunden bewusst. Wenn VATROX-CUUR ihm diese Welt

vorgaukelte, hatte er sie seiner Nahtod-Erfahrung entnommen. Die Erinnerung daran war immer noch

eine der intensivsten der letzten Monate. Tief hatte sich das alles in sein Unterbewusstsein

gegraben.
    »Du wirst meine Entscheidung nicht beeinflussen, VATROX-CUUR«, sagte Rhodan schroff. »Für dich

steht viel auf dem Spiel. Wir werden über ein Rückzugsgebiet sprechen, in dem die

Frequenz-Monarchie ... «
    »Du bist übergeschnappt!«, brauste der Doppelgänger auf.
    »Wenn die Vatrox lange genug ihren guten Willen bewiesen haben, werden sie auch eine Chance

erhalten, in die Gemeinschaft aufgenommen ... «
    »Du vergisst VATROX-VAMU!«
    Rhodan überlegte fieberhaft. Er war inzwischen nahezu sicher, dass die Niemandswelt diesmal

nur in seiner Vorstellung existierte. VATROX-CUUR zwang sie ihm auf. Wenn dem so war, befand er

sich noch in der Zentrale der JULES VERNE-2 ...
    »VATROX-VAMU ist nicht mein Gegner«, stellte er unumwunden fest.
    »Die Gefahr, die uns allen durch VATROX-VAMU droht, kannst du gar nicht abschätzen«,

widersprach der Doppelgänger heftig. »Sobald du es kannst, wird es für dich und deinesgleichen

aber zu spät sein. Zu spät, um zu bereuen.«
    Rhodan hörte schon nicht mehr hin. Er versuchte, alles um sich herum auszublenden, sich nur

auf das Wesentliche zu konzentrieren.
    Abschalten!
    Ignorieren, was nicht Bestand hatte!
    Der Sturm wurde leiser. Rhodan spürte seine innere Ruhe wachsen. Er hörte das Blut in seinen

Adern, ein beruhigendes, gleichmäßiges Rauschen. Unendlich vertraut und beruhigend sein

gleichmäßiges Atmen.
    Das Gewitter rückte in weite Ferne. Er nahm die Blitze schon nicht mehr wahr, das Tosen des

aufgewühlten Plasmas verstummte ...
    *
    Perry Rhodan spürte, dass er sich wieder in der Zentrale befand. Eigentlich hatte er sie nie

verlassen. Womöglich war alles, was er in der Irene-Lieplich-Siedlung erlebt zu haben glaubte,

die erzwungene Vision eines einzigen Augenblicks gewesen.
    Nicht ablenken lassen!, ermahnte er sich.
    Seine Lider flatterten. Eigenartig unwirklich erschien ihm die Zentrale, so transparent, als

könne er durch die Stationen und die Wände einfach hindurchgehen.
    Er versuchte es gar nicht.
    Da war ein strahlendes Leuchten. Er konzentrierte sich darauf und ging einige Schritte näher,

weil in der Helligkeit menschliche Umrisse kondensierten.
    Dieser Schemen - das war er selbst. Er hantierte an einem Terminal, und in seinen Augen

loderte helles rotes Feuer.
    Rhodan verstand nicht, was da geschah. Er stand hier, sich seiner Existenz vollauf bewusst,

aber er sah sich zugleich nicht weiter als fünf Meter entfernt. Ausgeschlossen, dass er sich

sogar das einbildete.
    Der Rhodan, den er an dem Terminal sah, schien echt zu sein.
    Er selbst war ebenfalls echt.
    Entsetzt erkannte er, was der andere an dem Terminal machte. Sein Doppelgänger arbeitete mit

der Überrang-Anweisung und war im Begriff, die Schutzschirme der JULES VERNE auszuschalten und

ihren Neuaufbau zu blockieren.
    Ein Blick auf die Ortungsanzeigen trieb Rhodan den Schweiß auf die Stirn. Ringsum tobte eine

erbitterte Raumschlacht, die vermutlich die Entscheidung bringen würde.
    Er stürmte vorwärts. Bevor er sich jedoch auf den Doppelgänger stürzen und ihn an seinem

mörderischen Tun hindern konnte, wandte der sich um. Rhodan blickte in die glühenden Augen seines

Ebenbilds ...
    Er fiel zurück in die Niemandswelt.
    Verzweifelt versuchte er, sich wieder zu konzentrieren. Er musste an die Psi- Materie-Kugeln

in seiner Brusttasche herankommen. Aber nicht in dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher